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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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geschworen, sie umzubringen.
    Die beiden Organisationen hatten schon so manchen mörderischen Schlag gegeneinander geführt. Sparta hatte sich dabei in vorderster Linie befunden, ohne überhaupt zu wissen, wer gegen wen kämpfte, entsprechend tief saßen ihre Wunden. Während des vergangenen Jahres jedoch war sie vor all dem sicher gewesen.
     
    »Ich wollte dich in dem Glauben lassen, wir seien tot. Dann hätte sich nichts zwischen dich und dein Ziel stellen können.« Ari saß ruhig und gelassen in ihrem Sessel wie auf einem Thron und hatte die Hände in ihrem Schoß gefaltet. Sie warf Jozsef einen Seitenblick zu, der steif auf einem Stuhl in der Nähe saß. »Und das war richtig so.«
    »Und alles, was passiert ist …« Sparta brach ab, ging ruhelos im Zimmer umher, blieb stehen, um ziellos auf die Rücken der alten Bücher der Bibliothek zu starren. Sie vermied es, ihren Eltern in die Augen zu sehen.
    »Du hättest dich mit meinen Augen sehen sollen«, sagte Ari. »Du hast vor Rache gebrannt. Du hast all deine außergewöhnlichen Fähigkeiten dazu mißbraucht, den Feind aufzuspüren und zu zerstören. Du warst in dem Glauben, du tätest es für uns. Im Laufe der Zeit jedoch gelang es dir, dein eigentliches Ziel zu entdecken.« Sie war von ihren eigenen Worten gerührt. »Du warst großartig, Linda. Ich war ungeheuer stolz auf dich.«
    Sparta blieb regungslos stehen und versuchte, ihre Wut zu unterdrücken. »Ich wäre fast gestorben, weil ich von diesem Striaphan abhängig war. Und ich wäre auch gestorben, ohne etwas erreicht zu haben, wenn Blake mich nicht aufgespürt hätte.«
    »Wir hätten nicht zulassen dürfen, daß es soweit kommt«, sagte Jozsef leise.
    Ari jedoch widersprach. »Du wärst nicht gestorben. Am Ende hätte sich überhaupt nichts verändert – außer, daß du vielleicht nicht den Willen verloren hättest, weiterzumachen.«
    Sparta sah Jozsef an. »Am Abend als du zu uns kamst, hast du gesagt, es täte Mutter leid. Ich habe dir geglaubt.«
    »Er hätte sich nicht für mich entschuldigen sollen«, sagte Ari.
    »Ari …«
    »Laß uns ehrlich sein, Jozsef. Du hast verraten, daß wir noch leben, weil du dich einmischen wolltest. Gegen meinen Willen.«
    Sparta sagte: »Und du hast ihm deswegen immer noch nicht vergeben?«
    Ari zögerte. Ihre Stimme klang kühl, als sie weitersprach. »Es ist ein offenes Geheimnis, daß ich es für einen schweren Fehler halte. Aber es ist noch nicht zu spät, ihn zu korrigieren.«
    Zum erstenmal sah Sparta ihrer Mutter direkt ins Gesicht. »Du sagst, sie seien eure Feinde, dabei hast du zu ihnen gehört.«
    Jozsef sagte: »Das war, bevor wir die Schwere ihres Irrtums erkannt hatten, Linda. Das Ausmaß ihrer Korruptheit …«
    »Du hast ihnen die Erlaubnis gegeben, Mutter«, weinte Sparta. »Schlimmer noch, du hast ihnen bei der Entwicklung dieses Dings geholfen, das ich einmal war.«
    »Und lange davor habe ich dich zur Welt gebracht.«
    Sparta zuckte zusammen. »Willst du damit sagen, daß ich dir gehöre?«
    Als Ari einen Augenblick lang einen verwirrten Eindruck machte, erklärte Jozsef: »Sie hat ganz bestimmt sagen wollen, daß sie dich dein ganzes Leben lang geliebt und für dich gesorgt hat.«
    »Du entschuldigst dich schon wieder für sie.« Es kostete Sparta alle Mühe, Luft zu holen. »Wie kannst du über mich reden, als wäre ich ein Ding?« sagte sie zu ihrer Mutter. »Auch wenn du vorgibst, dieses Ding zu lieben.«
    Ari sagte: »Sei bitte vernünftig, kein Mensch hat …«
    Sparta schnitt ihr das Wort ab. »Eigentlich … eigentlich sollte ich nichts mehr mit dir zu schaffen haben.«
    »Du willst, daß ich sage, ich habe mich geirrt. Glaube mir, wenn ich wirklich so denken würde …« Ari erwartete immer noch, daß ihre Tochter am Ende nachgeben würde, zwang sich aber trotzdem, Lindas verständliche Bedenken zu berücksichtigen. »Leider kann ich unmöglich etwas sagen, von dem ich nicht überzeugt bin. Genausowenig wie du.«
    Als Sparta sich daraufhin ohne ein Wort abwendete, versuchte es Ari erneut. Gewiß konnte Linda – ein wunderbares Kind, das nicht nur über eine rasche Auffassungsgabe und zuverlässige Instinkte verfügte – nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch die Größe des evolutionären Prozesses erkennen, dem sie alle dienten. »Ich liebe dich, Linda. Ich glaube, man hat dich für Größeres auserwählt.«
    »Man? Du hast mich erwählt«, sagte Sparta matt. »War das der Grund, weshalb du mich überhaupt erst geboren

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