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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zurückging.
    Emerald ließ sich auf einem blauen Empire-Sessel nieder und drückte auf einen Knopf. »Ich habe wirklich darauf bestanden, daß er mit äußerster Diskretion vorgeht.«
    Blake ließ sich in einen brokatbezogenen Polstersessel fallen. »Wie auch immer, hier bin ich, und wie du siehst, bei bester Gesundheit.«
    »Warst du mit deinen … Ermittlungen erfolgreich?«
    »Vielleicht kann ich dir mehr darüber erzählen, sobald die … die Transaktion abgeschlossen ist.«
    »Verstehe, mein Junge.« Ein Hausmädchen erschien. »Dein Vater und ich essen heute mittag zu Hause. Leistest du uns Gesellschaft?«
    »Mit Vergnügen.«
    »Zum Lunch noch ein Gedeck, Rosaria.« Die Frau nickte und verschwand so geräuschlos, wie sie gekommen war. »Jetzt mußt du mir unbedingt erzählen, was passiert ist«, sagte Blakes Mutter aufgeregt.
    »Als ich heute morgen nach Hause kam, mußte ich feststellen, daß meine Wohnung – das ganze Haus – bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Und damit alles, was ich besitze.«
    »Mein armer Junge … all deine Möbel? Deine Kleider?« Sie sah auf seine verschmutzten Stoffschuhe.
    »Ganz zu schweigen von den Büchern und Kunstgegenständen.«
    »Wirklich erschütternd. Es muß schrecklich für dich sein. Aber du bist doch versichert, oder?«
    »Aber natürlich.«
    »Wenigstens ein Trost.«
    »Ich werde dir alles genau beim Essen erzählen. Jetzt entschuldige mich bitte, ich muß unbedingt meine verschwitzten Sachen wechseln.«
    »Blake … ich freue mich so, daß du wieder zu Hause bist.«
    Er ging in sein Zimmer, das immer noch genauso eingerichtet war, wie er es nach seinem Examen am College verlassen hatte. Dort zog er einen korrekten Anzug mit Krawatte an. Er wußte, daß sein Vater ihn so am liebsten sah.
     
    »Du hast also all deine Bücher verloren, für die du ein Vermögen ausgegeben hast?« Redfield Senior war größer als sein Sohn. Er hatte ein kantiges Patriarchengesicht. Seine rötlichen Haare und Brauen und die Sommersprossen deuteten auf seine irische Herkunft hin.
    »So ist es.«
    Edward strahlte seinen Sohn mit unverhohlenem Triumph an. »Ich hoffe, das war dir eine Lehre.«
    »Mehr als eine Lehre, Dad. Ich werde es aufgeben, Dinge von so vergänglicher Natur zu sammeln.«
    Das Eßzimmer erlaubte einen Blick auf den alten New Yorker Hafen. Die Algenfarmen an der Küste von Jersey und Brooklyn schimmerten in der fahlen Herbstsonne wie Erbsensuppe. Erntefahrzeuge grasten die Fläche ab, um sie in Ersatznahrungsmittel für die Massen zu verwandeln.
    Die Redfields gehörten nicht dazu. Edward zerlegte das halbdurchgebratene magret de canard und führte nach europäischer Sitte mit der Linken die Gabel zum Mund. »War die Versicherung nicht angemessen?« murmelte er.
    »Ach, der finanzielle Verlust ist gedeckt – wenn man von der Wertsteigerung absieht. Aber mir ist klargeworden, wie vergänglich diese alten Bücher und Gemälde sind.« Ob sie mir das wirklich abnehmen, dachte Blake, aber schließlich sind die Menschen geradezu versessen darauf, nur das zu glauben, was sie wollen. »Vielleicht bin ich endlich erwachsen geworden.«
    Edward kaute weiter und murmelte etwas.
    »Ich habe mir überlegt, ich könnte mich vielleicht nach einem Amt im öffentlichen Dienst umsehen«, fügte Blake hinzu. Sein Vater hatte ihn bereits als Nichtsnutz abgeschrieben, daher gab es nichts, was in Edwards Ohren süßer klingen würde.
    »Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee, mein Junge«, sagte seine Mutter strahlend. »Ich bin überzeugt, unsere Freunde werden dir mit größtem Vergnügen helfen, etwas Passendes zu finden.«
    »Warum bei der Regierung, Blake? Warum nicht etwas Aussichtsreicheres?« Womit Edward Kaufen und Verkaufen meinte.
    »Statistisches Denken liegt mir nicht besonders, Dad. Der Markt war für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln.« Das war zwar gelogen, paßte aber in Edwards Bild von ihm. »Wenn ich deinem Rat gefolgt wäre, hätte ich Jura studiert«, fügte Blake überflüssigerweise hinzu, »aber dafür ist es jetzt zu spät.«
    »Aber in irgend etwas mußt du doch gut sein!« Da kam wieder die alte Bitterkeit hoch. Schließlich war es nicht billig gewesen Blake zu SPARTA zu schicken. Trotz der Subventionen hatten Eltern wie Edward, die genug Geld hatten, für die Aufnahme ihrer Kinder eine Menge zahlen müssen.
    »Nachforschungen sind meine Spezialität, aber jeder ernsthafte Gelehrte muß das können. Ich kenne mich in Bibliotheken ebenso gut aus wie

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