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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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der Oberfläche des Planeten ausbeuten konnte. Gegenwärtig wohnten dort 100.000 Menschen unter Bedingungen, die neun Zehntel der Erdbevölkerung als luxuriös bezeichnen würden. Es gab zum Beispiel Parks, Wiesen … Die riesige gläserne Zentralkugel der Station war voller üppiger Gärten, einige davon hatte man im Gedenken an die alten Träume geschaffen, in denen die Venus eine Welt voller Sümpfe und Dschungel war. Wenn man zur Venus kam, konnte man durchaus den Dschungel sehen, nur mußte man sich an die Pfade in der strahlend hell erleuchteten Zentralkugel von Port Hesperus halten. Versuchen Sie am besten gar nicht erst, auf die Oberfläche des Planeten zu gelangen, fragen Sie nicht mal danach. Von den fünf Menschen, die es in gepanzerten und mit Hitzeschilden versehenen Landungsfahrzeugen versucht hatten, waren nur zwei zurückgekehrt, die etwas darüber hatten berichten können.
    Mit Hilfe seines chemischen Antriebs glich Spartas Schiff sich der Drehung des Landedocks an der Sternenseite an. Fünfzehn Minuten später war es mit Hilfe der automatischen Landekontrollen bis in das zentral gelegene Landedock gelangt.
    Im Hochsicherheitstrakt des Landedocks ging es äußerst sachlich zu, kein Firlefanz, keine Annehmlichkeiten – nur weißer Stahl und schwarzes Glas, Röhren, Schläuche und blinkende Lichter. Eine Röhre schloß sich über der Luftschleuse des Schiffs wie eine riesige Kaulquappe, die Luft strömte unter hohem Druck hinein, und die Luke des Schiffs öffnete sich mit einem saugenden Geräusch.
    Sparta schlug sich die Hände über die schmerzenden Ohren. Sie trieb in der Luftschleuse und sah sich plötzlich einer Delegation der örtlichen Zentrale der Raumkontrollbehörde gegenüber, die in der Anlegeröhre des Docks auf sie zukam. Übermäßig freundlich sahen sie nicht gerade aus.
    Die Größte aus der hiesigen Delegation war Captain Karen Antreen. Sie trug einen grauen Wollanzug, der bestimmt eines ihrer ansehnlichen Monatsgehälter gekostet hatte; ihr graues Haar war zu einem strengen Pagenfrisur geschnitten, und sie fixierte Sparta sofort mit ihren blaßgrauen Augen unter den dichten, schwarzen Brauen.
    Selbst wenn sie sich nicht die Hände über die Ohren gehalten hätte, wäre Sparta gesellschaftlich im Nachteil gewesen. Das lag an ihrer Kleidung. Obwohl der Commander sie dazu eingeladen hatte, hatte sie aus den Vorräten des Schiffes nur wenig anfordern können – die Phantasie des Quartiermeisters schien sich auf Turnhosen, Toilettenartikel, Dünnbier und Unterhaltungsartikel, vornehmlich Softpornochips, zu beschränken – somit hatte sie sich nur Unterwäsche sowie ein paar Socken zum Wechseln ausgesucht, eine Zahnbürste und einen Kamm gekauft und war auf Port Hesperus immer noch im Gewand eines Assistenzinspektors des Zolls und der Einreisebehörde auf einem Shuttleport angekommen. Mit anderen Worten: Sie sah aus wie die Zivilversion einer bestechlichen Hafenratte: einen öder, olivfarbener Pullover und eine Windjacke aus Polymergewebe. Ein Aufzug, der alles andere als offiziell wirkte, aber zumindest war er ordentlich und sauber.
    »Ellen Troy, Captain«, sagte Sparta. »Ich freue mich darauf, mit Ihnen und Ihren Leuten zusammenzuarbeiten.«
    »Troy.« Antreen lächelte, und die Spannung ließ etwas nach. »Und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Wo immer wir Ihnen helfen können – was es auch sei –, sollen Sie wissen, daß wir für Sie da sind.«
    »Das ist wirklich …«
    »Klar?«
    »Gewiß, Captain, vielen Dank.«
    Antreen hielt ihr die Hand hin, sie ergriff sie und drückte sie kraftvoll. »Inspektor Troy, das ist mein Gehilfe, Lieutenant Kitamuki. Und dies ist Inspektor Proboda.«
    Sparta schüttelte den anderen die Hände – Kitamuki war eine schlanke Frau mit langen, schwarzen Haaren, das sie in einem Knoten zusammengebunden hatte und das in einem geschwungenen Pferdeschwanz über eine Schulter floß. Proboda war ein grobschlächtiger, blonder Riese von einem Mann, wahrscheinlich Pole oder Ukrainer, dessen leicht schräge Augen eine Spur der alten Ledernackenmentalität der Kosaken verrieten. Antreen hatte ihr freundlichstes Lächeln aufgesetzt, aber ihre beiden Kumpane sahen Sparta an, als überlegten sie, ob sie sie auf der Stelle verhaften sollten.
    »Wir suchen uns besser ein Fleckchen mit ein wenig Schwerkraft«, sagte Antreen. »Dann zeigen wir Ihnen, wo Sie wohnen werden, Troy. Und wenn Sie sich eingerichtet haben, wollen wir sehen, ob wir Ihnen

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