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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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fügte er hinzu, in der Hoffnung, den Capitán zu ärgern. »Und genau das werde ich tun.«
    »Lassen Sie uns das noch einmal durchgehen«, sagte Pinto und überging die Anspielung. »Angefangen mit dem Gold.«
    Fast genauso wie Pinto es vorausgesehen hatte, erklärte Florin, dass das spanische Torpedoboot nicht von Budva nach Veracruz gefahren war. Mit Maschinenproblemen hatten sie es gerade durch die Meerenge von Gibraltar geschafft und mussten dann mit immer schwererer See kämpfen.
    Das Wetter im Norden war gefährlich, es kamen Gewitter und orkanartige Stürme auf, die Florins Alternativroute durch die Biskaya nach England unmöglich machten.
    Jeder Versuch, Mexiko zu erreichen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sollte die Maschine endgültig ausfallen, dann konnten sie bestenfalls im immer heftiger werdenden Seegang treiben, bis ihnen Wasser und Nahrungsmittel
ausgingen oder sie, was wahrscheinlicher war, mit dem Schiff untergingen, wenn es kenterte.
    Dadurch blieb ihnen nur noch der Kurs nach Süden an der afrikanischen Küste entlang.
    »Keine schlechte Wahl«, fand Pinto, »wenn man bedenkt, wie wenig Ahnung Florin von der Seefahrt hat. Ich frage mich, wer die Mataró befehligt hat.«
    »Es sind nirgendwo Namen genannt«, erwiderte Hadley, »aber das sind genau die Lücken, die ich füllen möchte.«
    Marokko war damals ein Stützpunkt von Franco und kam somit nicht in Frage. Und Florin war auch nicht zu den Atlantikinseln gefahren, wie Minguez vermutet hatte. Marcos Vega, der Africanista , war mit seiner Vermutung Fernando Póo der Wahrheit am nächsten gekommen.
    Die Inselkolonie fünfundzwanzig Meilen vor der Küste Kameruns hätte ihm mit Santa Isabel einen sicheren Hafen bieten können. Dort lag nur eine leichte Garnison, man sprach Spanisch, und es gab genügend geschützte Buchten, in denen man Reparaturen durchführen und auf besseres Wetter hätte warten können. Sie hätten auch leicht das Gold von Bord bringen und verstecken können. Doch es hätte ein großes Risiko bestanden, einem Schiff der Nationalisten zu begegnen und gezwungen zu sein, entweder zu kämpfen oder sich zu ergeben – was in jedem Fall Florins Absicht, das Gold der Exilregierung zu übergeben, widersprochen hätte.
    Also hatte sich Florin entschieden, Fernando Póo nicht anzusteuern, und war 370 Meilen weiter zur nächsten spanischen Enklave auf dem afrikanischen Festland, Rio Muni, gefahren.
    Als Florins angeschlagenes Torpedoboot 1939 am Muni-Delta
ankam, war die Kolonie ein ruhiger Ort und bot das perfekte Versteck für seine kostbare Ladung.
    Pinto betrachtete den fotokopierten Ausschnitt einer Seekarte, die Florin beigefügt hatte. Sie sah aus wie eine offizielle britische Seekarte im Maßstab 1: 200.000 vom Golf von Guinea.
    »Und damit will er sagen, dass die Reste des Goldes hier vergraben sind.«
    Pinto drehte die Karte um und forderte Hadley auf, sie sich anzusehen. Florin hatte bei Utonde, einer kleinen Siedlung am linken Flussufer an der Mündung in den Atlantik, ein Kreuz gemacht. Daneben standen in roter Tinte Koordinaten.
    »Genau«, sagte Hadley.
    »Was meinen Sie, war das alles?«
    »Er hat gesagt, er hätte etwas davon behalten, um seine Crew in Sicherheit zu bringen«, antwortete Hadley und wies auf die getippten Blätter.
    »Sicher.« Pinto klang unverbindlich.
    »Wenn es nicht wahr ist, warum sollte er sich die Mühe machen?«, fragte ihn Hadley. »Warum die ganzen Schikanen?«
    »Sagen Sie mir das«, verlangte Pinto, der immer noch klang, als glaube er nicht ein Wort von den getippten Seiten, die Hadley ihm gebracht hatte. »Und nachdem er den Schatz in Rio Muni versteckt hat, bringt er sein angeschlagenes Schiff weitere hundert Meilen auf französisches Gebiet in Gabun und versenkt das Kanonenboot vor Libreville, von wo aus er mit seiner Crew nach Hause kommt und unterwegs lustig Goldmünzen verteilt«, fuhr Pinto mit einem kurzen Blick auf die Aufzeichnungen fort.
    »Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln«, erwiderte Hadley. Er hatte zwar sehr wohl einige Zweifel, doch er hatte nicht die Absicht, Pinto in irgendetwas zuzustimmen.
    »Dann sollten wir uns Florins Vorschlag ansehen.« Pinto raschelte mit den Papieren, zog ein Blatt hervor und legte es obenauf.
    Der Deal war ziemlich verlockend. Florin hatte irgendwie alles über den Putschversuch erfahren, der in Südafrika geplant wurde.
    »Was glauben Sie, woher er seine Informationen hat?«
    »Man sagt, er hat überall in Afrika Augen und

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