Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
geschäftsmäßig. »Solange wir Sie noch im Blick haben: In einer knappen Stunde werden Sie ein Rendezvous mit dem Schlepper Callisto von L-1 haben. Man wird einen Mann an einer langen Leine zu Ihnen hinausschicken, der Sie dann hereinholt. Vergessen Sie nicht, daß Sie dann immer noch einer gewissen Beschleunigung unterliegen. Es dürfte nicht allzu schwierig werden, aber passen Sie um Gottes willen auf, und vermasseln Sie den Kontakt nicht. Denn das ist dann wirklich Ihre letzte Chance.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Van Kessel, ich werde es nicht vermasseln. Und vielen Dank.«
    »Schon gut«, sagte Van Kessel. »Übrigens, sollten Sie glauben, Sie hätten das Schlimmste schon hinter sich, dann schließen Sie jetzt besser die Augen.«
    Cliff drehte sich gerade so, daß er wieder Kopf voran auf die Mondberge zusteuerte, diesmal war es der Ostrand des Mare Moskoviensis. Hier ragten die Berge ebenso hoch und unheilverkündend auf wie am Westrand, und sein Herz fing erneut an zu rasen. Was würde ihm diesmal den Weg freiräumen?
    Er war ein zerbrechliches menschliches Wesen, das in seinem Raumanzug auf die nackten, nur scheinbar weichen Felsen zusteuerte. Gewiß würde er am Grat zerschellen … Aber diesmal stand ihm kein Mount Tereschkowa im Weg. Cliff schnellte im Abstand von wenigen Metern über den gezackten Rand.
    Wenig später atmete er wieder halbwegs normal. »Noch so eine Überraschung, Van Kessel, und ich erwürge Sie.«
    »Das war die letzte, bestimmt, Leyl …« Dann wurde Van Kessels sonore Stimme von Interferenzen verschluckt, und Cliff raste wieder in den Funkschatten des östlichen Kraterrandes.
    Cliff verschwendete keinen Gedanken an den abgerissenen Funkkontakt. Irgendwo dort oben zwischen den Sternen, ungefähr eine Stunde nach Beginn seiner zweiten Mondumrundung, würde ein Schlepper auf ihn warten. Aber jetzt war jede Eile überflüssig; er war dem Mahlstrom entkommen. Wie immer die Geschichte auch enden würde, ihm war ein Leben geschenkt worden.
    Und als er schließlich an Bord des Schleppers ging, konnte er endlich zum zweitenmal seine Frau auf der Erde anrufen, jene Frau, die dort mitten in der afrikanischen Nacht auf nichts sehnlicher wartete.

13
    Die normalen Shuttles und Schlepper brauchten über eine Woche für die Strecke von einer erdnahen Umlaufbahn bis zur Transferstation L-1, ein Raumschiff der Kontrollbehörde konnte die Strecke im Notfall jedoch auch an einem Tag zurücklegen. Spartas Raumschiff drosselte seine Plasmadüsen und machte an einer baufälligen Ansammlung von Röhren, Streben und Sonnenzellen fest. Die Luftschleuse öffnete sich mit einem Knall, und Sparta betrat die Station durch eine Landeröhre, ihre beiden Reisetaschen im Schlepptau. Ihr klangen noch immer die Ohren, außerdem hatte sie Kopfschmerzen, daß ihr die Augen aus dem Kopf zu fallen drohten.
    »Willkommen, Inspektor Troy. Mein Name ist Brick, vom Sicherheitspersonal.«
    Brick war Schwarzer, wie Sparta in Nordamerika geboren, aber mit der eleganten Körperhaltung eines Mannes, der sein Leben im Raum verbracht hat.
    Sie ließ ihre Taschen los und gab ihm die Hand, während sie in der zylindrischen, gepolsterten Ankunftszone schwebten. »Sehr erfreut, Mr. Brick.«
    Nur ein leichtes Wimpernzucken verriet seine Überraschung, als er sah, wie jung und zierlich sie war. »Möchten Sie Leyland sofort sehen?«
    »Ich muß mich erst etwas zurechtfinden. Wo können wir uns unterhalten?«
    »In meinem Büro. Geben Sie mir Ihr Gepäck, dann haben Sie eine Hand zum Steuern frei.« Er nahm ihr die Taschen ab und steuerte auf das Zentrum der Station zu. Sie drückten sich an anderen Arbeitern der Station vorbei, die überall hin und her gingen. Viele der bewohnten Zonen von L-1 bestanden aus zylindrischen, miteinander verbundenen Stahl- und Fiberglasröhren; es waren die alten Treibstofftankverkleidungen, aus denen die Station ursprünglich errichtet worden war. »Sind Sie zum erstenmal hier?« fragte er sie über die Schulter.
    »Ja, und nicht nur auf L-1. Es ist auch meine erste Reise zum Mond.«
    »Aber Sie sind einer von den, wie viele waren es gleich, neun Menschen, die schon auf der Venus gelandet sind?«
    »Nicht, daß ich mich darum gerissen hätte.«
    »Ein nettes Stück Arbeit, wenn die Viddie-Geschichten wenigstens zur Hälfte stimmen.«
    »Weniger als zur Hälfte«, sagte sie. »Erzählen Sie mir etwas über L-1, Mr. Brick.«
    »Was wollen Sie hören? Das Übliche? Oder haben Sie nur das Thema gewechselt,

Weitere Kostenlose Bücher