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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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verrieten es: sie logen.
    »Gut«, sagte sie. »Ich möchte, daß Sie mir oder Inspektor Proboda sofort Bescheid sagen, wenn jemand versucht, an Ihnen vorbeizukommen. Ganz gleich, um wen es sich handelt, auch wenn er aus unserer Dienststelle kommt. Verstanden?«
    »Ja, Inspektor.«
    »Alles klar, Inspektor, Sie können sich darauf verlassen.«
    Sparta betrat die Landungsröhre. Das rote Plastiksiegel befand sich immer noch an seinem Ort über dem Lukenrand. Sie legte ihre Hand darüber und drückte dagegen.
    Das Plastiksiegel war eigentlich kaum mehr, als es schien: ein Stück Klebstoff. Drinnen verbargen sich keine Mikroschaltkreise, wenn auch die leitenden Polymere, aus denen es bestand, auf elektrische Felder reagierten und alle in der letzten Zeit angewandten aufzeichnete. Indem Sparta ihre Hand auf das Stück Plastik legte, sich dagegenlehnte und seine Dünste einatmete, erfuhr sie, was sie wissen wollte.
    Die Felddetektoren unter ihrer Handfläche nahmen den deutlichen Abdruck eines Diagnosegerätes auf – jemand hatte seinen eigenen Felddetektor über das Plastik gehalten, um so sein Geheimnis zu lüften. Zweifellos hatte derjenige herausbekommen, daß es keine Geheimnisse zu lüften gab. Dann war er so dreist gewesen, das Siegel selbst in die Hand zu nehmen, vermutlich mit Handschuhen. Der Neugierige hatte keine Fingerabdrücke hinterlassen, aber an dem Dunst, der sich immer noch an der Oberfläche des Plastiks hielt, konnte Sparta ohne Schwierigkeiten erkennen, wer dort gewesen war.
    Die Haut eines jeden Menschen sondert Öle und Schweiß in einer ganz bestimmten chemischen Zusammensetzung ab, vornehmlich Aminosäuren, deren Zusammensetzung so einzigartig ist wie die Musterung der Iris. Sparta analysierte diese Chemikalien unverzüglich. Sie konnte sich die speziellen chemischen Formeln ins Gedächtnis rufen, oder, was praktischer war, sie mit Zusammensetzungen vergleichen, die sie bereits abgespeichert hatte. Fast immer speicherte sie die Aminosäureunterschriften der Menschen, die sie traf, sofort routinemäßig ab. Nach und nach löschte sie dann die, die sie nicht mehr interessierten.
    Zwei Stunden zuvor hatte sie die Aminosäureunterschrift von Karen Antreen gespeichert. Sie war nicht überrascht, sie hier wiederzufinden. Sie konnte den Wärtern auch nicht vorwerfen, daß sie gelogen hatten. Man hatte ihnen gesagt, sie sollten den Mund halten, außerdem mußten sie noch lange mit Antreen auskommen, wenn Sparta schon längst wieder auf der Erde war.
    Sparta konnte Antreens Neugier durchaus verstehen. Sie hatte das Siegel untersucht, aber es gab keine Anzeichen dafür, daß sie die Luke geöffnet hatte. Der einzige andere Zugang lag in der Luftschleuse mittschiffs hinter den Laderäumen, und Sparta bezweifelte, daß sie den benutzt hatte. Hätte Antreen einen Raumanzug angelegt und auf diese Weise das Schiff betreten, hätte sie von hundert Kontrollbeamten und Dockarbeitern gesehen werden können.
    Dann kam Viktor. Er zog eine Werkzeugtasche und einen Raumanzug für sie hinter sich her – einen blauen, die Uniform der örtlichen Polizei. Er war bereits in seinen eigenen Anzug gestiegen, sein goldenes Abzeichen prangte auf seiner Schulter.
     
    Minuten später schwebten sie über den von Scheinwerfern, erleuchteten Rumpf der Sternenkönigin und richteten ihre gesamte Aufmerksamkeit auf ein kleines, rundes Loch in der Metallverkleidung.
    Hinter ihnen in dem höhlenähnlichen Landungsdock klackten riesige Metallklemmen, mit denen Fahrzeuge an der Station festgemacht wurden. Selbststeuernde Schläuche und Kabel schlängelten aus den Sammelleitungen der Auftankanlagen und suchten die Mündungen der Treibstofftanks und Ladegeräte. Kleintransporter und Schlepper trafen im Dock ein und verließen es wieder; sie glitten durch die riesigen Tore des Landedocks, die zu den Sternen hin geöffnet waren. All dieses Treiben spielte sich in der Totenstille des Vakuums ab. Der Gleiter der Raumbehörde lag neben der Sternenkönigin im Sicherheitssektor vor Anker. Ein Landungsboot stand aufgetankt gegenüber in der Nähe der Schleuse bereit, um die Passagiere in die Station zu bringen, sobald die Helios eingetroffen war. Über der ganzen Szenerie thronte die durchsichtige Kuppel der Raumkontrolle.
    Sie waren durch eine der Schleusen für die Arbeiter gegangen und hatten den durchscheinenden Nylonbeutel mit dem Werkzeug, den sich Proboda ans Handgelenk gebunden hatte, hinter sich hergezogen. Sparta hatte sich vorsichtig um

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