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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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fernhalten wollen, ist dies dazu vermutlich der beste Ort. Die Sternenkönigin dürfen Sie natürlich nicht betreten. Ich bin sicher, Sie haben dafür Verständnis.«
    »Durchaus, Inspektor. Und vielen Dank noch mal, daß Sie dieses herrliche Essen haben zusammenstellen lassen.« Er salutierte fast übermütig aus seinem bequemen Bett heraus.
     
    Bevor sie auf den Korridor traten, drehte Sparta sich zu Proboda um und lächelte. »Wir beide sind ein gutes Team, Viktor. Gut und böse, Sie wissen schon. Wir sind dafür wie geschaffen.«
    »Wer ist der Gute?« fragte er.
    Sie lachte. »Zugeben, Sie sind mit McNeil recht hart umgesprungen, aber wenn es um Ihre Nachbarn geht, halte ich Sie für einen guten Kerl. Ich habe nicht vor, in der Beziehung Gnade walten zu lassen.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Wie könnte jemand auf Port Hesperus etwas mit der Geschichte zu tun haben?«
    »Viktor, wir wollen in die Raumanzüge steigen und uns das Loch im Rumpf etwas genauer ansehen, einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    »Aber zuerst müssen wir uns durch die Menschenmassen kämpfen.«
    Sie traten leichtfüßig durch die Türen der Klinik und verschwanden in einem Pulk aus wartenden Reportern. »Inspektor Troy!«
    »He, Vik, alter Kumpel …«
    »Bitte, Inspektor, was haben Sie für uns? Irgend etwas müssen Sie doch haben, das gibt’s doch nicht …«

14
    Sie ließen die heulende Meute der Reporter draußen vor dem Sicherheitssektor stehen. »So habe ich die noch nie erlebt«, murmelte Proboda. »Man sollte meinen, sie hätten vorher noch nie Gelegenheit gehabt, über eine richtige Geschichte zu berichten.«
    Sparta hatte keine Erfahrung mit den Medien. Sie hatte geglaubt, sie würde mit den Standardtechniken von Befehl und Kontrolle auskommen, was auch bis zu einem gewissen Grad funktionierte. Allerdings hatte sie die Fähigkeiten der Leute unterschätzt, ihre Konzentration zu untergraben und ihre internen Funktionen zu stören. »Viktor, entschuldigen Sie mich bitte – ich muß kurz einen Augenblick alleine sein.« Sie blieb in einer Ecke des leeren Durchgangs stehen, schloß, mitten in der Luft schwebend, die Augen und versuchte, die Verspannungen in Nacken und Schultern zu lösen. Ihr Verstand leerte sich aller bewußter Gedanken.
    Proboda beobachtete sie argwöhnisch und hoffte, daß niemand vorbeikäme, dem er dies erklären mußte. Diese erstaunliche, junge Inspektorin Troy erwies sich plötzlich als verletzlich. Sie hatte die Augen geschlossen, den Kopf nach vorn geneigt und hielt schwebend ihre Hände nach oben, wie ein kleines Tier seine Pfoten. Dort, wo ihre glatten blonden Haare sich geteilt hatten, konnte er den Flaum in ihrem schlanken Nacken sehen.
    Sekunden später öffnete Sparta ihre Augen wieder ganz. »Viktor, ich brauche einen Raumanzug, Größe fünfeinhalb«, sagte sie; sofort wirkte sie so entschlossen wie zuvor.
    »Mal sehen, was ich in den Schließfächern finden kann.«
    »Werkzeug brauchen wir auch. Und Hafthalterungen und Saugkappen. Steigleitern. Einen Schraubenschlüssel mit einem kompletten Zubehörsatz. Taschen und Klebeband und was weiß ich.«
    »Das ist alles in einem Mechanikersatz Nummer zehn. Sonst noch irgendwas?«
    »Nein. Wir treffen uns an der Schleuse.«
    Sie bewegte sich vorwärts, auf die Landeröhre der Sternenkönigin zu, und Proboda machte sich auf den Weg zum Werkzeugschuppen.
    Neben dem Eingang zur Röhre taten zwei Mann der Patrouille Dienst. Sie trugen blaue Raumanzüge und hatten die Helme aufgesetzt, aber nicht fest eingeklinkt. Sie waren mit Betäubungsgewehren bewaffnet – Luftgewehre mit Gummikugeln, mit denen man einen Menschen durchaus ernsthaft verletzen konnte, selbst wenn er einen Raumanzug trug, ein entscheidendes System der Raumstation konnte man damit allerdings nicht zerstören. Metallmantelgeschosse sowie die Waffen, mit denen man sie abfeuern konnte, waren von Port Hesperus verbannt worden.
    Hinter dem Doppelglasfenster, vor dem die Wächter standen, füllte der enorme Rumpf der Sternenkönigin fast das gesamte Landungsdock aus. Für einen Frachter war die Sternenkönigin nur von durchschnittlicher Größe, aber sie war erheblich größer als die kleinen Transporter, Startschlepper und Shuttles, die sonst in Port Hesperus festmachten.
    »Ist irgend jemand hier gewesen, seit man McNeil vom Schiff gebracht hat?« fragte sie die Wächter.
    Sie blickten sich an und schüttelten den Kopf. »Nein, Inspektor.« – »Niemand, Inspektor.« Ihre Stimmen

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