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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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blondierten Kinnbart kratzte. Victor trat auf ihn zu.
    »Puis-je vous aider, monsieur?«, erkundigte sich der Portier.
    »Oui, avez-vous un téléphone public?«
    Der Portier deutete auf das hintere Ende des Foyers, wo auch Hinweisschilder für die Toiletten zu sehen waren.
    Victor bedankte sich und durchquerte die Lobby. Hinter der Ecke fand er zwei altmodische Münztelefone vor. Victor suchte die interne Nummer des Zimmerservice heraus und wählte. Eine fröhliche Frauenstimme meldete sich.
    »Hallo«, erwiderte er. »Ich soll ein Paket mit Wäsche abgeben, aber ich kann die Zimmernummer nicht lesen.« Dann gab er die Nummer des Abholscheins durch.
    Ein müdes Seufzen war zu hören. »Wann kriegen die das
endlich mal hin.« Victor hörte Finger in rasender Geschwindigkeit über eine Tastatur huschen. »Monsieur Swjatoslaw.« Sie brauchte mehrere Anläufe, bis sie es ausgesprochen hatte. »Zimmer Nummer 210.«
     
    Es war ein hübsches Zimmer mit einem bequem wirkenden Bett, einem geräumigen Bad und eleganter Einrichtung. Victor schaltete den Fernseher ein und suchte mithilfe der Fernbedienung einen Nachrichtensender. Noch keine Meldung. Bis zu einem ersten Bericht über die tödliche Schießerei würde es bestimmt nicht mehr lange dauern. Der Scharfschütze hatte keine eilige Flucht geplant. An der Schranktür hingen Kleidungsstücke, und auf dem Waschbecken im Badezimmer standen fein säuberlich aufgereiht mehrere Toilettenartikel. Vielleicht hatte er ja vorgehabt, sich nach Victors Ermordung noch ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ein Fremder in Paris, also warum nicht auch ein bisschen Kultur mitnehmen? Jetzt blieb ihm nur eine Besichtigungstour durch die Hölle.
    Victor freute sich schon auf die Postkarte.
    Er ging davon aus, dass die anderen Attentäter in unterschiedlichen Hotels überall in der Stadt untergekommen waren. Das war unauffälliger, besonders bei einer internationalen Gruppe, deren Mitglieder, davon ging Victor aus, einander erst bei diesem Auftrag kennengelernt hatten. Da er keine Ahnung hatte, wo die Zimmer der anderen waren, musste er aus diesem hier das Beste machen.
    Auf dem Nachttischschränkchen neben dem Bett und in der Kommode war nichts zu finden. Er schob die Finger zwischen Matratze und Bettrahmen und entdeckte ein braunes Portemonnaie aus Leder, das lediglich ein paar Euros enthielt. Kein Reisepass, kein Flugticket. Das wäre vermutlich auch zu einfach gewesen.
    Victor stellte das Zimmer gründlich auf den Kopf. Als Erstes sah er im Spülkasten nach. Vielleicht hatte der Scharfschütze
dieselben Sicherheitsmaßnahmen getroffen wie er. Aber er fand nichts. Zu schade. Wäre doch nett gewesen, eine Art Seelenverwandtschaft mit dem Mann festzustellen, den er umgebracht hatte.
    Auch jedes andere denkbare Versteck war leer. Dann also im Hotelsafe. Das war naheliegend. So konnte weder das Zimmermädchen noch sonst jemand irgendwelche Wertsachen oder belastendes Material entführen.
    Der Scharfschütze hatte persönliche Dinge zu seiner Arbeit mitgebracht und damit einen schweren Fehler begangen. Unentschuldbar, wenn auch verständlich. Schließlich hatte er nicht damit gerechnet, getötet zu werden. Und als Toter konnte es ihm ziemlich egal sein, wenn jemand dahinterkam, wer er war. Das bestätigte nur, was Victor bereits über das Team wusste. Es handelte sich um unabhängige Söldner, die nicht zu irgendeiner Organisation gehörten. Anderenfalls wäre der Scharfschütze vorsichtiger gewesen. Aber wer hatte sie zusammengebracht? Irgendjemand mit den entsprechenden Möglichkeiten und Kontakten. Um ein paar Auftragskiller anzuheuern, musste man mehr tun, als im Telefonbuch unter A nachzuschlagen.
    Victor schuf sich allein dadurch, dass er seine Arbeit machte, ständig neue Feinde, aber nur jemand, der wusste, dass er in Paris einen Auftrag zu erledigen hatte, konnte auch die Killer beauftragt haben. Soweit er wusste, kamen dafür nur zwei Personen infrage. Der eigentliche Auftraggeber und der Makler.
    Die Person, die ihm den Auftrag vermittelt hatte, kannte er nur als den Makler. Er agierte als Mittelsmann zwischen Victor und demjenigen, der den Auftrag zu vergeben hatte. Der Klient. Victor wusste nicht, wer sich hinter diesen Bezeichnungen verbarg. Er wusste auch nicht, warum der Klient den Tod der Zielperson gewünscht hatte, sondern nur, dass es irgendetwas mit dem Gegenstand in seiner Jacketttasche zu tun hatte.
    Victor wusste nicht, welche Verbindung zwischen dem Makler
und dem

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