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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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nehmen zu können, steuerte Blake den Manta vorsichtig in den offenen Ausrüstungsbunker. Es gelang ihm, ohne Schwierigkeiten anzudocken. Seine Fernbedienung funktionierte noch – die großen Muscheltüren schlossen sich geräuschlos über dem U-Boot. Nachdem sie versiegelt waren, strömte sofort Luft in die Kammer. Wenige Augenblicke später öffnete sich die Luke zum Zentralkorridor der Ventris und schlug hörbar gegen ihre Stopper.
    Blake versuchte es noch einmal über Kommfunk. »Jo? Angus? Kann uns jemand hören? Wie ist die Lage hier?« Er sah sich durch die Glaskuppel um, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Daß sich niemand an der Schleuse hatte blicken lassen, war vielleicht seltsam, aber an sich nicht ungewöhnlich.
    Die Meßgeräte des U-Boots verrieten ihm, daß die Luft draußen fast wieder ihren normalen Druck erreicht hatte. »Okay, Professor, ich werde jetzt aufmachen. Wir sind hier drinnen ziemlich feucht, möglicherweise werden wir also ganz schön eingenebelt werden. Lassen Sie mich zuerst gehen.«
    »Warum sollten Sie vorgehen?«
    »Ich kann mich schneller bewegen. Ich trage keinen Raumanzug.«
    »Glauben Sie, daß irgend etwas nicht in Ordnung ist?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich habe nur so ein komisches Gefühl.«
    Er öffnete die Luke des Manta und zuckte zusammen, als der Druckunterschied auf seine Trommelfelle drückte. Das Innere des Manta füllte sich augenblicklich mit Nebel, der sich auf die Oberfläche der Polyglaskuppel legte. Von innen war nichts mehr zu erkennen. Der Nebel löste sich rasch auf, aber das Kondenswasser auf der Kuppel blieb. Blake wischte über das quietschende Polyglas, um eine Stelle freizubekommen. Er konnte nichts entdecken.
    Er rollte sich herum, so daß er mit dem Kopf zuerst durch die Luke im hinteren Teil des U-Boots klettern konnte. Er hatte bereits Kopf und Schultern in der kalten, trockenen Luft der Ausrüstungskammer –
    – als ihn irgendwas an der freien Stelle seines Nackens berührte. Er wirbelte herum und sah Randolph Mays schwerelos auf dem Rücken des Manta hocken. In seiner Rechten hielt Mays einen pistolenförmigen Drogeninjektor.
    Mays’ riesiger Mund verzog sich zu einem obszönen Grinsen. »Ein böser Patzer, wie man so sagt. Ein unglücklicher taktischer Fehler. Sie hätten den Professor zuerst schicken müssen – die kleine Chemikalienmischung hier wäre gegen einen Mann im Raumanzug vollkommen nutzlos …«
    Den Rest hörte Blake jedoch nicht mehr. Er schlief bereits.
    Forster hörte Mays durch die Luke sprechen. »Sie sind die nächste, Inspektor Troy. Oder wollen Sie, daß ich Sie Linda nenne? Habe ich Ihnen genug Zeit gelassen, Ihren Helm wieder aufzusetzen? Brauchen Sie noch ein paar Sekunden? Und was ist mit Ihnen, Professor? Ich muß schon sagen, Ihr Körper ist ein Wunder, Sir. Äußerlich das reinste Bild der Jugend. Natürlich nur, wenn er nicht gerade in einen Raumanzug gehüllt ist. Stellen Sie sich nur vor, im Anschluß an den beinahe erfolgreichen Versuch, Sie auf der Venus mit einer Bombe zu töten.« Mays’ Stimme klang seltsam bedauernd. »Nun, auf jeden Fall muß man Ihren Ärzten gratulieren. Aber Ihre armen, alten Knochen! Ihre Muskeln und Organe! Leider haben sie die Abnutzung der bestimmt mehr als sechs Jahrzehnte ertragen müssen. Und wie hat sich das auf Ihre Widerstandskraft ausgewirkt? Ihre Ausdauer?«
    Mittlerweile war Forster endgültig auf halbem Wege in dem engen Durchgang steckengeblieben.
    »Kommen Sie raus, wann immer Sie bereit sind, Inspektor Troy. Sie werden feststellen, daß ich durchaus auf Sie vorbereitet bin«, sagte Mays gutgelaunt, »und was Sie anbetrifft, Professor, bitte ruhen Sie sich einen Augenblick aus, während ich Ihnen die Situation erläutere. Die gesamte Mannschaft macht gerade ein kleines Nickerchen, wie unser Freund Blake hier. Wenn ich jedoch keinen Grund habe, sie weiterschlafen zu lassen, wird ihre Betäubung in ein oder zwei Stunden nachlassen. Außerdem habe ich Ihre gesamte Außenkommunikation abgeschaltet. Sie hatten uns übrigens bereits aus Ihren ganz eigenen Gründen von der Außenwelt abgeschnitten, nicht wahr? Hatte das etwas mit mir zu tun? Wie wollen Sie dafür eine Erklärung finden?«
    Forster hatte sich inzwischen herumgedreht und konnte durch die offene Luke auf die nackten Metallwände des Ausrüstungsbunkers blicken. Aber Mays war nirgends zu sehen.
    »Also habe ich Ihnen die perfekte Entschuldigung für Ihre eigenen Übertritte

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