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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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ihn.
    Die Zeit verging im Nu. Nur vage erinnerte er sich daran, Catherine in einem abgedunkelten Raum begegnet zu sein, wo anfangs nur noch die Leinengewänder sie voneinander trennten und später gar nichts mehr.
     
    Blake konnte sich später kaum daran erinnern, wie er wieder in das Zwielicht des Jardins des Plantes zurückgekehrt war, deren Tore bei seinem Kommen genauso verschlossen gewesen waren wie jetzt. Wie viele Stunden und Tage war er in der Unterwelt gewesen? Noch weniger erinnerte er sich daran, wie er sein Superped zu seinem kleinen möblierten Zimmer in Issy zurückgesteuert hatte. Lediglich daß man ihn zu Lequeu ins Büro bat, nachdem er aus einem vermutlich sehr langen und tiefen Schlaf erwachte, war ihm im Gedächtnis haften geblieben.
    »Ah, Guy, wie schön, daß Sie so schnell kommen konnten. Bitte, nehmen Sie Platz.« Lequeu war so elegant wie immer in seinen leichten grauen Sommerhosen und seinem fein karierten Baumwollhemd. Er hockte wie gewohnt lässig auf seiner Schreibtischkante und drückte einen Finger leicht gegen sein Ohr. »Kommen Sie doch bitte auch, Catherine.«
    Sie kam zögernd aus dem Nachbarzimmer. Sie trug einen bodenlangen grünen Plastikrock und hielt eine riesige, dünne Mappe in der Hand.
    »Guy, jeder Aufgenommene sollte nach seinen besten Fähigkeiten dienen«, fuhr Lequeu fort. »Sie besitzen eine einzigartige Kombination von Fähigkeiten: Sie sind natürlich körperlich geschickt, schnell und mutig, wie wir alle, aber darüber hinaus haben Sie auch noch eine Begabung für alte Sprachen, wie ich beobachten konnte. Die Fortschritte, die Sie bei den Hieroglyphen gemacht haben, sind bemerkenswert. Und Sie sind ein exzellenter … Schauspieler.« Lequeu hob beschwichtigend die Hand. »Das war als Kompliment gemeint. Ich möchte, daß Sie mich und Catherine bei einem Sonderauftrag unterstützen.«
    »Gern, wie kann ich Ihnen helfen?« sagte Blake.
    »In den Kellerräumen des Louvre lagern Tausende Papyrusrollen, die vielleicht ein-, zweimal von Gelehrten eingesehen, aber nie veröffentlicht worden sind«, sagte Lequeu. »Einige davon sind weder in den Katalogen der Expedition Napoleons noch in irgendeinem anderen Katalog aufgeführt. Einige, diese hier zum Beispiel« – dabei zeigte er auf eine handgemalte Reproduktion einer Papyrusrolle, die Catherine gerade aus ihrer Mappe zog – »sind für unsere Ziele lebenswichtig. Unsere Aufgabe ist es, sie zu finden und an einen sicheren Ort zu schaffen.«
    »An einen sicheren Ort?« fragte Guy und warf einen neugierigen Blick auf die Reproduktion.
    »Dort unten verfaulen und verschimmeln sie nur«, sagte Lequeu. »Außerdem sollen sie ihren rechtmäßigen Erben zugeführt werden. Ich möchte, daß Sie sich mit dieser Reproduktion vertraut machen, damit Sie das Original erkennen, wenn es soweit ist. Wir können Ihnen in etwa sagen, wo es liegt, aber finden müssen Sie es natürlich selbst.«
    Blake beugte sich über die Zeichnung, die Catherine auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie bestand aus zahlreichen Dreiecken und einem längeren Kommentar. »Was ist das? Ein Bauplan für eine Pyramide?«
    »Sie haben zum Teil recht«, sagte Lequeu. »Die Pyramiden dienten als Modelle des Himmels, eine ihrer Funktionen war die eines Observatoriums. Auf diesem Papyrus befinden sich offenbar die Pläne für eine Pyramide, mit deren Hilfe man einen speziellen Ort am ägyptischen Himmel ausmachen konnte.«
    »Und welchen?«
    »Das wissen wir nicht genau«, sagte Catherine und schaltete sich zum erstenmal in das Gespräch ein. »Diese Kopie enthält viele Fehler, aber wenn das Original vollständig ist, kann ich aus den dort enthaltenen Angaben eine Sternenkarte rekonstruieren.«
    Blake sah sie ungläubig an. »Sind Sie Mathematikerin?«
    Sie warf Lequeu einen Blick zu, und der lächelte höflich zurück. »Wie gesagt, Guy, wir sind alle sehr vielseitig talentiert. Auch Sie werden von Ihren Talenten Gebrauch machen müssen, wenn Sie das Original hierzu finden wollen.«
    »Und wenn ich es gefunden habe?« fragte Blake.
    »Nun«, sagte Lequeu, »dann werden Sie es stehlen.«
    Blake zögerte kaum merklich, bevor er nickte. »Es ist mir eine Ehre, zu helfen, wo ich nur kann, Sir.«
    »Sehr gut«, sagte Lequeu, anschließend erklärte er Blake, wie der Diebstahl im einzelnen durchgeführt werden sollte.
     
    Bereits am folgenden Nachmittag schlenderte Blake, als gewöhnlicher Tourist verkleidet, über die Pont des Arts. Er hatte vor, den Louvre zu

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