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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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irgendwo abstützen und an meinen Beinen ziehen?« Er stützte sich mit den Beinen ab und packte ihre Füße. Er zog an ihr und sie an der Platte, aber die Platte war im Rumpf festgeklemmt.
    »Wir müssen den Flaschenzug aufbauen.«
    Proboda griff in die Werkzeugtasche und zog einen Satz Stahlstangen mit Steckkupplungen heraus. Er reichte ihr nacheinander die Einzelteile, und wenige Minuten später hatte sie über der widerspenstigen Rumpfplatte eine Brücke aus parallelen Stangen errichtet, die rechts und links der Platte auf Kardanfüßen stand. Dann paßte sie oben einen Kreuzschlüssel ein, dessen unteres Ende sich in einer Fassung auf der Rückseite des Magneten drehte. Als Sparta den Kreuzschlüssel drehte, bewegte sich das Schneckengewinde und erzeugte einen unerbittlichen Zug. Nach drei ganzen Umdrehungen hatte sie die sich bereits wölbende Platte wie einen fest sitzenden Korken aus einer Flasche mit einem »Plopp« herausgezogen.
    »Deswegen ging es so schwer.« Sie zeigte ihm die Innenseite der Platte. »Es ist alles versiegelt.«
    Klumpen aus gehärtetem gelben Plastik hatten die Platte festgehalten, ein Plastikschaum, der von den Notbehältern innerhalb des Decks versprüht worden war. Durch die heraustretende Luft war einiges davon in das Einschlagloch des Meteoriten befördert worden, war dort fest geworden und hatte, wie beabsichtigt, das Leck verstopft. Der restliche Schaum hatte lediglich eine ziemliche Schweinerei verursacht.
    Sparta untersuchte die Innenseite der Platte und die harte, dunkle Plastikschicht, die das Loch verdeckte. Sie machte ein Fotogramm, dann blickte sie über ihre Schulter. »Geben Sie mir doch mal den Messersatz.« Er hielt ihn ihr hin, und sie zog ein gebogenes Messer mit schmaler Klinge heraus. »Und geben Sie mir noch eine von den kleinen Tüten.« Vorsichtig schob sie die Klinge unter den Rand des spröden Plastiks. Dann schälte sie das Plastik ab. Es löste sich in dünnen Schichten.
    »Warum machen Sie das?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, ich vernichte kein Beweismaterial.« Sie bewahrte die abgeschälten Stücke in einer durchsichtigen Plastiktüte auf. »Das möchte ich mir gerne mal unter dem Elektronenmikroskop ansehen.« Unter dem Plastik befand sich die größere Öffnung des kegelförmigen Lochs, die von einem Strahlenkranz aus hellem, rekristallisierten Metall umgeben wurde. »Das ist ja wirklich wie aus dem Lehrbuch.« Sie machte ein weiteres Fotogramm, dann reichte sie ihm die Rumpfplatte. »Packen wir das alles hier in den Sack.«
    Mit ihrer Handlampe leuchtete Sparta ins Innere des Versorgungsdecks. Dort betrachtete sie alles einen Augenblick lang ganz für sich und machte weitere Fotogramme. »Kommen Sie mit den Kopf hier durch, Viktor? Ich möchte, daß Sie sich das hier ansehen.«
    Er schob seinen Helm dicht neben ihrem herein, so daß sie sich berührten. »So ein Durcheinander.« Seine Stimme war im Kommfunk ebenso laut wie durch die Übertragung durch die Helme.
    Im Umkreis von zwei Metern um das Einschlagloch war alles vollkommen zerstört. Röhren standen sich irrwitzig windend hervor und endeten in zerfetzen Öffnungen.
    »Beide Sauerstofftanks auf einen Schlag. Auf dem gesamten Schiff gibt es wohl kaum einen verwundbareren Punkt.« Ein kugelförmiger Sauerstofftank war aufgerissen worden, während der andere in Scherben lag wie eine zerbrochene Eierschale. Unter der Decke schwebten immer noch Bruchstücke der zertrümmerten Treibstoffzelle, wo sie sich durch die leichte Verzögerung beim Andocken gesammelt hatten. Sparta griff nach oben und sammelte einige glitzernde Trümmerteile von der Decke. Sie verpackte sie wie die anderen Proben vorsichtig in Plastiktüten. Dann sah sie sich ein letztes Mal auf dem verwüsteten Deck um und zog sich zurück.
    Sie packten das Werkzeug und das gesammelte Beweismaterial in die Netztasche. »Damit wären wir hier wohl fertig.«
    »Haben Sie gefunden, wonach Sie gesucht haben?«
    »Vielleicht. Erst müssen wir die Analyse abwarten. Werfen wir noch einen Blick ins Schiff, bevor wir zurückgehen.«
    Sie zogen sich an dem mächtigen Zylinder von Laderaum C entlang und hangelten sich von einem Griff zum nächsten, bis sie die Luftschleuse im Mittelschiff der Sternenkönigin erreicht hatten.
    Diese Luftschleuse war in dem langen Zentralschaft untergebracht, der die Treibstofftanks und die Nuklearmotoren der Sternenkönigin von den eigentlichen Laderäumen und der Mannschaftskapsel trennte. Sparta hantierte an der

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