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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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überzogen, und seine Suchscheinwerfer waren wie kalte Augen in der Nacht. Neben ihm tauchten Forscher in weißen Raumanzügen aus Weißleinen wie ertrinkende Puppen.
    Sie waren die glücklichsten Archäologen in der Geschichte der Menschheit. Sie hatten ein Raumschiff entdeckt, das so groß war wie ein Dutzend Städte auf der Erde, von denen jede auf einer ballondünnen Kugeloberfläche befestigt war. Diese Städte lagen alle ineinander und waren jeweils mit Wasser gefüllt. Dieses beinahe weltengroße Schiff war für über eine Milliarde Jahre nahe dem absoluten Nullpunkt eingefroren gewesen.
    Jetzt schien es völlig verlassen zu sein; die simplen Unterwasserformen des Lebens waren in dem sterilen, wärmeren Wasser im Innern nirgendwo festzustellen. Vermutlich hatten sich die Bewohner diesen riesigen Schiffes vor über einer Milliarde Jahren daran gemacht, unser Sonnensystem zu kolonialisieren, aber es war so ungeheuer weitläufig, daß niemand sagen konnte, ob man nicht hinter der nächsten Biegung seiner endlos sich windenden und verschlungenen, höhlengleichen Korridore nicht ein erst kürzlich aufgetautes Exemplar einer fremden Intelligenz entdecken würde. Tausende riesiger Kammern vermittelten den Eindruck natürlicher Unterwasserformationen, nur daß eben kein Leben darin zu finden war. Gewaltige Mengen von Gegenständen waren dort zurückgelassen worden – Werkzeuge und Geräte, Dinge, die möglicherweise als Möbel gedient haben mochten, dazu beschriebene und unbeschriftete Objekte. Bei einigen konnte man den Zweck erahnen, andere wiederum blieben ein vollkommenes Rätsel … viel zu viel für ein halbes Dutzend Menschen, als daß man auch nur daran denken konnte, mit dem Katalogisieren zu beginnen.
    Am Morgen des zweiten Tages steuerte Sparta das U-Boot auf einer raschen Sichtungsfahrt durch die südliche Hemisphäre, und Professor Forster entdeckte die Kunstgalerie. Der Begriff fiel ihm ganz spontan ein, und tatsächlich gab es keinen besseren Namen für das Gebäude, da es offenbar keinen Zweifel an seinem Zweck gab. »Irgend jemand hat einmal gesagt«, sagte er vor versammelter Mannschaft, »daß die Kunst eines Volkes seine Seele freigibt. In diesen Kammern finden wir vielleicht einen Schlüssel zu der Seele von Kultur X.« Er ordnete an, die Expedition solle ihre gesamte Konzentration und all ihre Energie darauf richten.
    Es dauerte sechs wertvolle Stunden, die Michael Ventris so dicht an den Südpol heranzumanövrieren, wie sie sich trauten, ohne sich dem beständigen Beschuß durch die Jupiterstrahlung auszusetzen. Dann benutzten sie zum letzten Mal den alten Maulwurf, um eine weitere Öffnung in das dünner gewordene Eis zu bohren.
    Forster teilte seine Leute in drei Gruppen auf. Für einen Archäologen besaß er gelegentlich einen erstaunlichen Einblick in das Verhalten von Menschen, also achtete er darauf, daß weder Marianne und Mays, noch Marianne und Bill Hawkins in einer Gruppe waren. Zwei aus der Mannschaft der Ventris – sie bestand aus Walsh, McNeil und Groves – blieben immer an Bord, einer schlief, einer wachte, während der dritte mit den anderen arbeitete. Im Innern des Kerns, dem Weltschiff, sollte immer einer an Bord des Manta bleiben, während die anderen beiden in ihren Raumanzügen arbeiteten. Der Plan war gut, und er funktionierte auch – zumindest während der ersten Schichten.
    Forster, Josepha Walsh und Randolph Mays bildeten das erste Team, Blake Redfield, Angus McNeil und Marianne Mitchell das zweite, Tony Groves, Bill Hawkins und Ellen Troy das dritte. Die Fahrten des Manta zur Oberfläche wurden immer kürzer, da Amaltheas arktischer Ozean immer rascher verkochte.
    Dann bekam die Ventris Schwierigkeiten mit ihrem supraleitfähigen Strahlenschutzschild. Selbst im Schatten von Amalthea war das Schutzschild für die Sicherheit aller lebenswichtig, und wenn es total ausfallen sollte, würde dies eine sofortige Rückkehr zu Ganymede erforderlich machen – daher waren Walsh und McNeil abgestellt worden, den Fehler zu finden, ein Prozeß, der fast zwei Tage in Anspruch nahm. Forsters Zeitplan bot nach kürzester Zeit nur noch ein Bild des Durcheinanders.
    Er mußte die Teams aus all denen zusammenstellen, die gerade noch frisch genug zum Arbeiten waren.
    Das Gebilde, das Forster Kunstgalerie getauft hatte, war riesig, selbst gemessen an den Maßstäben der Rasse, die das Weltschiff erbaut hatte. Seine Architektur hatte nichts Kaltes oder Mechanisches, obwohl es wie die

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