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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Dekontaminierungsmittel wären sie beim Aufwachen nicht mehr zu retten.
    Sparta nahm sich kaum Zeit zum Überlegen. Zuerst korrigierte sie die Position des Schiffes. Dann bewegte sie sich ohne Eile in die Klinik und öffnete den gut ausgerüsteten Medikamentenschrank. Dann injizierte sie nacheinander jedem aus der Mannschaft, in der Reihenfolge, in der er die Hilfe brauchte, eine Dosis, die sie ihrer Einschätzung nach sicher wieder zum Leben erwecken mußte – und zwar etwa einen Tag eher, als der gerissene Saboteur geplant hatte.
     
    Randolph Mays flog den Manta nahe an die Ventris heran und parkte ihn im Vakuum. Die Ventris schien sich nicht so weit bewegt zu haben, wie er angenommen hatte, aber solche Dinge ließen sich mit bloßem Auge schwer schätzen. Schiffe, U-Boote und Satelliten umkreisten den Jupiter auf immer wieder korrigierten Umlaufbahnen, während Amalthea nur wenige Meter darunter zu einem Nichts verkochte.
    Er schwebte durch die Muscheltüren in den Ausrüstungsbunker. Sie standen noch offen, so wie er sie verlassen hatte. Dann parkte er den Manta und kletterte vorsichtig heraus. Vorsichtig stieg er durch die Luke der inneren Luftschleuse und versiegelte sie hinter sich, um den Zustand der Dinge im Innern nicht zu stören. Sein Raumanzug blieb versiegelt.
    Nicht daß er Angst vor der Mannschaft gehabt hätte; sie schliefen fest und sicher – bis in alle Ewigkeit.
    Er schwebte durch den Hauptgang des Schiffes. Das Einsaugen der Atemluft im Helm klang ihm zischend in den Ohren.
    Er kam an den Schlafkabinen vorbei. Hawkins war ohne Bewußtsein und immer noch in seiner Halterung festgezurrt. Der kleine Tony Groves schlief immer noch in seiner Halterung in der Kabine, die er mit Mays geteilt hatte.
    Durch den Einsatzraum. Forster und Blake waren immer noch über das Schachbrett gebeugt – nur wenige Zentimeter von der Stelle, wo er sie verlassen hatte.
    Dann hoch auf das Steuerdeck – Walsh lag reglos auf ihrer Liege und McNeil auf seiner. Nichts auf dem großen Steuerpult hatte sich verändert, seit er es verlassen hatte.
    Über dem Steuerdeck befand sich Stauraum und Tanks für den Treibstoff der Steuersysteme sowie eine obere Luke, die während der Expedition kaum benutzt worden war, da alle den bequemeren Weg durch die Luftschleuse des Ausrüstungsbunkers vorzogen. Mays war alles andere als unvorsichtig. Er sah auch an diesen Stellen erneut nach. Immer noch niemand zu entdecken.
    Er bewegte sich durchs Schiff nach unten, vorbei an den schlafenden Männern. Alles war an seinem Platz. Mays hatte sich in seinem Leben eine Menge Verbrechen vorgestellt, aber keines war perfekter gewesen. Mariannes Zeugenaussage … all die Indizien … jedes einzelne Detail würde seine Version der Wahrheit bekräftigen.
    Er hatte es fast bis zum unteren Ende des Ganges geschafft, als er das Flackern eines Schattens an der Wand wahrnahm. Wurde er verfolgt? Er wirbelte herum …
     
    »Warum wollen Sie uns nicht noch etwas mehr verraten, Sir Randolph?«
    Forster stach mit seinem Zeigefinger auf ihn ein, der so dick war wie ein Kricketschläger. »Warum Sie zum Beispiel meinten, uns alle mit Gas betäuben zu müssen. Warum Sie meinten, das Kommunikationssystem sabotieren zu müssen. Und was aus Miss Mitchell geworden ist.«
    Mays war von den Leuten umzingelt, die er mit Gas betäubt hatte. Und zwar von allen. Seine Rechtsverdrehungen nützten ihm nichts –
    – es ging aber auch gar nicht darum, irgend jemand an Bord zu überzeugen, wie alle meinten. Er wollte, daß seine Aussagen vom Recorder des Schiffes aufgezeichnet wurden, und er wollte Zeit gewinnen. »Sie waren es, der die Kommunikation sabotiert hat, Professor«, sagte er laut, »nicht ich. Marianne und ich haben lediglich getan, was wir für notwendig hielten, um zu entkommen.«
    »Wem oder was wollten Sie entkommen?«
    »Es wird uns vielleicht etwas mehr Zeit kosten als Sie, aber wir kommen auch ohne Ihre Hilfe zurück nach Ganymede. Wir haben Kontakt mit der Raumbehörde aufgenommen. Sie sind bereits unterwegs.«
    »Sie haben aus Ihrer Kapsel einen Funkspruch abgeschickt?« platzte Bill Hawkins heraus. Entweder hatte er vergessen, daß eine Grundregel bei solchen Verhandlungen lautet, niemals seine Überraschung zu zeigen. Vielleicht hatte er es aber auch nie gelernt.
    »Allerdings. Es ist mir unter größter Mühe gelungen, die Kommunikationseinrichtung der Kapsel zu reparieren«, sagte Mays mit einem breiten Grinsen. »Trotzdem würde ich an Ihrer Stelle

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