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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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versorgen konnte, mußte es wenigstens so groß sein wie … dieses Schiff hier. Ich wüßte gerne, wie viele Sonnen sie besucht haben, bevor sie unsere fanden und wußten, daß ihre Reise beendet war.«
    »Sie haben das alles also schon vermutet, bevor wir überhaupt angefangen hatten«, sagte Blake.
    »Nein, alles nicht.«
    »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, es könnte sich um Meereslebewesen handeln«, sagte Forster. Seine leise Stimme war voller Bewunderung. »Selbst nach all dem, was wir gefunden haben, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, sie könnten tatsächlich im Wasser leben. Als wir in die innere Schleuse kamen, war mein erster Gedanke, das Raumschiff sei leck geschlagen, sie seien alle tot und das schmelzende Eis hätte ihr Weltschiff mit Wasser gefüllt.«
    »Was hat Ihre Meinung verändert?«
    »Das wußten Sie doch von Anfang an«, sagte er scharf. »Druck und Temperatur hier drinnen entsprechen denen in den Flachmeeren der Erde.«
    »Richtig. Und den Meeren, die einst den Mars und die Venus bedeckt haben.«
    »Den Salzwelten, so werden sie auf der marsianischen Tafel genannt. Wir wußten, daß es sich um ozeanische Welten handeln mußte, nur wußten wir nicht, wie wichtig ihnen Ozeane waren. Ozeane, in denen es gerade die Mischung aus Nährstoffen gab, um ihre Art zu erhalten.«
    Irgend etwas ragte aus der Dunkelheit vor ihnen auf.
    »Wenn ich raten müßte, würde ich sagen, wir befinden uns im Innern eines Hangars«, sagte Blake. »Sie müssen kleinere Schiffe besessen haben, die sie hinab auf die Planeten transportieren konnten.«
    »Ich bin gespannt, ob wir eines davon finden«, sagte Forster. »Oder sind sie vor einer Milliarde Jahren hierher zurückgekehrt?«
    »Wenn es sich wirklich um einen Hangar handelt, dann ist er leer bis auf uns«, sagte Sparta.
    »Ja. Schade.«
    »Warum schade, Sir?«
    »Ihre bewundernswerte Maschinerie funktionierte auf ein einziges Zeichen. Myriarden von Tieren erwachten aus ihrem Tiefkühlschlaf und taten, was man ihren Genen einprogrammiert hatte. Aber offenbar waren ein paar Millionen Jahre zuviel vergangen. Draußen wimmelt es nur so von Leben, alles funktioniert. Aber hier drinnen ist alles dunkel und leer.«
    Sparta und Blake sagten nichts, und auch Forster wurde still; er wollte nicht weitersprechen. Der Manta glitt träge durch das dunkle Wasser, während seine blauweißen Lichtkegel Gebilde erhaschten, die so fein waren wie Algenblätter oder die Verzweigungen einer Koralle. Auf allen Seiten verlockten dunkle Öffnungen sie dazu, in labyrinthisch verschlungene Korridore hineinzugleiten; aber es gab zu viele Eingänge, als daß ihnen die Wahl leicht gefallen oder eindeutig gewesen wäre.
    »Wir sollten uns auf den Rückweg machen, bevor sich die anderen um uns sorgen«, sagte Sparta.
    Forster nickte, er dachte noch immer nach.
    Sie war gerührt und wollte ihn trösten. »Denken Sie nur daran, was Sie noch finden werden.«
    »Ja, sicher, aber es ist fast ein wenig zu groß«, sagte er matt. »Ganz zu schweigen davon, daß es mit Wasser gefüllt ist.«
    »Keine Sorge, wir werden dafür sorgen, daß alle mit anfassen«, sagte sie.
    »Wie denn?« Er rührte sich. »Ich glaube nicht, daß ich Sie verstehe.«
    »Wir setzen sie als Taucher ein – stecken sie in Tauchanzüge, transportieren sie hier nach unten. Den Manta kann man fluten, und sobald sich alle hier im Kern befinden, ist der Druck auch niedrig genug. Ein fester Anzug hält das ohne weiteres aus.« Sie lächelte. »Es ist immer noch der größte archäologische Fund aller Zeiten, Professor. Auch wenn er voller Wasser ist.«

20
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen mit noch einer Beschreibung all der Wunder von Amalthea Ihre Zeit zu rauben. Über das Thema gibt es bereits genug Docu-Chips, Photogramme, Karten und gelehrte Diskussionen – mein eigener Buchchip erscheint übrigens in Kürze –, statt dessen würde ich Ihnen gerne einen Eindruck von dem Gefühl vermitteln, was es heißt, einer der ersten Menschen zu sein, die je diese seltsame Wasserwelt betreten haben …«
    Bill Hawkins drehte sich im Schlaf. Dann nahm er murmelnd wieder sein Selbstgespräch im Traum auf. »Dennoch muß ich leider gestehen, daß ich mich einfach nicht daran erinnern kann, was ich fühlte, als das Europa-U-Boot mich in diese Schwärze stieß. Vermutlich könnte ich sagen, ich sei so aufgeregt gewesen, so überwältigt von all den Wundern, daß ich alles andere vergessen habe …«
    In seinen Träumen war Hawkins

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