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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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hertanzen, könnte man meinen, sie machen sich über uns lustig.«
    »Das liegt nur an Ihrer guten Laune, Sir«, sagte Blake mit einem Lächeln.
    »Vielleicht denken wir ähnlich wie sie.«
    Blake warf dem Professor einen merkwürdigen Blick zu. »Sie und diese Tiere?«
    Forster spann den Gedanken nicht weiter.
    Blake beobachtete die wellige Lichtfläche einen halben Kilometer unter ihnen, die sich wie in einer trägen Strömung kräuselte, eine Fläche, die aus tausend kleinen Vektorpfeilen bestand, tausend mit Tentakeln versehenen Projektilen.
    Jetzt können Sie tiefer gehen, sagte die Stimme des U-Boots. Gleichzeitig ertönte ein Signalton, der anzeigte, daß ein Weitertauchen ungefährlich war. Blake schob die Steuerung nach vorne. Sofort drehte der Schwarm feurig leuchtender Tierchen ab und tauchte auf den hellen Nebel zu, der in Amaltheas Zentrum lag.
    Hier waren die Wolken aus Nährsubstanz weniger dicht, aber das Wasser wurde durch aufsteigende Bläschen getrübt. Der Manta tauchte gegen einen trägen Strom aufsteigender Blasen an.
    »Die Außentemperatur steigt schnell«, sagte Blake.
    Der Gegenstand im Zentrum war zwar immer noch weit entfernt, war aber jetzt schon mehr als nur ein Lichtfleck; er war eine pulsierende weiße Kugel, viel zu hell, um sie direkt anzusehen – eine Miniatursonne inmitten eines schwarzen Alls aus Wasser.
    Erneut kam das Alarmsignal. Der Druck näherte sich einer Tonne pro Quadratzentimeter. Die gegenwärtige Tiefe darf erst unterschritten werden, …
    »Ja, ja«, brummte Blake und nahm die Hände von der Steuerung. Diesmal mußten sie länger warten, bis der Sauerstoff aus den Kiemen des Bootes sich in der großen Flüssigkeitsmenge des Kreislaufsystems gelöst hatte.
    »Das gibt es doch nicht, sie tun es schon wieder«, rief Forster aus. Wieder sah es so aus, als wartete der Schwarm aus Tintenfischen auf sie – ungefähr einen Kilometer weiter unten kreisten und schossen sie hin und her. Forsters Stimme klang wie die eines aufgeregten Jungen. »Glauben Sie, sie wollen Kontakt zu uns aufnehmen?«
    »Davon ist nicht viel zu sehen«, erwiderte Blake.
    Jetzt können Sie tiefer gehen, sagte das U-Boot. Das Signal ertönte, und sie tauchten.
    Das Wasser war ringsum voller mikroskopisch kleiner Kügelchen, die millionenfach an ihnen vorbeiströmten, und dicker, sich verwindender Rundkörper, die wie lebendige Wesen aussahen. Der Schwarm der Tintenfische trieb nach rechts fort.
    »Diese Blasen sind heiß«, sagte Blake.
    »Sie sind voller Dampf«, sagte der Professor. »Sie steigen in Säulen auf. Die Tintenfische weichen ihnen aus – wir tun es besser auch, bevor unsere Kiemen gekocht werden.«
    Mit einem Schlag seiner mächtigen Flügel glitt der Manta nach rechts und folgte dem unsichtbaren Kielwasser der leuchtenden Tintenfische. Plötzlich befanden sie sich in ruhigem, kühlen Wasser.
    Der heiße Kern unter ihnen war auf die scheinbare Größe der Sonne, wie man sie von der Erde aus sieht, gewachsen – und viel zu hell, um ihn direkt anzusehen, ohne den Lichtfilter im Sichtfenster einzustellen. Ströme heller Bläschen stiegen in spiralförmigen Säulen langsam von Amaltheas weißem Kern auf. Sie verteilten sich symmetrisch in alle Richtungen vom Zentrum des höchsten Drucks und stiegen zur Mondoberfläche empor.
    »Ich würde wetten, es gibt jedesmal einen Geysir, wo die Bläschen die Oberfläche erreichen«, sagte Blake.
    »Die Wette nehme ich nicht an«, sagte der Professor, dem die gleichmäßige Verteilung der Blasensäulen ebenfalls aufgefallen war. »Ich würde sagen, Sie haben recht.«
    Auf dem Steuerpult unter dem Kugelfenster leuchteten bernsteinfarbene Lichter auf. In vernünftigem Ton gab die U-Boot-Stimme bekannt: Bitte geben Sie acht. Sie nähern sich der absoluten Druckgrenze.
    Der Innenrumpf des Manta aus Polyglas, in dem sie unter angenehmen Erdbedingungen reisten, näherte sich dem Punkt, an dem er unter dem zermalmenden Außerwasserdruck zu implodieren drohte.
    »Näher werden wir nicht herankommen«, sagte Blake.
    »Wir brechen ab«, befahl Forster. »Wir versuchen, so viele Aufnahmen wie möglich zu machen. Halten Sie auf dem Weg nach oben lange genug an, so daß ich alle fünfhundert Meter Wasserproben entnehmen kann.«
    »In Ordnung«, sagte Blake. Er umfaßte den Griff der Steuerung –
    – als der Professor ihn sachte an der Hand berührte und ihm zu verstehen gab, sich ganz ruhig zu verhalten. »Einen Augenblick noch. Nur noch einen

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