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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Amalthea davor zu warnen, daß Besucher auf dem Jupiter angekommen sind. Welchen Unterschied sollte es machen, wenn diese Besucher diese Dinger sähen und es vorzögen, vor dem Jupiter auf Amalthea zu landen?«
    »Es sei denn, dieses Wesen, wie Sie es nennen, wollte nicht zufällig entdeckt werden«, sagte Forster.
    »Was soll das heißen?« platzte Hawkins heraus, der immer noch seine Verstimmung pflegte.
    »Vor einem Jahr wußte noch niemand, daß die Medusen in der Jupiteratmosphäre leben«, erklärte Forster ihm, »trotz all der Sonden in den letzten einhundert Jahren. Wenn nicht jemand dort hinabsteigt und sie erforscht, wird niemand wissen, wie intelligent die Medusen wirklich sind oder mit welcher Art von Intelligenz wir es zu tun haben. Vielleicht will dieses Wesen nicht mit Robotern sprechen. Oder trainierten Papageien. Vielleicht will es auch nicht mit Wesen sprechen, die nur zufällig über ein Zeichen oder ein Artefakt auf Amalthea gestolpert sind. Vielleicht will dieses Wesen wirklich nur mit denen sprechen, die genau wissen, wonach sie suchen.«
    »Also denen, die die marsianische Tafel gefunden und übersetzt haben?« fragte Hawkins. »Also Leuten wie Ihnen?«
    Forster lächelte verschmitzt. »Entweder die marsianische Tafel – oder etwas in der Art.«
    »Nach diesem verdammten Sir Randolph Mays zu urteilen, behauptet der Freie Geist, etwas in der Art aus alter Vorzeit bewahrt zu haben.« Hawkins spie die Worte förmlich aus. »Sie nennen es das WISSEN.«
    Blake brach das betretene Schweigen, das daraufhin einsetzte. »Jetzt sind wir an der Reihe mit den Quizfragen, Professor. Wonach suchen wir dort draußen?«
    »Gute Frage.« Forster hielt inne und zupfte an einem Haar aus einer seiner buschigen Brauen. »Sie zu beantworten ist das Hauptanliegen unserer Aufgabe. Ich habe ein paar Ideen, aber im Grunde weiß ich nichts mit Sicherheit. Jedenfalls nicht mehr, als Sie auch«, fügte er mit einem Nicken in Richtung Bill Hawkins hinzu. »Wir werden mit einer genauen Inspektion aus der Umlaufbahn heraus beginnen.«
     
    Sie flogen durch eine phantastische Wolkenlandschaft, eine Corona aus Gaseruptionen, die von der Oberfläche des Mondes senkrecht in die Höhe ragten wie statisch aufgeladene Haare. Anstatt sich in diesem flüchtigen Geflecht zu verfangen, segelte die Ventris durch sie hindurch, ohne auch nur einen Strudel zu erzeugen. Nur gelegentlich verbog der Rahmen des supraleitfähigen Strahlenschutzschildes die geladenen Teilchen rings um das Schiff zu Kurven von mathematischer Präzision.
    Als sie über die vordere Hälfte flogen, die von Gas freigeweht worden war, sahen sie auf eine blendend weiße Fläche hinab, die so glatt und hart aussah wie eine Billardkugel; aber als sie Radarsignale auf die Oberfläche sandten, kam nur ein verschwommenes Signal zurück. Sie trugen die Standpunkte der Geysire auf einer Karte ein und stellten fest, daß sie zwar nicht alle gleich weit voneinander entfernt waren, daß sie aber die Zwischenräume eines gleichmäßigen, über die gesamte ellipsoide Oberfläche des Mondes verteilten Rasters markierten. Sie entdeckten sechs der riesigen »Zielscheiben«, eine an jedem Pol der Längsachse und vier gleichmäßig über den Äquator verteilt.
    Als sie wieder sicher im Strahlenschatten geparkt hatten, faßte Tony Groves, der die Untersuchung geleitet hatte, die Ergebnisse knapp zusammen: »Freunde, an diesem sogenannten Mond ist einfach überhaupt nichts Natürliches.«
     
    Zwölf Stunden später stieg das erste Erkundungsteam aus – Blake, Angus McNeil und Bill Hawkins. Während dieser Zeit hatten Amalthea und sein kleiner Parasit, die Ventris, einmal den gesamten Jupiter umkreist. Sie befanden sich im Verhältnis zu Jupiter und seinen planetengroßen, langsameren galiläischen Monden wieder an der gleichen Stelle, an der sie sich bei ihrem ersten Fall auf den Mond befunden hatten.
    Die Luke schwenkte nach außen, und die drei Forscher schwebten im Lichtkegel eines Lampenkreises aus der Luftschleuse in den Schatten von Amalthea. McNeil konnte bereits nicht mehr zählen, wie oft er so etwas schon gemacht hatte, auf Hunderten von Asteroiden und winzigen Monden, aber ganz so wie hier war es noch nie gewesen –
    – denn er tauchte in einen weißen Nebel, der so grell und undurchsichtig war wie Trockeneisdampf, gleichzeitig aber hartnäckiger, gewebeähnlicher, viel schwerer zu bewegen und viel träger; es schien, als hätte der Nebel nicht mehr Substanz, als ließe er

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