Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
getan habe.«
Ferguson runzelte die Stirn. »Und wen haben Sie dieses Mal genommen?«
»Carl McClury. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Special Activities Division mit ausreichend Erfahrung auf dem Gebiet. Davor war er in der Army, bei den Special Forces. Und er hat keine Fragen gestellt. Ist mittlerweile als Selbstständiger unterwegs, hat auch ab und zu für die Firma gearbeitet. Seine Tarnung als Wachmann in der Botschaft in Zürich hat ihn geradezu prädestiniert für diesen Auftrag.«
»Sie wollen mich wohl verarschen.« Ferguson machte wütend einen Schritt auf Sykes zu. »Sie haben einen CIA-Angestellten losgeschickt? Sind Sie eigentlich komplett übergeschnappt, verflucht noch mal?«
»Einen ehemaligen Angestellten. Er taucht nirgendwo in den Büchern auf.«
»Jetzt werden Sie mal nicht frech, Mr. Sykes. Das läuft auf das Gleiche hinaus. Was glauben Sie, was passiert, wenn jemand dahinterkommt?«
»Gar nichts«, erwiderte Sykes selbstbewusst. »McClury ist ein freiberuflicher Killer, der gelegentlich auch Aufträge von der Agency bekommt. Aber jeder weiß, dass unsere Leute nicht
ausschließlich für uns arbeiten. Wer weiß, für wen McClury sonst noch alles Aufträge erledigt hat? Europa ist verdammt groß. Jede Menge potenzieller Kunden. Sein Tod wird unter dem Stichwort Berufsrisiko abgehakt werden, nichts weiter. Und außerdem«, fügte Sykes noch hinzu, »gibt es nicht die geringste Verbindung von McClury zu Tesseract. Niemand kann auch nur andeutungsweise beweisen, dass McClury von dem Mann getötet wurde, der halb Paris in Schutt und Asche gelegt hat. Im Übrigen sollten wir nicht vergessen, dass es auch keinerlei Verbindung von uns zu McClury oder zu Stevenson und seiner Crew gibt. Wir sind also absolut sauber, praktisch jungfräulich. «
Ferguson fuhr sich mit schlanken Fingern durch das Haar. »Ich fürchte, ich kann Ihre Zuversicht nicht teilen.«
»Zwischen uns und McClury gibt es noch mindestens zwei Personen, die nicht wissen, woher sie ihre Anweisungen erhalten haben. McClury sollte bei Lieferung bezahlt werden, und er hat nicht geliefert. Stevenson hat sein Geld im Voraus bekommen, in bar. Den Mann, der ihn bezahlt hat, findet Alvarez niemals. Und das Geld ist durch die üblichen Kanäle geflossen – Mittelsmänner, Offshore-Konten et cetera. Ohne jede Spur. Wir haben Stevenson die Zusammenstellung des Teams überlassen, wissen Sie noch? Wir müssen uns also wirklich in keinster Weise Sorgen machen.«
»Das wird sich noch zeigen.«
»Ja, McClurys Tod macht das Ganze ein bisschen komplizierter, aber er war ein sehr umsichtiger Mann. Pedantisch. Er hat mit Sicherheit keine Spuren hinterlassen, im Gegensatz zu Stevenson. Außerdem hätten wir, selbst, wenn er noch leben würde, jeden Kontakt problemlos abstreiten können, und das ist jetzt, wo er tot ist, natürlich noch problemloser möglich.«
»Bei der Aufzählung seiner Qualitäten haben Sie den Begriff ›inkompetent‹ vergessen.«
»Er hatte eine beeindruckende Erfolgsbilanz.«
»Bis zu dem Tag, an dem er sich hat umbringen lassen.«
»Das mag ja alles sein, aber angesichts der außergewöhnlichen Ausgangslage war er die einzige wirkliche Option für diese Operation. Wir brauchten jemanden, der sofort zur Verfügung stand, und Auftragskiller, die Arbeit suchen, sind nicht gerade leicht zu finden.«
Das war eine gute Erwiderung, aber Ferguson winkte lediglich ab. Sykes schluckte die aufkochende Wut hinunter. Er machte sich bewusst, mit wem er da gerade sprach, und ließ das Thema fallen. Ferguson war nicht nur sein Chef, er war auch der Architekt ihres Plans, und er verlangte absoluten Gehorsam, selbst wenn er offenkundig danebenlag.
»Was wollen Sie in Bezug auf McClury unternehmen?«
Sykes hatte bereits alles durchgeplant. »Es dauert einen Tag, bis die Schweizer Polizei ihn identifiziert hat, und mindestens noch einen Tag, bis irgendjemand von Bedeutung merkt, dass er ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter war. Das ist mehr, als ich brauche, um McClurys Ruf zu sabotieren. Ich lasse es so aussehen, als hätte er Aufträge von mehreren außerordentlich fragwürdigen Leuten angenommen. Von Leuten, die ihre Vertragspartner ohne mit der Wimper zu zucken ermorden, nachdem sie ihre Schuldigkeit getan haben. Das reicht, um jede Spur zu verwischen. Niemand wird auf dumme Gedanken kommen und seinen Tod mit irgendwelchen anderen Ereignissen in Zusammenhang bringen.«
Ferguson schien sich sehr viel Zeit zu nehmen, um seine Tasse
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