Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss

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den Telefunk ein und ging rasch in ein anderes Café, wo er sich bei einigen Espressi seine nächsten Schritte überlegte. Er wußte, daß er vielleicht in ebenso großer Gefahr schwebte wie Sparta. Und er wußte zuviel: vermutlich sogar mehr, als die Bruderschaft des Freien Geistes ahnte.
    Wenn Blake auch kein operativ verbessertes Gedächtnis oder Rechengeschick besaß, bei SPARTA hatte man seine natürlichen Fähigkeiten bis an ihre Grenzen ausgebildet. Er hatte Gelegenheit gehabt, die gestohlene Papyrusrolle eingehend zu studieren, bevor er sie Lequeu übergeben mußte, und er hatte über eine Woche Zeit gehabt, über ihre Bedeutung im Zusammenhang mit der Bruderschaft des Freien Geistes nachzudenken.
    Die Rolle war eine Sternenkarte. Offenbar interessierten sie sich nur für einen bestimmten Stern, deshalb hatten sie Catherine damit beauftragt herauszufinden, welcher das war, und sie darüber hinaus hergeschickt, damit sie etwas in der Sache unternahm.
    Aber was kann man in so einem Fall schon tun? Höchstens den Stern beobachten. Und was sollte dabei herauskommen? Blake fiel nur eins ein, was für die Bruderschaft von Interesse sein könnte. Die Leute dort glaubten an die Rückkehr des Goldenen Zeitalters. Ohne Zweifel wollten sie herausfinden, von wo sie die Rückkehr erwarten konnten.
    In den Tagen, als er allein und sehr zurückgezogen war, hatte Blake in Gedanken die in der alten Papyrusrolle beschriebene Pyramide rekonstruiert. Der Text der Rolle hatte einige Tage erwähnt, an denen die Pyramide eine Linie durch den Himmel anzeigte, die den Weg beschrieb, den Weg zu den Sternen, an denen die ›Götterboten sich orientiert‹ hatten. Die relative Position von sichtbarem Sternenhimmel und Erde sowie die kalendarische Tageszählung hatten sich in den letzten paar tausend Jahren stark verändert; ohne Zugang zu den entsprechenden Computerprogrammen konnte Blake keinen Stern ausfindig machen, allerdings konnte er sich eine Reihe von möglichen Kandidaten denken. Auch wußte er genau, in welchem Sternbild er suchen mußte.
    Blake fand eine weitere Infozelle und stellte eine Verbindung zu seinem Computer in London her. Wenige Sekunden später hatte er herausgefunden, daß irgend jemand, vermutlich Sparta, seine Datei LIESMICH abgerufen hatte. Wenn sie seine Datei gelesen hatte, hatte sie bestimmt seine Nachricht gefunden und entschlüsselt. Warum war sie ihm dann nicht gefolgt?
    Er unterbrach die Verbindung, bevor sich sein Computer überhitzen konnte, und nahm sich vor, endlich ein ferngesteuertes Kühlsystem zu konstruieren, sobald er wieder zu Hause war. Dann rief er erneut, immer noch über seine Londoner Adresse, bei der Raumkontrollbehörde an. »Mein Name ist Blake Redfield. Ich habe eine Nachricht für Inspektor Ellen Troy.«
    »Wo sind Sie im Augenblick, Mr. Redfield?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Möglicherweise ist mein Leben in Gefahr.«
    »Bleiben Sie am Apparat, Mr. Redfield.«
    »Ich rufe wieder an«, sagte er rasch. »Bitte suchen Sie Troy und sagen Sie ihr, daß ich versuche, sie zu erreichen.« Er schaltete den Telefunk aus und ging rasch weiter.
    Blake ging gerade den Boule Mich herauf, um eine weitere Infozelle zu suchen, als eine graue elektrische Limousine ein paar Schritte vor ihm am Bordstein hielt. Ein Mann mit blauen Augen, eisengrauem Haar und einer so dunklen Hautfarbe, daß Blake ihn erst für einen Araber hielt, stieg mit einer eleganten, athletischen Bewegung vom Passagiersitz. Er hielt ihm seine Linke mit der Handfläche nach oben hin, um zu zeigen, daß sie leer war, in der Rechten hielt er einen offenen Dienstausweis, in dem der goldene Stern der Raumkontrollbehörde zu sehen war.
    »Sie müssen Redfield sein«, sagte er. Er preßte die Worte hervor, es klang wie ein heiseres Flüstern. »Wir können Troy nicht erreichen, aber zufällig war ich in der Nähe.«
    »Wer sind Sie?«
    »Tut mir leid, wir haben keine Zeit, uns näher kennenzulernen«, flüsterte der Mann mit den blauen Augen. »Was immer Sie Troy mitzuteilen haben, ich werde dafür sorgen, daß sie die Nachricht erhält.«
    Blake hatte sich seitwärts gedreht, damit er ein kleineres Ziel bot, und war darauf vorbereitet, jederzeit loszurennen. »Was ich ihr zu sagen habe, ist nur für sie bestimmt.«
    Der Mann mit den blauen Augen nickte. »Das läßt sich arrangieren.«
    »Und wie?« wollte Blake wissen.
    »Wenn Sie es wünschen, überlasse ich die Sache Ihnen. Aber sehen Sie sich vor, Redfield. Wir haben Ihren