Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
geliefert.« Mays wartete, als fehlte ihm ein Teil seines Textes. »Sie sind doch bei uns, Troy? Sie müssen bei uns sein. Sie wissen alles schon, nicht wahr? Alles.« Noch eine Pause, aber obwohl er ganz offensichtlich das Gegenteil hoffte, unterbrach niemand Mays’ Wortschwall. »Was Sie betrifft, Professor, Antennen neigen meist dazu, irgendwann abgetrennt zu werden. Wie bedauerlich. Halt, Sie brauchen mir nicht zu danken. Ich sage Ihnen, wie Sie sich erkenntlich zeigen können.«
    Forster griff nach seinem Helm und stellte fest, daß er im Durchgang an der Wand unterhalb seiner Knie eingeklemmt war. Um ihn wieder über den Kopf ziehen zu können, mußte er zurück in die Kuppel. Er fing bereits an, schwer zu atmen, so laut, daß er Mays nur noch mit Mühe verstand.
    »Ich will weiter nichts, als das, was Sie mir unrechtmäßigerweise vorenthalten haben. Ich möchte den bewohnten Welten mitteilen, welcher Art unsere Funde hier auf Amalthea gewesen sind. Und vor allem möchte ich allen von dem Abgesandten erzählen. Dieser großartigen Statue.«
    Als hätte ihn Mays’ Hartnäckigkeit abgestoßen, war Forster wieder zurück in der Polyglaskuppel des Manta gelangt … wenigstens hatte er seinen Helm frei bekommen. Er drehte ihn in seinen zitternden, behandschuhten Händen herum und suchte die Öffnung an der Unterseite, damit er ihn sich über den Kopf ziehen konnte.
    »Aber dazu«, sagte Mays, »müssen Sie mir dieses nette U-Boot borgen. Nur für einen winzigen Augenblick. Es gibt gewisse Punkte und Betrachtungsweisen – gewissermaßen Fragen, wie man etwas ins richtige Licht setzt –, die in Ihrem Geschäft ohne Bedeutung sind, in meinem jedoch ganz wesentlich …«
    Endlich hatte Forster seinen Helm richtig ausgerichtet. »Kommt nicht in Frage, Mays. Niemals«, sagte er trotzig und war überrascht, wie rauh seine Stimme klang. Er zog den Helm zu sich. Wenn er ihn einmal aufgesetzt hatte, konnten ihm Mays’ Drogen nichts mehr anhaben.
    Genau in diesem Augenblick tauchten in der kleinen Lukenöffnung ein Arm und eine Hand mit einer Pistole auf.
    Diesmal versprühte die Pistole ein Spray, und Forster blieb gerade ein Sekundenbruchteil, um zu erkennen, daß es ein Fehler gewesen war, etwas zu sagen. Es reichte nicht mehr, um den Helm zu versiegeln.
     
    Als Mays den Manta durch den Nebel über der brodelnden Eisfläche steuerte, eingehüllt in die seltsame Mischung aus frischem menschlichen Schweiß und Milliarden Jahre altem Meerwasser, wischte sein Verstand alle unmittelbaren Eindrücke zur Seite. Er eilte voraus über eine Ebene der Abstraktionen und überlegte sich seine Alternativen. Sein Plan war bereits fehlgeschlagen, aber er war ein brillanter und äußerst erfahrener Taktiker, auf den Improvisationen in einer Welt sich unvorhersehbar entwickelnder Möglichkeiten eine große Faszination ausübten. Er hatte den größten Teil seiner Ziele erreicht; was jetzt noch zu tun blieb, konnte jedoch sein ganzes Werk noch gefährden.
    Inspektor Ellen Troy war verschwunden! Weder war sie an Bord des Manta gewesen – noch an Bord der Ventris, wo er die anderen mit Gas betäubt hatte. Redfield und Forster hatten sie ganz sicher nicht im Wasser zurückgelassen! Aber ebenso sicher war, daß Redfield das U-Boot endgültig hatte parken wollen. Er hatte nicht die geringste Absicht, noch eine weitere Fahrt zu machen.
    Befand sie sich wirklich im Wasser – selbst inmitten eines fremden Raumschiffes? Er mußte es herausfinden. Er hatte etwas mit ihr auszuhandeln.
    Mit unglaublichem Geschick steuerte er den Manta durch eine offene Stelle im Eis. Dabei bediente er die Maschine, als hätte er es gelernt. Er steuerte ihn durch das schwarze Wasser, aus dem alles Leben gewichen war, zur Südpolöffnung des Weltschiffs. Kein Mensch konnte vernünftigerweise erwarten, in den Millionen von Kilometer langen Korridoren und Hunderte von Millionen Quadratkilometer großen Hallen und Räumen des Schiffes einen einzelnen Menschen zu finden. Aber Mays hätte darauf gewettet, daß er wußte, wo sich Sparta aufhielt.
    Und wenn sie nicht dort war, was spielte das schon für eine Rolle? Was konnte sie ihm schon anhaben?
    Durch die geheimnisvolle Schleuse des riesigen Schiffes, die immer zu wissen schien, wenn jemand hinein oder hinaus wollte … durch die schwarzen, verschlungenen Korridore … durch das von sich windenden Geschöpfen nur so wimmelnde Wasser, das so dick war, daß die Sichtweite unglaublich eingeschränkt wurde … fast bis

Weitere Kostenlose Bücher