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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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lebhafter zu. Blake nickte dem Captain der Wachmannschaft zu, während er den Code am Privataufzug ihrer Wohnung eintippte. Die anderen Wächter waren für die Öffentlichkeit unsichtbar.
    Blake ging direkt auf sein Zimmer und vermied es, seiner Mutter zu begegnen. Sein Vater war auf einer Geschäftsreise in Tokyo, die seine persönliche Anwesenheit erforderte.
    Er zog sein zerrissenes Jackett und das dreckige Hemd aus und rieb seinen zerschundenen Hals vorsichtig mit Schnellheilsalbe ein. Die Wachstumsfaktoren würden dafür sorgen, daß am Nachmittag kaum noch etwas von seinen Verbrennungen zweiten Grades zu sehen war.
    In bequemen, weiten Hosen und einem Hemd im russischen Bauernstil trug er seinen zerkratzten Aktenkoffer in das Büro seines Vaters und verteilte den Inhalt über den gesamten Schreibtisch, die Beute aus seinem Einbruch in der Granite Lodge.
    Es war ein Haufen winziger, schwarzer Chips und zwei Mikro-Supercomputer, deren Verkleidung an den Stellen abgebrochen war, wo er sie aus dem System gerissen hatte. Er hoffte, daß sie nicht in ihrer eigenen Hitze verschmort waren. Denn sie erzeugten beträchtliche Wärmemengen, und wenn sie nicht wirksam gekühlt wurden, konnten sie in wenigen Sekunden ausbrennen.
    Blake brauchte eine Viertelstunde, bis der erste der beiden kleinen Computer funktionierte. Für die Eingabe benutzte er die Tastatur seines Vaters, und die Ergebnisse wurden über das Hologerät auf dem Schreibtisch angezeigt. Nach einer weiteren Stunde konzentrierter Arbeit gab Blake den Versuch auf, etwas aus dieser Maschine herauszubekommen. Alles, was er erreichte, war ein Durcheinander von Standardsymbolen auf dem Holoschirm. Vermutlich war das Gerät tatsächlich durchgeschmort.
    Mit dem zweiten Computer hatte er etwas mehr Glück. Er funktionierte zwar, aber es wurde ihm immer wieder mitgeteilt, er sei unbefugt. Schließlich stand er auf, ging ans Fenster und blickte auf den unteren Hudson und die dunstige Küste von Jersey. Er versuchte, seinen Kopf von allen anderen Dingen freizumachen und nur an die Ereignisse der vergangenen Nacht zu denken. Es war eine Art Selbsthypnose, durch die er sich alles wieder ins Gedächtnis rief, was er im Landhaus gesehen oder gehört hatte.
    Dann ging er zurück zum Schreibtisch und tippte ein Wort ein. Die Luft über der Oberfläche von Edward Redfields Schreibtisch begann zu glühen.
    Es erschien jedoch keine Botschaft, weder eine Begrüßung noch eine Warnung. Statt dessen bewegte sich ein Tier in dreidimensionaler Abbildung. Es war ein echsenähnliches Geschöpf mit einem dicken Schwanz, einem breiten, dreieckigen Kopf und winzigen, leuchtenden, braunen Augen. Seine ungewöhnlich dünnen Beine hatten gespreizte Zehen, die in breiten Polstern endeten. Die feuchte Haut des Wesens war kupferfarben und hellgelb an der Unterseite des Bauches.
    Die Buchstabenfolge, die Blake in die Maschine eingegeben hatte, lautete SALAMANDER. Es war der Ausdruck, mit dem Leo ihn bezeichnet hatte und das Tier, das in den Granatring des bewußtlosen Mädchens eingraviert gewesen war.
    Ausdauer wird durch nichts mehr ermutigt als ein noch so kleines Erfolgserlebnis. Blake machte zwei Stunden lang weiter und probierte einen Chip nach dem anderen aus. Aber er brachte nichts weiter auf den Bildschirm als diesen zappelnden Salamander.
    Die Anstrengungen der vergangenen Nacht und die Konzentration des ganzen Vormittags hatten ihn todmüde gemacht, und Blake schlief ein.
     
    Flügelschlagen weckte ihn.
    Nein, es waren keine Flügel, sondern Rotorblätter.
    Er schreckte hoch und warf sich im selben Augenblick, als ihm einfiel, wo er war und was er gemacht hatte, flach auf den Boden. Das unablässige Wapp Wapp Wapp des Helikopters wurde nicht leiser und nicht lauter. Blake kroch über den Boden und lugte über den Rand des Fensterbrettes.
    Eine schwarze Silhouette hing in der Luft, 89 Stockwerke über den Straßen von Manhattan, zwanzig Meter entfernt und genau gegenüber dem Bürofenster seines Vaters. Es war ein Snark.
    Blake beobachtete, wie die Maschine langsam um die eigene Achse rotierte, bis die Raketenwerfer und Maschinengewehre durch das Fenster genau auf ihn gerichtet waren.
    Blake rührte sich nicht. Es hatte keinen Zweck wegzulaufen. Der Snark verfügte über genügend Feuerkraft, um das Penthouse glatt vom Wolkenkratzer herunterzupusten. Eigentlich hätte die städtische Polizei längst hier sein müssen. Daß von ihr nichts zu sehen war, sprach Bände. Blake konnte

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