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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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können wir ohne weiteres in jede einsteigen?«
    »Wenn wir nicht in unserer Position wären, Inspektor, dann wären wir gar nicht in diesen Bereich gekommen, das versichere ich Ihnen. Er ist sehr gut bewacht – und zwar von Robotsystemen, die nicht lange Fragen stellen.«
    Sparta sagte nichts, sie sah Van Kessel nur unverwandt an.
    Er zupfte nervös an einer seiner grauen Haarstränen. »Stimmt irgend etwas nicht?«
    »Wissen Sie, wer am Tag von Cliff Leylands Unfall hier Dienst hatte?«
    »Die Information müßte Penney haben. Wie gesagt, er war der Schichtleiter.«
     
    »Penney, Inspektor Troy braucht einige Informationen«, sagte Van Kessel.
    »Inspektor?« Frank Penney drehte seinen Stuhl zu ihr um und fuhr sich mit der Hand zögernd durch die Haare.
    »Soweit ich weiß, warten bereits einige Leute darauf, daß Sie die Rampe wieder in Betrieb nehmen.«
    »Das ist leicht untertrieben«, Penney lächelte mit all seinem Charme. »Hier sehen Sie die Liste – alles in Wartestellung.« Er zeigte auf einen Flachschirm voller Namen und Ladenummern.
    Sie blickte kurz hinüber, der Augenblick genügte, um sie in ihrem Gedächtnis zu speichern.
    »Wie Sie sehen, hängt die gesamte Wirtschaft der Farside-Basis von Ihrem Geschick ab«, sagte Penney leichthin. »Wir warten alle darauf, daß Sie uns wieder an die Arbeit lassen.«
    Sparta sah sich in dem Raum um. Alle Kontrollbeamten beobachteten sie. Dann wandte sie sich Van Kessel zu.
    »Wir erledigen das, so schnell wir können. Eins könnten Sie noch für mich tun.«
    »Und das wäre?«
    »Könnte ich den Mondbuggy benutzen?« fragte sie.
    »Ich fahre Sie gerne, wohin Sie wollen …«
    »Sehr freundlich, aber ich fahre selbst. Ich habe einen entsprechenden Führerschein.«
    Van Kessel fiel ein, daß eine Frau, die einen Venusrover steuern konnte, wohl auch mit einem Mondbuggy zurechtkommen müßte. »Nehmen Sie den von vorhin.«
    »Vielen Dank. Übrigens, Mr. Van Kessel, mir ist eingefallen, daß Sie hier alles so eingerichtet haben, daß jeder in diesem Raum von sich aus eine Prioritätsanweisung geben kann, ohne vorher die Bestätigung durch die Robotersysteme zu erhalten.«
    »Manuelle Prioritätssteuerung. Das ist eine reine Notfallmaßnahme. Wir haben sie noch nie eingesetzt.«
    »Vor der Sache mit Leyland hatten wir noch keinen Fehlstart«, warf Penney ein. »Aber das hätte uns in dem Fall auch nicht viel genützt.«
    »Sie sollten sich überlegen, ob Sie die Prioritätsanweisungen nicht besser mit einer Fehlersicherung ausstatten«, schlug Sparta vor.
    »Ist das eine offizielle Empfehlung?«
    »Nein, tun Sie, was Sie für richtig halten, es ist Ihre Abteilung. Was die Raumkontrollbehörde anbetrifft, können Sie den Betrieb auf Ihre Verantwortung wieder aufnehmen. Zum Glück haben Sie keine Probleme mit dem Gerät.«
    »Wir werden uns die Sache mit den Prioritätsschaltungen gründlich überlegen.«
    »Teilen Sie mir mit, zu welchem Entschluß Sie gekommen sind.« Sparta drehte sich zur Tür.
    »Ach, Inspektor«, sagte Van Kessel, »wollten Sie Frank nicht noch etwas fragen?«
    »Wegen der Starthelfer am Tag des Unfalls? Nein, Mr. Van Kessel, ich kenne die Namen bereits. Pontus Istrati. Margo Kerth. Luisa Oddone. Ich wollte nur wissen, ob Sie die Namen wissen.«
    Van Kessel sah Sparta nach, als sie den Kontrollraum verließ. Er machte ein ungewöhnlich nachdenkliches Gesicht. Der sonst so gutgelaunte Penney starrte verdrießlich auf seine Steuerkonsole.

15
    In der Nacht nach seiner Flucht hatte Blake den Fluten der Seine vom Kopfsteinpflaster des Quai d’Orsay aus stundenlang flammende Reden gehalten, bis sein unwiderstehlicher Redezwang schließlich in ein Gestammel überging, und er erschöpft zu Boden sank.
    Erst nachdem das kupferfarbene Licht der Dämmerung sich auf den kleinen Wellen des öligen Flusses spiegelte, glaubte er wieder seinen Worten trauen zu können. Schließlich betrat er ein Café, rief anonym die Polizei an und meldete einen ›Unfall‹ im Keller der Editions Lequeu in der Rue Bonaparte.
    In seiner gegenwärtigen Stimmung hätte ihm der Chlorgastod von Lequeu und Pierre nicht viel ausgemacht, aber leider wußte er über Gifte und ihre Dosierung zu viel, als daß er hätte glauben können, die beiden hätten größeren Schaden erlitten als einen hartnäckigen Husten. Ohne Zweifel waren sie längst über alle Berge. Trotzdem konnte es nicht schaden, wenn die Polizei die Überreste der athanasischen Gesellschaft durchsuchte.
    Blake hängte

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