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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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züngelten wie winzige Gestalten, die verzweifelt Deckung suchten. Das unheimliche Spektakel trieb die gut ausgebildeten Wachhunde heulend in die Flucht.
    Wäre Blake in diesem Augenblick nicht so angespannt gewesen, hätte er gelacht. Diese huschenden Punkte waren lediglich Natriumkugeln, die bei der Berührung mit dem feuchten Gras zischend zu winzigen Raketen wurden.
    Jetzt hatte auch der Rest der Flotte sein Ziel gefunden. Ein farbenfrohes Feuerwerk explodierte auf dem Dach der Granite Lodge. Einige Ballons trieben unter das Dach der Veranda, blitzten weißglühend auf und setzten die Holzbalken in Brand.
    Drei kleine Luftschiffe, deren Ziel die Garage war, landeten fast gleichzeitig. Einen Augenblick später ging der Wasserstoffbehälter der Garage in die Luft wie eine richtige Bombe. Dabei wurden die Wände des alten Kutschenhauses weggeblasen und die abgestellten Fahrzeuge in lodernde Wracks verwandelt, während ein riesiger Feuerball aus brennendem Wasserstoff in den Nachthimmel stieg.
    Mit der Rücksicht auf die Nachbarn war es jetzt wohl vorbei.
    Blake schätzte, daß er genug getan hatte, um für Ablenkung zu sorgen. Rasch durchquerte er den restlichen Waldstreifen. Der elektrische Zaun fiel seinen Zangen und Drahtschneidern zum Opfer. Er lief die zehn Meter bis zur niedrigen Steinmauer und hoffte, daß die Wächter wirklich so rücksichtsvoll waren, wie er annahm, denn hier war genau die richtige Stelle für Tretminen und Selbstschußanlagen in den Bäumen.
    Er erreichte die Mauer ohne Zwischenfall. Die orangefarbenen Flammen von der Terrasse und der Garage warfen tanzende Schatten auf den Rasen neben dem Haus. Das Gelände vor ihm war nur von Scheinwerfern erleuchtet. Wegen der dünnen Plastikhaut kletterte er sehr vorsichtig über die Mauer, denn sie war das einzige, was ihn von den scharfkantigen Steinen trennte. Er trat in das weiße Licht und ging aufrecht weiter, ohne sich um seine Deckung zu sorgen. Jetzt konnte er sich ohnehin nicht mehr verstecken, bevor er den dreieckigen Schatten unterhalb der Mauer erreicht hatte.
    Sobald er im Schutz des Hauses war, duckte er sich, rannte los und sprang auf die seitliche Veranda. Überall standen Türen offen, durch die das Personal nach draußen geeilt war, um das Haus zu verteidigen. Jemand rannte an ihm vorbei und rief etwas über die Schulter. Blake drückte sich in den nächsten Eingang.
    Er lief durch die dunkle Bibliothek zur Eingangshalle. Er hatte sich die Pläne eingeprägt, obwohl er wußte, daß sie falsch waren. Zumindest hatten sie ihm die Lage des Nervenzentrums der Villa verraten. Obwohl der weite Bogen der Haupttreppe den Eindruck eines massigen Fundaments erweckte, wußte Blake, daß es darunter einen großen Raum gab, der ohne Zweifel schallisoliert und mit Schaltpulten, Bildschirmen und vielleicht sogar mit bequemen Sofas und Sesseln ausgerüstet war.
    Er hatte jetzt nicht mehr viel Zeit. Er fand das Schloß in der geschnitzten Holzvertäfelung und umklebte es mit Plastiksprengstoff. Als die Tür nach innen gesprengt wurde, schleuderte er eine Gasgranate in den Raum, wartete einige Sekunden, lief geduckt hinein und warf eine zweite Granate hinter sich in die Eingangshalle.
    Im Innern des Raumes lag eine junge Frau bereits tief schlafend in ihrem Kontursessel vor den Instrumentenschirmen. Ihr Kopf war zurückgefallen, und ihr langes, blondes Haar floß beinahe bis auf den Teppichboden. Ihr rechter Arm hing über der Lehne, so daß ihre Finger den Teppich berührten.
    Als Blake den Sessel von den Instrumententafeln wegzog, fiel sein Blick auf den Ring, den sie am Mittelfinger der rechten Hand trug. Es war ein Goldring mit einem zu einer Tiergestalt geschnitzten Granat. Erst später wurde ihm klar, daß er erst kurz zuvor etwas Ähnliches gesehen hatte, sonst hätte er den Ring ebenso rasch wieder vergessen, wie er ihn bemerkt hatte.
    Blake betrachtete die Bildschirme und kam zu dem Schluß, daß die Sicherheitskräfte draußen eifrig damit beschäftigt waren, die Brände zu löschen. Er untersuchte das Schaltpult und stellte fest, daß es sich lediglich um ein Terminal handelte; die eigentlichen Prozessoren befanden sich woanders.
    Es dauerte eine Weile, bis er die Anlage des Raumes überblickt hatte. Er verfolgte die Hauptstromleitungen und die Kühlung, bis er die Hauptcomputer gefunden hatte, die unauffällig in einem Geräteregal an der schrägen Wand unter der Treppe verborgen waren. Zum Spielen fehlte ihm leider die Zeit, also riß er

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