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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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eine horizontale Flugbahn kam, tauchte sein Fahrzeug so tief in die Atmosphäre ein, daß er zerdrückt werden würde.
    Die fünf Sekunden kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Mit quälender Langsamkeit gelang es ihm, die Flugbahn zu begradigen und die Nase wieder hochzubekommen. Falcon beschleunigte immer noch, daß es ihm fast die Augäpfel aus dem Kopf drückte. Hätte er einen ganz gewöhnlichen menschlichen Kreislauf besessen, wäre ihm der Schädel explodiert. Nur einmal warf er einen kurzen Blick zurück und entdeckte viele Kilometer entfernt die Medusa. Die abgeworfene Gashülle war ihrem Zugriff offenbar entgangen, nirgends konnte er eine Spur von ihr entdecken.
    Endlich war er wieder Herr seines Schicksals. Er trieb nicht mehr hilflos vor dem Wind, sondern ritt auf einer atomaren Feuersäule zurück zu den Sternen. Er war vom perfekten Funktionieren des Triebwerks überzeugt, das ihn rasch an Geschwindigkeit und Höhe gewinnen ließ. Bald hatte das Schiff die Umlaufgeschwindigkeit am Rand der Atmosphäre erreicht. Dort war nur noch ein kurzer Schub nötig, um wieder die Freiheit des Weltraumes zu erreichen.
    Auf halber Strecke blickte er nach Süden und sah, wie sich das ungeheure Rätsel des großen Roten Flecks über den Horizont schob, jenes permanente Loch in den Wolken, das groß genug war, zwei Erdkugeln zu verschlucken. Falcon konnte den Blick erst wieder von dieser geheimnisvollen Schönheit abwenden, als ihn der Computer quäkend darauf hinwies, daß er nur noch sechzig Sekunden bis zum Umschalten auf den Raketenantrieb hatte.
    »Vielleicht ein andermal«, sagte er leise zu sich selbst. Gleichzeitig schaltete er die Komverbindung zur Einsatzzentrale wieder ein.
    »Wie war das?« wollte der Einsatzleiter wissen. »Was haben Sie gesagt, Falcon?«
    »Spielt keine Rolle. Sind Sie auf Empfang?«
    »Alles Roger«, kam es trocken von Buranaphorn. »Beim nächsten Mal würden wir gerne auf Ihre Kooperation zählen können.«
    »In Ordnung. Sagen Sie Dr. Brenner, es tut mir leid, wenn ich seinen Außerirdischen verschreckt habe. Aber ich glaube, es ist kein großer Schaden entstanden.« Die Zentrale schwieg so lange, daß Falcon dachte, er hätte die Verbindung verloren. »Einsatzzentrale?«
    »Wir werden uns jetzt darauf konzentrieren, Sie wieder einzufangen«, sagte Buranaphorn. »Bleiben Sie also für die geänderten Koordinaten für das Rückholmanöver auf Empfang.«
    »Verstanden. Haben Sie Brenner meine Mitteilung überbracht?«
    »Haben wir.« Diesmal zögerte der Flugleiter nur einen kurzen Augenblick. »Auf Ihren Anflug hat es keine Auswirkungen, Howard, aber Sie sollten wissen, daß auf diesem Schiff zur Zeit Kriegsrecht herrscht.«

26
    Drei Minuten nachdem sie angefangen hatte, war die Meuterei bereits wieder vorbei. Die Besatzungsmitglieder, die mit dem Schlachtruf »Alles wird gut werden« in die Einsatzzentrale und auf die Brücke der Garuda gestürmt waren, stellten plötzlich fest, daß sie in die Läufe der Betäubungsgewehre ihrer vormaligen Kollegen starrten.
    Nur zwei Gummigeschosse wurden abgefeuert, und zwar auf Rebellen, die den Commander der Raumkontrollbehörde und seinen Lieutenant angreifen wollten. Der Lieutenant hatte sich auf der Brücke aufgehalten, der Commander unten im Korridor. Beide waren schneller gewesen.
    Ein rascher Sieg. Nun kam zum nervtötenden Geheul aus den Lautsprechern noch das Problem hinzu, daß es nirgendwo auf der Garuda einen ausreichend großen Raum gab, der dreizehn Gefangenen Platz geboten hätte. Deshalb hingen sie unter der Decke der Einsatzzentrale und versuchten, ihre Hand- und Fußgelenke aus den Plastikriemen zu befreien, mit denen man sie gefesselt hatte. Ein weitmaschiges, unter der Decke aufgespanntes Transportnetz verhinderte, daß sie den arbeitenden Lotsen in die Arme schwebten. Doch sie wurden nicht weiter beachtet, da man genug Sorgen mit der Kon-Tiki hatte.
     
    Sparta torkelte schwerelos und wie betrunken durch den Korridor hinauf zur Zentrale. Der ohrenbetäubende Radiowellenlärm vom Jupiter hatte inzwischen wieder aufgehört. Als sie die Luke erreichte, stellte sich ihr Blake in den Weg, bevor sie den Raum betreten konnte.
    »Linda, du …« begann er, doch dann überlegte er es sich anders. »Du hättest die Intensivstation noch nicht verlassen dürfen.«
    »Ich werd’s schon schaffen.« Sie schielte an ihm vorbei in den überfüllten Raum und auf die Meuterer an der Decke. »Von Brenner wußte ich es. Aber Rajagopal auch?«
    »Die

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