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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zum Tempel der Künste …
    Mays fuhr den Manta mit schlagenden Flügeln bis zum Zentrum des Tempels, bis die labyrinthischen Durchgänge so eng wurden, daß es kein Weiterkommen mehr gab. Er wollte gerade seinen Anzug überstreifen und ins Wasser steigen, als er meinte, ein helles Flackern zu sehen …
    Zur einen Seite führte ein Korridor vom Zentrum des Tempels fort. Er steuerte den Manta mit Höchstgeschwindigkeit hinein. Die gerundeten, mit Reliefs verzierten Wände wurden von den weißen Kegeln der Scheinwerfer seltsam erleuchtet und glitten im Abstand von nur wenigen Zentimetern an den Flügeln des Manta vorbei. Er fuhr unbeirrt weiter. Er bog um eine scharfe Kurve –
    – und dort war sie, direkt vor ihm. Ihr weißer Anzug strahlte so hell, daß er die Augen zusammenkneifen mußte. Sie strampelte hilflos im dunklen Wasser und versuchte, ihm davonzuschwimmen. Er fuhr sie mit Höchstgeschwindigkeit an. Er spürte und sah, wie sie mit knochenzertrümmernder Gewalt gegen die Polyglaskuppel des Manta geschleudert wurde.
    In den engen Korridoren war Wenden unmöglich. Einige Meter weiter jedoch erreichte er einen runden Raum, von dem mehrere Durchgänge angingen. Dort wendete er das U-Boot und fuhr langsam den Weg zurück, den er gekommen war.
    Dort war sie. Sie trieb reglos in der Strömung. Die Sichtscheibe in ihrem Helm war halb beschlagen, trotzdem glaubte er dahinter ihre nach oben verdrehten Augen erkennen zu können. Und unterhalb ihres Herzens war deutlich sichtbar ein riesiger Riß im Stoff und Metall ihres Anzuges zu sehen. Aus der Wunde sprudelten immer noch winzige Bläschen. Im Licht des U-Bootes sahen sie silbern aus.
    Mays lachte in sich hinein, dann steuerte er den Manta an der im Wasser treibenden Leiche von Inspektor Troy vorbei. Damit wäre auch seine zweite Aufgabe erledigt. Jetzt mußte er noch zwei oder drei Dinge regeln.
     
    Nur wenige Kilometer von der Ventris entfernt war der Moon Cruiser Nummer vier, von Nebelschleiern umweht, sicher im Strahlenschatten von Amalthea geparkt. Mehr als drei Stunden waren vergangen, seitdem Mays Marianne dort allein auf Posten gelassen hatte. Er näherte sich mit Vorsicht.
    Das Umsteigen vom Manta auf den Moon Cruiser war im offenen Vakuum eine mühselige Angelegenheit. Sowohl er als auch Marianne mußten dazu ihre Raumanzüge anlegen, da die Kapsel geleert werden mußte. Als sie endlich sicher in der kleinen Kabine waren und genügend Druck vorhanden war, um die Helme abzunehmen, stellte er fest, daß sie schlecht gelaunt war.
    »Du lieber Gott, Randolph, schlimmer geht es nicht mehr«, sagte Marianne.
    »Das ist nicht ganz die Begrüßung, auf die ich gehofft hatte, muß ich gestehen.«
    »Oh, ich freue mich, daß du in Sicherheit bist. So habe ich das nicht gemeint. Aber diese drei Stunden! Und ich wußte nicht einmal, wo du warst! Oder was passiert ist. Fast wäre ich hinübergekommen, aber … aber ich wollte nicht alles verderben.«
    »Du hast alles genau richtig gemacht«, sagte er. »Du hast mir vertraut und gewartet.«
    Sie zögerte.
    »Sind alle in Sicherheit? Sind sie jetzt wach?«
    »Ja, sie sind alle munter und recht gesprächig. Wie ich dir versichert habe, handelte es sich um ein harmloses Hypnosemittel von nur kurzer Wirkungsdauer – gerade lang genug, daß wir beide ihnen unser kleines Zuhause hier wegnehmen konnten. Sie scheinen nicht einmal einen Kater zu haben.«
    »Dann waren sie also einverstanden?«
    Er senkte seine traurigen Augen und konzentrierte sich auf das Ausziehen seiner Handschuhe. »Nun, um es kurz und knapp zu sagen …« Er sah sie schadenfroh an. »Ja! Nach einer langen und hitzigen Debatte, während der ich Forster davon überzeugen konnte, daß wir beide vor Gericht aussagen würden, er hätte uns gegen unseren ausdrücklichen Willen daran gehindert, Verbindung aufzunehmen, hat er mir das Unterseeboot überlassen.«
    Sie wirkte eher erleichtert als aufgeregt. »Gut. Laß uns sofort losfahren und umsteigen. Sobald das erledigt ist, können wir zurück.«
    »Ich wünschte, es wäre so einfach. Aber wenigstens haben sie eingewilligt, daß ich eigene Fotos von dem Abgesandten machen kann. Hier sind die Chips.« Er fischte sie aus der Innentasche seines Hemdes und gab sie ihr. »Sie haben eingewilligt, die Bilder über Richtfunk zu senden. Aber gerade eben, als ich noch einmal mit dem Schiff gesprochen habe, um die Verbindung herzustellen, behaupteten sie, ihre Fernfunkverbindungen seien immer noch außer Betrieb.«
    Sie

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