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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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verarschen.«
    »Der Spaß ist mir zwanzig wert.«
    »Zwanzig was?«
    »Zwanzigtausend Dollar. Buch den Betrag gleich von meiner Karte ab, wenn du mir nicht glaubst.«
    »Schon gut … hör zu, normalerweise mache ich so was nicht …«
    Blake versetzte den Kabeln einen derben Stoß.
    »Also gut«, sagte das Taxi und machte einen Satz nach vorn auf den Gehsteig. Kugeln zerfetzten die Windschutzscheibe des Wagens, dann wurde Blake gegen die Verkleidung geschleudert.
    Er stieß die Tür auf und ließ sich auf den Gehweg rollen. Mit einem Satz war er auf dem großen Kofferraum des Taxis und sprang über das Dach.
    Das Taxi hatte Leo überhaupt nicht berührt, ihn aber im Eingang eingeklemmt, so daß er nur wenige Millimeter Spielraum hatte. Leo versuchte gerade, seine großen Füße über die zerbeulten Stoßstangen zu heben, als Blake über das Dach schoß und ihm den Revolver aus der Hand schlug. Leo krachte mit dem Hinterkopf gegen die stählerne Art-Déco-Tür. Als er versuchte, seine Kehle von Blakes Hand zu befreien, mußte er feststellen, daß sein Gegner in der anderen ein schwarzes Messer hielt, das er unmißverständlich auf seinen Hals richtete.
    »Lebend wärst du mir lieber, Leo«, keuchte Blake. »Also raus mit der Sprache.«
    Leo sagte nichts, nur seine hervortretenden, entsetzten Augen verrieten, daß auch er lieber am Leben blieb. Blake hatte allerdings den Eindruck, man hatte ihm befohlen, eher zu sterben, als sich erwischen zu lassen.
    Über den Häuserschluchten war das Rotorengeräusch eines Helikopters zu hören, auf Straßenhöhe wurde das Heulen der Sirenen immer lauter.
    »Sag mir, warum, Leo, und ich laß dich laufen. Wenn die Polizei dich erwischt, lassen dich die Prophetae nicht mal eine Nacht im Gefängnis überleben.«
    »Du bist ein Salamander«, krächzte Leo.
    »Was zum Teufel ist ein Salamander?«
    »Laß mich los«, sagte er. »Du wirst mich nie wiedersehen. Das verspreche ich.«
    »Zum letzten Mal – was ist ein Salamander?«
    »Leute wie du, Guy. Frühere Eingeweihte – die uns verraten haben. Die Leute, die dich am besten kennen … wir haben geschworen, dich zu töten.«
    »Du hast meine Wohnung in London bombardiert?«
    »Ich nicht. Das war Bruni.«
    »Klar, sie hatte schon immer mehr drauf.«
    »Du hast dich nicht einmal versteckt, Guy. Wenn du mich laufen lassen willst, dann jetzt, bitte!«
    »Ich heiße übrigens Blake. Das können wir auch gleich klarstellen.« Er lockerte den Griff um Leos Kehle, hielt ihn aber weiter mit dem Messer in Schach. »Cabbie, setz’ ein Stück zurück«, schrie er. »Aber langsam.«
    Als das Taxi weit genug vom Eingang entfernt war, riß Leo sofort aus. Blake ließ sein Messer in die Scheide gleiten und rutschte von der Motorhaube herunter. »Wir müssen uns etwas einfallen lassen«, sagte er, als er den Kopf durch das vordere Seitenfenster des Taxis steckte.
    »Das kostet dich mehr als zwanzigtausend«, beschwerte sich das Taxi.
    »Berechne, was du für angemessen hältst.«
    »Okay, Mac. Was soll ich denen erzählen?«
    Blake griff ins Innere des Taxis und holte seinen Aktenkoffer heraus. »Der Kerl hat versucht, mich auszurauben. Als du mir helfen wolltest, hat er auf dich geschossen. Du hattest ihn fast in der Falle, aber er konnte entwischen.«
    »Und das viele Geld auf dem Taxameter?«
    »Erzähl die Wahrheit. Weil du mich gerettet hast, durftest du meine Karte belasten, um dich wieder auszuheulen.«
    »Na gut, Mac. Und du glaubst, sie kaufen mir das ab?«
    »Du bist doch aufs Plaudern programmiert, oder?«
    »He, was soll das? Bin ich ein New Yorker Taxifahrer, oder nicht?«
    Der erste Polizeiwagen, ein schlanker, hellblauer Hydro, kam im selben Augenblick heulend zum Stehen, als der Polizeihelikopter in der Luft Stellung bezog. Blake sah zu, wie die Polizisten mit geschlossenem Visier und Gewehren im Anschlag näher kamen. Wer konnte in diesem Augenblick sagen, auf welcher Seite sie standen?
     
    Nach einem fast zweistündigen Verhör ließ die Polizei Blake laufen. In Tribeca stieg er aus der U-Bahn und ging zu Fuß zum Haus seiner Eltern, vorbei an Dampfsäulen, die aus Lüftungsschächten aufstiegen, durch menschenleere Asphaltstraßen, in denen Robotaxis wie Raubtiere auf Beutefang waren. Manhattan war in diesem Jahrhundert zu einem Vorzeigeobjekt geworden, einem Ghetto für die Reichen. Hier und da hatte man die Atmosphäre des alten New York jedoch zu Vergnügungszwecken erhalten.
    Auf der Flußseite seines Elternhauses ging es

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