Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
spuckte eine weitere Kopie aus.
    Der Dicke grunzte und beugte sich gefährlich über die Lehne seines Sessels, um das Papier von dem Tablett zu fischen. Er warf einen Blick darauf, grunzte noch einmal und beugte sich über den papierübersäten Schreibtisch zu Luke hinüber, der das Papier zusammenfaltete und in die Brusttasche seines Arbeitshemdes steckte.
    »Es macht Spaß, mit Ihnen zu arbeiten, von Frisch.« Luke stand auf und wollte gehen.
    »Endlich sind wir mal einer Meinung«, brummte der Dicke. »Das kann nur bedeuten, daß Sie das Geld von jemand anderem ausgeben.«
    »Ihre Vermutungen behalten Sie besser für sich.«
    »Mit Vergnügen, mein Freund. Aber wer sonst in unserem kleinen Dorf wird glauben, daß Lim und Söhne ein U-Boot brauchen, um den Wartungsvertrag für das Stadtreservoir zu erfüllen?«
    »Kein Mensch braucht irgend etwas zu glauben, wenn niemand etwas davon erfährt.« Luke blieb in der Tür stehen und kramte in der hinteren Tasche seiner Jeans. Er holte eine abgenutzte braune Chiptasche aus Leder hervor und zog eine Kreditkarte heraus. »Ich weiß, daß wir Ihren Bonus nicht vergessen haben, aber fast hätte ich nicht mehr an Ihren Bonus-Bonus gedacht.«
    Er griff herüber und holte sich den von Fingerabdrücken verschmierten, schwarzen Infolink-Apparat aus Plastik heran und schob die Karte in den Schlitz. »Sagen wir zwei Prozent vom Nettobetrag, zahlbar einen Monat nach Lieferung.« Luke zog die Karte wieder heraus und steckte sie wieder in seine Brieftasche. »Vorausgesetzt, ich höre bis dahin kein Geflüster auf den Korridoren über den Verkauf eines Europa-U-Bootes.«
    »Ihre Großzügigkeit macht mich ganz verlegen«, sagte der Dicke, obwohl er einen bemerkenswerten Versuch unternahm, seine Überraschung zu verbergen. »Seien Sie versichert, sollte Ihnen etwas zu Ohren kommen, dann liegt das nicht an meinen Leuten.«
    Mit einer Kopfbewegung deutete Luke auf den Chip in der Videoüberwachung oben in der Raumecke. »Trotzdem würde ich den Spion da oben vernichten.«
    Der Dicke grunzte. »Der funktioniert sowieso nicht.«
    »Ach, ja?« Luke grinste spöttisch. »Es ist Ihr Geld.« Damit drehte er ab und verschwand durch die Tür.
    Sofort rechnete von Frisch nach, wieviel ihm Lukes Bestechungsversuch einbringen würde; er glaubte zu wissen, wo er die Information für mehr verkaufen konnte. Zumindest war es einen Versuch wert, und mit etwas Glück und wenn alle den Mund hielten, würde Luke nie Wind davon kriegen.
    Der Dicke wartete, bis sich Luke eine Gelegenheit bot, das Maklerbüro zu verlassen und in der Menge draußen unterzutauchen. Er drückte auf einen Knopf, um die Trennwand wieder durchsichtig zu machen; den zwei abgehärmt aussehenden männlichen Angestellten mittleren Alters im Vorzimmer, die seine gesamte Belegschaft darstellten, wurde mit einem Schlag wieder bewußt, daß sie unter der Beobachtung ihres Chefs standen. In qualvoller Konzentration beugten sie sich wieder über ihre Schirme.
    Er tippte etwas auf dem Interlink seines Büros ein und überspielte den Inhalt des Überwachungschips auf eine Magnetkarte, dann löschte er die vorigen vierundzwanzig Stunden der Überwachung. Er wog die schwarze Karte in seiner einen dicklichen Hand, während er mit der anderen auf die Tasten des Phonelinks hämmerte; wie die meisten Geschäftstelefone war auch sein Apparat mit einem Einwegverzerrer ausgestattet, um ein Rückverfolgen unmöglich zu machen oder zumindest zu erschweren.
    »Hier ist das Interplanetarische Hotel auf Ganymede«, sagte der Roboter vom Amt. »Wie können wir Ihnen behilflich sein?«
    »Verbinden Sie mich mit Sir Randolph Mays’ Zimmer.«
    »Ich sehe nach, ob er eingeschrieben ist, Sir.«
    »Ist er. Oder er wird es zumindest bald sein.«
    »Der Apparat läutet, Sir.«
     
    Marianne Mitchell und Bill Hawkins waren gerade aus der Quarantäne gekommen. Sie fuhren in einem Aufzug hinunter mitten ins Herz der Stadt von Shoreless Ocean. Die letzten dreißig Meter der langsamen Fahrt führten durch eine freistehende Glassäule in der Mittelachse der Kuppel dieser unterirdischen Stadt. Das Blickfeld weitete sich völlig überraschend, und Marianne starrte mit offenem Mund auf die Menschenmassen auf dem Boden unter ihnen.
    Die Menge strömte in beiden Richtungen durch vier große, goldumrandete Tore, die man in die rechteckigen Wände eingelassen hatte. Auf ihnen schien die Kuppel zu ruhen – wenn auch das schalenförmige Mauerwerk nur eine Zwischendecke war, die

Weitere Kostenlose Bücher