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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Bräune wie in der Tiefe des Alls zu erreichen.
    »Was soll ich mit Ihnen machen, Troy?«
    Aha, dachte sie, das klingt, als sollte ich tatsächlich wieder nach Newark. »Ich bin hier, um das herauszufinden, Sir.«
    »Sie sind nicht ganz offen zu mir.«
    »Sir?«
    »Glauben Sie wirklich, ich hätte Sie nach Port Hesperus geschickt, nur damit Sie den Babysitter für ein paar Archäologen spielen?«
    »Nein, sondern weil das Büro der Raumkontrollbehörde dort unterbesetzt war.«
    »Es überrascht mich, daß Sie diese scheinheilige Ausrede geglaubt haben.«
    Mit einem Zug schwamm Sparta an den Rand und hakte sich in der Rinne ein. »Mir scheint, Sie sind auch nicht ganz offen zu mir, Sir.«
    »Ich habe Sie nach Port Hesperus geschickt, damit Sie sich den Unfall auf der Sternenkönigin näher ansehen. Als Sie damit fertig waren, hatten wir noch ein paar Tote mehr, ein zerstörtes Raumschiff, ein Loch in der Raumstation, und einer unserer Leute hatte sich in einen stumpfsinnigen Idioten verwandelt. Nach diesem ganzen Durcheinander beschloß ich, selbst einmal nach dem Rechten zu sehen. Und zwar ohne daß Sie sämtliche Akten vorher für mich frisieren.« Er sah sie von der Seite her an. »Das gehört wohl auch zu Ihren vielen Talenten.«
    Sie sagte nichts. Es wäre unsinnig gewesen zu leugnen, daß sie ihre Biographie häufig umgeschrieben hatte, um den Sicherheitsüberprüfungen und anderen Ermittlungen immer einen Schritt voraus zu sein.
    Der Commander fuhr sich mit der Hand durch einen Büschel grauer Haare; auf jedem Haar, das hochstand, glitzerte ein Tropfen Feuchtigkeit. »Ich habe mich mit Ihren früheren Vorgesetzten unterhalten, Ihren Lehrern auf der Handelsschule und der Universität. Keiner von ihnen hat Sie nach Ihrem Holo erkannt.«
    »Ich war keine auffällige Studentin.«
    »Allerdings fanden einige ihr Gedächtnis wieder, als ich ihnen Ihre Aufzeichnungen zeigte. Zumindest haben sie das behauptet. Anschließend habe ich mich nach Ihrer Familie erkundigt.«
    »Sie sind alle tot.«
    »Ja, zumindest scheint das aus den Totenscheinen hervorzugehen. Dann bin ich zu dem Beerdigungsinstitut nach Long Island gefahren. Auch dort konnte sich niemand erinnern, aber selbstverständlich haben sie dort auch ihre Aufzeichnungen. Und die Urnen stehen in der Nische.«
    »Soweit ich weiß, sind Einäscherungen reine Routine.« Sparta starrte ins Wasser. Sie hatte dies alles etwas anders in Erinnerung als sie vorgab, aber so anders auch wieder nicht: Ihre Eltern waren in gewissem Sinne tatsächlich eingeäschert worden, vorausgesetzt, man hatte ihr die Wahrheit erzählt.
    »Ich habe die Asche chemisch analysieren lassen«, sagte der Commander. »Jemand anderes würde sich dafür entschuldigen, aber ich glaube, Sie verstehen, warum ich das tun mußte.«
    »Ich könnte so tun als ob«, sagte sie, »oder ich könnte sagen, daß mir schlecht wird bei dem Gedanken.« Allerdings nicht so schlecht wie damals, als sie die authentische Menschenasche hatte besorgen müssen, dachte sie. »Haben Sie diese Ermittlungen alle persönlich durchgeführt?«
    »Allerdings. Zu der Zeit war ich oft stundenlang nicht in meinem Büro.«
    »Kann ich sehen, was Sie herausgefunden haben?«
    »Würde es Sie zurückhalten, wenn ich nein sagte?« Sein zerfurchtes Gesicht verzog sich zu einem gefährlichen Grinsen. »Wie auch immer, Sie haben keinen Zugang zu den Ergebnissen, denn sie sind nicht im System gespeichert, sondern hier drin.« Er tippte sich an die Stirn.
    Eine halbe Minute lang sagte keiner von beiden ein Wort. Sie schienen beide ganz in dem Plätschern und Wellenschlagen des Schwimmbeckens aufzugehen, den Geräuschen und dem Gespritze der Schwimmer, die in den angrenzenden Bahnen gemächlich ihre Bahnen zogen.
    »Haben Sie schon einmal von dem Projekt SPARTA gehört?« fragte er.
    »Ja, ich habe davon gehört«, gab Sparta zurück. »Vor ein paar Jahren habe ich mal etwas darüber gelesen, als ich in der I.P.-Abteilung war.«
    »Was ist SPARTA Ihrer Meinung nach?«
    »Nun, es ist ein spezielles Ausbildungsprogramm zur Förderung besonderer Talente. Angeblich sollten damit multiple Intelligenzen entwickelt werden: Sprachen, Mathematik, Musik, soziale Intelligenz und so weiter. Auf Port Hesperus habe ich jemanden getroffen, der selbst an diesem Projekt beteiligt war …«
    »Blake Redfield.«
    »Genau.«
    »Den Experten für alte Bücher.«
    »Ja, genau.«
    »Und vorher haben Sie Blake Redfield nie getroffen?«
    Sparta atmete geräuschvoll

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