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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zwei Tage lang Zeit gehabt, sich eine bessere Lösung auszudenken. Ihre Reise wurde unterbrochen. In der Aufregung haben Sie vielleicht einfach vergessen, was Sie bei sich trugen.«
    »Ich stehe also unter Arrest?« sagte er herausfordernd.
    »Dazu besteht keinerlei Veranlassung, es sei denn, Sie bestehen darauf. Aber es gibt andere Gründe, Sie hierzubehalten. Ich bin sicher, Sie werden mich gleich verstehen.«
    »Dann lassen Sie sich um Himmels willen nicht aufhalten«, sagte er und versuchte, so sarkastisch wie möglich zu klingen.
    »Erzählen Sie mir zuerst, was genau passiert ist. Ich muß es aus Ihrem …«
    »Das habe ich schon mehrfach mit dem …«
    »… Mund hören. Von Ihnen persönlich. Fangen wir mit dem Augenblick an, als Sie Ihre Sachen für die Reise packten.«
    »Also gut, wie Sie wollen.« Cliff stöhnte. Mürrisch ging er die ganze Geschichte noch einmal durch. Je länger es dauerte, desto deutlicher holte ihn die Erinnerung an sein Erlebnis ein.
    Sparta saß regungslos in dem winzigen Büro und hörte ihm gespannt und konzentriert zu, obwohl ihr bereits jede Einzelheit der Ereignisse vertraut war – jede Einzelheit, bis auf das Vibrato seiner Stimme, während er jeden Abschnitt seines erschreckenden Sturzes und schließlich seine Befreiung aus dem Mahlstrom der Schwerkraft erzählte.
    Als er fertig war, war sie einen Augenblick lang still. Dann sagte sie: »Wie viele Leute könnten Sie umbringen wollen, Mr. Leyland?«
    »Umbringen, mich?« Cliff war sichtlich schockiert. »Soll das etwa heißen …?«
    »Sie ermorden. Wegen irgend etwas, das Sie getan haben. Oder nicht getan haben. Oder vielleicht noch tun sollen. Oder als Warnung für andere.«
    Cliff sah sie mit verletzter Unschuldsmine an. Beinahe hätte sie ihm ins Gesicht gelacht. War sie wirklich in so kurzer Zeit zur Zynikerin geworden?
    »Ich habe alle meine Hintergundinformationen vom Zoll und der Einwanderungsbehörde, Mr. Leyland. Als ich in Ihren Berichten las, daß Sie ständig zwischen L-5 und Farside hin- und herpendeln, fiel mir als erstes ein, daß Sie einen perfekten Schlepper abgeben könnten – zumal Sie häufig landwirtschaftliche Proben bei sich trugen.«
    »Einen was?«
    »Ein Schlepper ist der Bote eines Schmugglers. In den Behältern für Ihre landwirtschaftlichen Proben hätten Sie jede Menge kleiner Gegenstände verstecken können. Gefälschte Magnetausweise. Nanochips. Mikromaschinenkulturen. Geheime Aktendisketten. Juwelen. Drogen sind allerdings das Nächstliegende und Wahrscheinlichste. Und das ist offenbar auch auf Farside jemandem aufgefallen.«
    Leyland wurde rot.
    »Also waren es Drogen«, sagte sie, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. »Waren Sie ein Schlepper, Mr. Leyland? Oder haben Sie sich geweigert?«
    »Ich habe es abgelehnt«, flüsterte er. »Ich dachte, ich hätte meinen Standpunkt klargemacht. Selbst nachdem man mich zusammengeschlagen hat.« Seine Stimme war voller Selbstmitleid.
    »Na ja, das ist doch immerhin ein Anfang«, sagte sie, um ihn weiter zu ermutigen. »Nennen Sie mir jetzt die Namen und die genaueren Einzelheiten, bitte.«
    »Ich kenne die Namen nicht, jedenfalls nicht mit Gewißheit. Einen von ihnen würde ich wiedererkennen, aber der ist unwichtig …«
    »Das werde ich entscheiden«, sagte Sparta.
    Leyland zögerte. »Einen Augenblick, diese Stimme …«
    »Wie war das, Leyland?«
    »Der Starthelfer – der mich angeschnallt hat, kurz bevor die Kapsel auf die Startrampe ging. Ich bin sicher, es war dieselbe Stimme. Einer der Männer, die mich zusammengeschlagen haben.«
    »Glauben Sie, er hat Ihnen die Drogen zugesteckt?«
    »Er hatte die Gelegenheit – während er die Sitzgurte überprüft hat. Bemerkt habe ich allerdings nichts.«
    »Also gut, er dürfte nicht allzu schwer zu identifizieren sein.«
    »Wer mir die Drogen zugesteckt hat, wollte mich doch bestimmt nicht umbringen. Was hätte ihm das nützen sollen?«
    »Da haben Sie recht. Wer kommt sonst in Frage? Wer hätte ein klares Motiv wie etwa Rache haben können?« Sie beugte sich trotz des schwerelosen Schwebezustandes vor, um ihrer Frage Nachdruck zu verleihen. »Jede Einzelheit ist wichtig, Mr. Leyland, ganz gleich, wie unbedeutend sie Ihnen erscheinen mag.«
    Er sagte nichts, sondern zuckte nur mit den Schultern, und sie wußte, daß er ihr etwas verheimlichte. »Sie sind ein attraktiver Mann, Mr. Leyland« – bestimmt denken einige Leute so – »hat keine der Frauen auf der Station Ihnen das jemals gesagt?«
    »Es

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