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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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geschah.
    Sie bauten eine Höhle und legten die Exemplare hinein, und mit ihnen jene diamantenen Metalltafeln, beschriftet mit den alten Texten in den dreiundvierzig Zeichen des amaltheanischen Alphabets.
    Sie legten alles dorthin, wo Merck und ich es dreitausend Jahre später finden würden. Die Venustafeln, die ich enträtselt hatte, und für deren Entstehung ich mehr als jeder andere verantwortlich war …
     
    Bald darauf befand ich mich wieder an Bord des Weltenschiffs. Welches Weltenschiffs? Welches Ich? Welche der im Wettstreit stehenden Wirklichkeiten würde gewinnen? Mit hoher Beschleunigung durchfuhren wir Schwärme entgegenkommender Kometen, der Singularität entgegen. Wie das Vorhandensein von Kometen andeutete, befand sich unser Ziel in der Nähe der Sonne, nahe Perhelion. Innerhalb der nächsten zwei Lichtmonate tauchte das Weltenschiff in die winzige, gleißende Kugel aus verzerrter Raumzeit ein –
    – und augenblicklich wieder auf.

24
    »Ich verstehe nicht, wo sich das Weltenschiff während dieser Abenteuer befunden haben soll«, sagt der Commander. »Einmal behaupten Sie, es hätte den Jupiter umkreist, eine Minute später wartet es auf der Erde, um Sie aufzunehmen.« Er hat sich zu den anderen auf dem mit Teppichen ausgelegten Fußboden gesellt, die um die Reste ihres improvisierten Abendessens lagen.
    »Eine faszinierende Frage, auf die es verschiedene Antworten gibt«, antwortet Forster. »Sehen Sie, mittlerweile hatte sich unser eigenes Weltenschiff aufgespalten …«
    »Aufgespalten?« Ari scheint das zu amüsieren.
    »Verdoppelt, verdreifacht, vervielfacht.«
    »Es hat sich vervielfacht!« Joszef ist verblüfft.
    »Oh, der Anschaulichkeit halber sollte man sich das Schiff dort vorstellen, wo es immer war. Während wir damit beschäftigt waren, die dunklen Zeiten der Ägäis zu erkunden, befand sich eine Kopie am vierten lagrangischen Punkt auf einer Erdumlaufbahn. Das Originalschiff umkreiste derweil den Jupiter, von einer Eishülle umgeben – wo es schon vor langer Zeit die Identität von Amalthea angenommen hatte, als die wir es entdecken sollten.«
    »Wie konnte das geschehen?« Joszef bleibt hartnäckig. »Dieser zweite Doppelgänger?«
    »Genau wie vorher auch, zumindest hat mir das Ihre Tochter so erklärt. Nemesis – der Strudelquell – besucht uns alle sechsundzwanzig Millionen Jahre. Unsere Ära befindet sich zufälligerweise mitten in diesem Zyklus. Vor dreizehn Millionen Jahren sind wir in den kreisenden Strudelquell ein- und wieder aufgetaucht – und zwar kurz vor unserem Eintauchen. Wir tauchten erneut ein, und als wir wieder zum Vorschein kamen, gab es uns zweimal. Und dann noch einmal … na ja, die Einzelheiten können Sie sich selbst ausrechnen.«
    Joszef hat die Bedeutungen bereits gesehen. »Aber die Menschen! Wollen Sie damit sagen …?« Er bringt es nicht fertig, den zunehmend erschreckenden Gedanken in Worte zu fassen.
    Forster spricht den Gedanken aus. »Wir sind nicht uns selbst begegnet, als wir das erste Mal das Weltenschiff erkundet haben. Vielleicht, weil wir nie in genau diesem Schiff waren, oder vielleicht auch nur, weil es sich um ein extrem großes Schiff handelt – mit Sicherheit haben wir die Tausende von Amaltheanern, die das Weltenschiff bewohnten, nicht entdeckt, als ich es zum letztenmal sah. Aber ich bin sicher, Ihre Tochter und auch Blake Redfield begriffen, was uns bevorstand. Ich vermute, sie haben es zusammen mit Thowintha geplant – der einen oder den vielen Versionen von ihm/ihr – der wußte, daß sie/er, oder sie alle beinahe alles während des langen Schlafs vergessen würden, der ihnen bevorstand. Nur daß Menschen erschienen, würden sie nicht vergessen, und auch nicht, daß Ihre Tochter darunter sein würde.«
    Ari schüttelt verärgert den Kopf. »Linda war mit Ihnen in der Bronzezeit. Eine Version von ihr, nicht viele. Ihr Bericht wird zunehmend phantastisch.«
    »Ich kann Ihre Verwirrung verstehen«, sagt Forster kühl, während er nachdenklich in die letzten Tropfen der Flüssigkeit in seinem Glas starrt. »Stellen Sie sich meine Verwirrung vor, als ich erkannte, daß Wirklichkeiten, so möchte ich es in Ermangelung eines besseren Ausdrucks nennen, begonnen hatten, sich unkontrollierbar zu vermehren. Wir hatten einen Looping innerhalb einer Krümmung der Raumzeit gemacht. Und wir waren nicht die ersten.«
    »Sagen Sie mir eins«, wirft der Commander ein. »Hat Nemo das Schiff auf Amalthea zerstört oder nicht?«
    »Wenn, dann

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