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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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das Gesicht bereits Sekunden nach dem Beginn ihres Kampfes in die Matte drücken können.
    Sie war freiwillig menschlich geblieben und hatte ihr Bestes gegeben. Aber auch ihre natürlichen Fähigkeiten waren nicht zu unterschätzen. Blake hatte ebenfalls sein Bestes gegeben, und er war genausogut.
    »Okay«, sagte sie. »Du kannst allein arbeiten, wenn du versprichst, mit mir in Verbindung zu bleiben.« Sie sagte ihm nicht, daß er recht hatte, daß er vermutlich ebenso stark war wie alles, was der Feind gegen ihn aufbieten konnte, erst recht, wenn sie bewaffnet waren.
    Er machte ein seltsames Gesicht. »Das hatte ich dir doch schon versprochen.«
    »Ich kenne dich, Blake«, sagte sie.
    Er beugte sich zu ihr. Als er sie küssen wollte, bekam sein Gesicht um Augen und Mund eine Zartheit, die man fast als Sehnsucht deuten konnte. Doch dann wurde sein Ausdruck unsicher. »Ich wünschte, ich könnte das gleiche behaupten«, sagte er hart.
     
    Immer noch schwitzend, fuhren sie im überfüllten Aufzug zum Kommandodeck.
    »All das ist sinnlos, sobald dich jemand auf der Marsstation erkennt.«
    »Darüber haben wir doch schon ausführlich gesprochen.«
    »Und ebenso sinnlos wäre es, wenn du nicht den regulären Shuttle nimmst. Ich könnte notfalls einen Shuttle abkommandieren, aber du mußt den fahrplanmäßigen Flug nehmen, sonst ist der Kampf für dich vorbei.«
    »Ein bißchen Grips mußt du mir schon zugestehen.«
    »Tu’ ich ja. Ich will nur nicht, daß etwas schiefgeht.«
    »Hör auf, dir Sorgen um mich zu machen.«
    Sie sah ihn von der Seite an. »Bevor ich dich wiedergetroffen habe, habe ich mich um niemanden außer mir Sorgen gemacht.«
    »Doch, um deine Eltern. Du wolltest sie wiederfinden«, sagte er derb.
    »Stimmt.«
    »Und die anderen auch.«
    »Stimmt, Blake, die anderen auch. Die versucht haben, mich umzubringen und vermutlich meine Eltern auf dem Gewissen haben.«
    »Und genau deswegen bin ich hier.« Er sprach nicht weiter. Wenn ihn seine Gefühle übermannten, vergaß er manchmal, daß er sie Ellen nennen mußte, wenn er sie überhaupt mit Namen ansprach. Zu lange Zeit war sie für ihn nur Linda gewesen. »Darum geht es doch schließlich.«
    »Nein, es ist noch einfacher. Wir sind hier, um zwei Morde aufzuklären und die marsianische Tafel wiederzufinden. Mehr braucht niemand zu wissen.«
    »Ich glaube, dein Commander von der Raumkontrollbehörde mit seinen leuchtenden Augen und dem freundlichen Blick weiß längst mehr. Viel mehr.«
    Sie brauchte nicht mehr zu antworten. Die plötzlich aufgleitende Aufzugtür rettete sie. »Sprechen wir doch mit dem Captain.«
     
    »Durch die Spülröhren«, sagte Captain Walsh. Sie war vielleicht 30 Jahre alt und schon eine Raumveteranin – alt genug, sich auszukennen, aber noch jung genug, um einen kühlen Kopf zu bewahren. »Wir stecken Sie in einen Sack und spülen Sie in den Vorratstank der Station. Ungefähr eine halbe Stunde später fischt Sie jemand wieder heraus.«
    Blake wurde blaß. »Sie wollen mich in einen Tank mit flüssigem Wasserstoff stecken?«
    »Technisch gesehen handelt es sich um zähflüssiges Deuterium.«
    »Was hindert mich daran, einzufrieren? Und was soll ich atmen?«
    »Es ist an alles gedacht. Diese Säcke sind angeblich ausgezeichnet«, sagte Captain Walsh. »Ich hatte allerdings noch nie die Gelegenheit, es selbst auszuprobieren.«
    »Gibt es keine etwas traditionellere Methode?« fragte Sparta ruhig.
    Walsh schüttelte ihren kurzgeschorenen Kopf. »Wir wissen, daß es Spione gibt. In jedem Hafen wimmelt es davon, die meisten arbeiten auf eigene Faust. Wir kennen einige von den Spionen auf der Marsstation, und wir wissen auch, daß sie die traditionelleren Methoden, um mit Ihnen zu sprechen, kennen. Vorausgesetzt, Sie sprechen von Wäschesäcken und ähnlichem.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wenn ich es früher gewußt hätte, hätten wir ihn auf Phobos absetzen und bei der nächsten Umrundung wieder mitnehmen können.«
    »Ist das der übliche Weg?« wollte Sparta wissen.
    Captain Walsh grinste sie an. »Es ist mir gerade jetzt eingefallen. Phobos stand beim Anflug ziemlich günstig. Es wäre einen Versuch wert gewesen, meinen Sie nicht?«
    »Sie sind äußerst erfinderisch, Captain«, sagte sie.
    Walsh wurde zugänglicher. »Ich weiß, es klingt beängstigend, Mr. Blake, aber es funktioniert. Ich kann Ihnen nicht garantieren, daß die Schnüffler noch nicht dahintergekommen sind, aber bestimmt werden Sie darin nicht

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