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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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aussah, als könne er kaum die Bildunterschriften in irgendwelchen Pornoheftchen entziffern, reichte es.
    Der Portier gab ihm eine Kopie der Rechnung, auf der auch die Adresse des Scharfschützen notiert war, und sagte: »Wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt in Paris.«
    Es klang aufrichtig. Wie aufrichtig hätte es wohl geklungen, wenn er gewusst hätte, dass Victor noch vor wenigen Augenblicken überlegt hatte, wie er ihn am besten umbringen konnte?
    Victor zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »Es war anregend.«

Kapitel 9
13:15 MEZ
    »Was zum Teufel ist denn hier los?«
    Alvarez und Kennard standen in der Rue du Faubourg Saint-Honoré. Vor ihnen staute sich die Masse der Menschen vor der Straßensperre, die die Polizei zu beiden Seiten des Hotels errichtet hatte. Alvarez konnte jede Menge Polizisten in Uniform und Zivil sowie zahlreiche Kriminaltechniker ihrer Arbeit nachgehen sehen.
    Kennard steckte sein Handy ein und sagte zu Alvarez: »Soweit ich mitbekommen habe, ist da heute Morgen was Verrücktes
passiert. Acht Tote, heißt es – erschossen –, und ein flüchtiger Tatverdächtiger, der uns unter Umständen bekannt vorkommen könnte.«
    »Heilige Scheiße, John.« Alvarez blickte Kennard erwartungsvoll an. »Der, der auch Ozols umgelegt hat?«
    Der Jüngere nickte. »Der Schütze hat die gleiche Vorliebe für ausgefallene Kaliber. Anscheinend wurden mehrere Opfer mit 5,7-Millimeter-Unterschallmunition erschossen. Für einen Laborvergleich ist es noch zu früh, aber …«
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei unterschiedliche Killer am selben Morgen in Paris diese bestimmte Waffe benützen …«
    »… ist ziemlich gering.«
    »Verschwindend gering, würde ich sagen.« Alvarez spähte über die Köpfe der Schaulustigen hinweg, die alle irgendwelche gruseligen Details zu sehen bekommen wollten. »Wie lange ist das denn her?«
    »Irgendwann am Vormittag, mehr habe ich noch nicht in Erfahrung gebracht. Also noch nicht so lange.«
    »Bevor Ozols umgelegt wurde?«
    »Weiß nicht genau, aber ich glaube, mindestens eine Stunde später.«
    »Wir müssen da rein.«
    Alvarez drängte sich durch die Menge. Er war sehr kräftig gebaut, das ließ sich nicht bestreiten. Während seiner gesamten Collegezeit war er im Ringer-Team gewesen, ausschließlich griechisch-römisch, und auch heute sah er mit seinen 1,82 Metern und seinen fünfundneunzig Kilogramm noch aus wie ein Kämpfer, auch wenn seine schwarzen Haare mehr als nur ein paar graue Freunde bekommen hatten. Sein Körperbau konnte durchaus beeindruckend wirken, und das hatte er schon oft genug zu seinem Vorteil eingesetzt, aber in letzter Zeit wurde Alvarez sich zunehmend darüber bewusst, dass es sehr viele Vorteile hatte, nicht gefürchtet, sondern unterschätzt zu werden.
Bei Gelegenheiten wie diesen jedoch konnte er seine Masse gut gebrauchen.
    An der Barriere reckte sich ihm eine Hand entgegen. Alvarez zeigte seinen Ausweis vor. Der Polizist studierte ihn eingehend und rief dann seinen Vorgesetzten. Der Franzose, der gemächlich herübergeschlendert kam, war im mittleren Alter, klein, besaß ein makelloses Äußeres und wirkte verärgert, wahrscheinlich, weil er jetzt tatsächlich etwas tun musste. Alvarez hatte immer noch den Arm gehoben, und der Polizist studierte den aufgeklappten Ausweis ein paar Sekunden lang mit zusammengekniffenen Augen.
    »Ja?«, sagte er nun auf Englisch.
    »Sind Sie hier zuständig?«
    Der Mann nickte. »Ich bin Lieutenant Lefèvre.« Er machte eine Pause. »Was kann ich für Sie tun?« Es klang fast, als wäre ihm das erst nachträglich eingefallen.
    Alvarez steckte seine Brieftasche wieder ein. »Ich bin Mitarbeiter des US-amerikanischen Außenministeriums und in der Botschaft hier in Paris stationiert. Ich glaube, dass der Mann, nach dem Sie wegen dieser Schießerei hier fahnden, heute am frühen Morgen auch eine meiner Kontaktpersonen umgebracht hat. Es handelt sich um einen lettischen Staatsangehörigen mit Namen Andris Ozols.«
    Alvarez sah, dass Lefèvre von dieser Querverbindung bereits wusste. Was Ozols jedoch in Paris gewollt hatte, das wusste er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. »Und?«, erwiderte er nur.
    Alvarez war zwar nicht besonders erstaunt, aber er hatte sich eine ermutigendere Reaktion erhofft. »Und«, wiederholte er, »es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, unsere Kräfte zu bündeln. Wenn ich mich im Hotel einmal umsehen dürfte, dann …«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.«
    »Wieso

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