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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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wie … eine ganze Stunde.«
    »Höchstens fünf Minuten«, sagte er, »aber ich muß mich trotzdem bei dir entschuldigen. Wir müssen vorsichtiger sein. Ich … ich fürchte, ich habe mich einfach mitreißen lassen.«
    Wie gebannt betrachtete Marianne mit glänzenden Augen die Statue. »Sie ist wunderschön«, hauchte sie. »Stell dir vor, sie steht schon seit Millionen von Jahren hier in der Dunkelheit und wartet.«
    »Länger als nur ein paar Millionen Jahre. Wenigstens tausend Millionen … oder eine Milliarde.«
    »Wir sollten ihr einen Namen geben.«
    »Das scheint mir doch ein wenig vermess …«
    »Es ist eine Art Abgesandter, glaube ich, der uns einen Gruß übermitteln soll«, fuhr sie fort, ohne auf seine Einwände zu achten.
    »Wer ihn gemacht hat, wußte, daß eines Tages irgend jemand hierherkommen und diesen Ort entdecken würde. Das hat etwas sehr Nobles, aber auch etwas sehr Trauriges.« Sie löste ihren hingerissenen Blick von der Statue und wandte sich Hawkins zu. »Spürst du das nicht auch?«
    Er hatte ihr Gesicht durch die Sichtscheibe betrachtet; es wurde nur vom Schein ihrer Lampen beleuchtet. Und in diesem Augenblick wußte er, daß sein erster Eindruck von ihr richtig gewesen war: trotz all der unglücklichen Ereignisse auf Ganymede und danach war sie immer noch die schönste Frau, die er je kennengelernt hatte.
    Und die liebenswerteste. Als sie ihn mit ihren grünen Augen ansah, verspürte er den vertrauten Schmerz an der Stelle, an der sein Herz sitzen sollte; er schien immer schlimmer zu werden –
    »Den Gesandten«, sagte sie. »Wir nennen ihn den Gesandten.«
    Hawkins fiel wieder ein, wo er war. Abrupt sah er wieder zur Statue hinüber und stellte fest, daß Mariannes Reaktion auf den … Gesandten genau seiner eigenen entsprach.
    »Bill, meinst du nicht, wir sollten sie mitnehmen?« flüsterte sie.
    »Um den Menschen auf der Erde und den anderen Welten eine Vorstellung davon zu geben, was wir hier wirklich gefunden haben?«
    »Der Professor hat nichts dagegen, nach einer Zeit ein paar Gegenstände in den entsprechenden Museen unterzubringen, aber erst nachdem alle Daten zusammengetragen worden sind.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Nun, gemeint ist damit der gesamte Datenbestand eines jeden Fundes, der sich im Fall Amalthea nicht in der kurzen Zeit aufzeichnen läßt, die uns noch bleibt. Für das, was hier zu tun ist, werden Hunderte, vielleicht Tausende von Menschen eine ganze Reihe von Jahren arbeiten müssen.«
    »Angenommen, es ist das einzige Stück, das entfernt wird. Dann kann es doch wohl kaum die Aufzeichnungen durcheinanderbringen«, sagte sie.
    Hawkins dachte darüber nach. Sie hatte möglicherweise recht. Das Entfernen einer einzigen Statue, nachdem man sie foto- und holographisch aufgenommen hatte, würde wahrscheinlich für das archäologische Verständnis von Amalthea keinen großen Unterschied bedeuten. Trotzdem widerstrebte es ihm, diese Denkweise zu unterstützen. »Sie hat sicher eine Masse von mehreren Tonnen. Es wird einfach warten müssen.«
    Sie war ehrlich verwirrt. »Sie wiegt überhaupt nichts. Nicht mehr als wir auch«, protestierte sie.
    »Gewicht ist eine Sache, Trägheit eine andere …« begann er.
    Sie war beleidigt. »Darüber bin ich mir durchaus im klaren.«
    »Gut. Und ich bin kein Physiker. Ich weiß nur, daß Walsh sagen wird, wir haben nicht genug Treibstoff – vor allen Dingen, weil wir dich und Mays mit zurück nach Ganymede nehmen müssen. Ganz zu schweigen von eurem Moon Cruiser.« Er sah sie nervös an. »Besprich das besser mit dem Professor.«
    Sie sah ihn abschätzig lächelnd an. »Mach dir keine Sorgen, Bill. Ich werde nicht darauf bestehen.«
    Und damit war das Thema erst einmal abgeschlossen. Der Weg aus dem Irrgarten heraus war einfacher als hinein, und sie trafen nur wenige Meter weiter auf Groves, der im Manta auf sie gewartet und nicht einmal Zeit gefunden hatte, sich Sorgen zu machen.
    Ohne weiteren Zwischenfall gelangten sie wieder nach draußen – abgesehen davon, daß Hawkins zum zweiten Mal in der Ferne etwas Bleiches für einen winzigen Augenblick aufflackern sah – etwas, das ganz sicher nicht Marianne war, denn sie schwamm dicht vor ihm …
     
    »Randolph! Ich glaube, du könntest Forster überreden, sie mitzunehmen … Sie ist das rührendste, was ich mir vorstellen kann!«
    Als Marianne von ihrer Schicht kam, waren sie und Mays plötzlich allein im Korridor vor dem Ausrüstungsbunker. Sie schälte sich aus ihrem

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