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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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hören wollen.« Blake lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah zu ihr hoch, während sie nachdenklich an ihren Schreibtisch zurückkehrte. »Doktor Plowman, soweit ich weiß, haben Sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Regierung wieder in die Hände der Regierten zu legen, nachdem Leute wie mein Vater, wenn ich mir eine private Bemerkung erlauben darf, dazu beigetragen haben, sie ihnen aus den Händen zu nehmen. Ich könnte mir vorstellen, daß diese Leute genau diejenigen sind, denen Sie das Handwerk legen wollen.«
    »Ihr Vater gehört zu diesen ›Freigeistern‹?«
    »Bestimmt nicht, das versichere ich Ihnen.« Er konnte nicht beurteilen, ob diese Aussicht sie abschreckte oder eher ihren Appetit anregte. »Er ist nur ein … Aristokrat, der es gut meint.«
    Arista Plowman setzte sich wieder an ihren Stahlschreibtisch. »In Ihrer Bewerbung steht nichts über das, was Sie mir gerade erzählt haben, Mr. Redfield.«
    »Ich muß vorsichtig sein, Doktor Plowman.«
    »Wir könnten also zur Zielscheibe werden, wenn Sie für uns arbeiten.«
    »Das sind Sie schon so lange, daß Sie inzwischen über ausgezeichnete Abwehrmechanismen verfügen dürften. Wenn das nicht der Fall wäre, hätte ich mich gar nicht erst bei Ihnen gemeldet.«
    Sie lächelte dünn. »Sind Sie in Ihrem eigenen Zuhause sicher?«
    »Meine Eltern haben genug Geld, daß ihre Abwehrmechanismen fast so gut wie Ihre sind.«
    »Warum sind Sie nicht zur Raumkontrollbehörde gegangen?«
    Blakes Lächeln wurde bitter. »Raten Sie mal!«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß die Raumkontrollbehörde selbst …?«
    »Genau das.«
    Beim Gedanken an diese Möglichkeit bekamen ihre Augen einen Glanz, und ihr wildes Lächeln gab ihm die Gewißheit, daß sie ihm einen Job anbieten würde. Aber ganz so einfach sollte es nicht sein. Arista Plowman war im Laufe vieler Erfahrungen vorsichtig geworden.
    »Interessant, Redfield, sehr interessant. Ich werde mit meinem Bruder sprechen. Er wird selbst mit Ihnen sprechen wollen. In der Zwischenzeit rufen Sie uns bitte nicht an. Wir melden uns bei Ihnen …«
     
    Als er wieder draußen war, merkte Blake, daß ihn das Vorstellungsgespräch nach den Ereignissen der gestrigen Nacht völlig erschöpft hatte. Erschöpfung wirkt sich sehr nachteilig auf das Reaktionsvermögen aus. So dachte sich Blake nichts dabei, als ein hagerer junger Mann vor ihm die Straße überquerte und mit einem hastigen Blick über die Schulter in der nächsten Infozelle verschwand. Er reagierte erst, als er nur noch wenige Meter entfernt war und der Mann plötzlich herumwirbelte und den Arm hob.
    In diesem Augenblick erkannte er endlich den Mann. Er machte auf dem Absatz kehrt und ließ sich am Straßenrand fallen.
    Die Kugel schlug einen Krater in die Marmorplatte des Gebäudes, genau dort, wo Blakes Kopf gewesen war. Weitere Kugeln, richtige Metallgeschosse, wurden mit einem Eifer und einer Genauigkeit abgefeuert, die dem Opfer nicht einmal Sekundenbruchteile zum Überlegen ließen, während Blake atemlos durch die Gosse robbte, bis er hinter einem geparkten Robotaxi Deckung fand. Menschen liefen aufgeregt schreiend durcheinander – so etwas passierte in Manhattan einfach nicht – und Sekunden später waren die Straßen ringsum wie leergefegt.
    Blake verfluchte sich, weil er den Angreifer nicht früher erkannt hatte. Es war Leo, ein ehemaliger Zuhälter, einer seiner Kollegen bei der Athanasischen Gesellschaft. Blake hätte zu gerne eine Waffe gehabt. Er trug jedoch nie eine, nicht etwa, weil das in England streng verboten war oder weil er vielleicht Bedenken hatte, sich damit zu verteidigen, sondern weil er sich mit den Statistiken beschäftigt hatte und sich eine bessere Überlebenschance ausrechnete, wenn er keine trug.
    Gezielte Mordanschläge wurden von der Statistik allerdings nicht berücksichtigt. Er griff nach oben und öffnete die Vordertür des Taxis. Dann glitt er in geduckter Haltung hinein und schob seine Magnetkarte in den Taxameter.
    »Wohin soll’s gehen, Mac?« fragte das Taxi in einer guten Imitation des New Yorker Slangs aus dem 20. Jahrhundert.
    Blake steckte den Kopf unter das Armaturenbrett und bastelte ein paar Sekunden lang an den Kabeln herum. »In der Infozelle an der nächsten Ecke, ist dort ein dünner, langhaariger Kerl?«
    »Er hat die Infozelle gerade verlassen. Jetzt steht er in einem Hauseingang. Ich glaube, er überlegt, ob er herkommen soll.«
    »Überfahr ihn«, sagte Blake.
    »Sie wollen mich wohl

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