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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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jeder Legalität angesiedelt gewesen war.
    Ihr Mittelsmann war bereits tot. In dem Bericht stand, dass er gestern am späten Abend ermordet worden war. Vor gerade mal sieben Stunden. Sie würden auch jemanden zu ihr schicken. Vielleicht hatten sie das bereits getan. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Jede Sekunde, die sie verstreichen ließ, brachte sie ihrem Ende näher.
    Mit laut pochendem Herzen klappte sie ihren Laptop zu und schnappte sich ihre persönlichen Sachen. Die Telefone ließ sie da. Die brauchte sie nicht. Alle notwendigen Dateien waren auf dem Computer gespeichert. In der Küche hing eine dichte Rauchwolke, und sie musste husten, als sie die Wasserhähne aufdrehte, um das Feuer zu löschen.
    Dann verließ sie die Wohnung. Die Angst saß ihr wie ein dicker Kloß in der Kehle. Während sie durch den Hausflur ging, rechnete sie jeden Moment damit, einem Mann mit einer schallgedämpften Pistole in die Arme zu laufen. Nein, sagte sie sich, so würden sie nicht vorgehen. Sie würde einen Unfall haben, vielleicht auch an einer Überdosis sterben. Oder in einer Toilette ausgeraubt werden.
    Sie nahm die Treppe, nicht den Fahrstuhl, hastete hinunter, das Gesicht mit Schweißperlen übersät. Im Erdgeschoss entdeckte sie auf der Rückseite des Gebäudes einen Notausgang, drückte die Tür auf und gelangte in eine kleine Seitengasse. Der kalte Wind blies ihr die Haare über die Schultern. Regen drang durch ihre Kleidung.
    Rebecca hörte ganz in der Nähe Autos vorbeirauschen, konnte jedoch kaum etwas sehen. Wenn sie jetzt losrannte, dann konnten die sie vielleicht hören, darum ging sie langsam und vorsichtig bis zum Ende der Gasse. Erleichtert trat sie hinaus auf die Straße.

    Vielleicht täuschte sie sich ja, vielleicht hatte ihr Mittelsmann einfach nur Pech gehabt, aber sie beschäftigte sich schon ihr ganzes Leben lang mit der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten, und in diesem Fall lautete das Ergebnis, dass sie sich aus dem Staub machen sollte, und zwar so schnell wie irgend möglich. Ihr Auto ließ sie stehen. Darüber wussten sie mit Sicherheit Bescheid. Es war auf ihren Namen zugelassen. Vielleicht war darunter bereits eine Bombe angebracht, oder die Bremsleitungen waren durchgeschnitten.
    Rebecca ging die Straße entlang, während der Regen ihr auf den Kopf prasselte. In der Nähe anderer Menschen fühlte sie sich sicherer. In der Öffentlichkeit würden sie sie in Ruhe lassen. Sie winkte sich ein Taxi herbei und ließ sich zum Flughafen bringen. Sie wusste, wohin sie gehen konnte, wo niemand sie finden würde. Unterwegs dachte sie an all das, was bereits geschehen war, überlegte, was noch alles geschehen konnte. Langsam kristallisierte sich ein Plan heraus. Als sie aus dem Taxi stieg, wusste sie ganz genau, wie sie vorgehen wollte. Es war gefährlich, ja, sogar verrückt.
    Aber möglicherweise blieb sie dadurch am Leben.

Kapitel 28
Paris, Frankreich Freitag 08:12 MEZ
    Alvarez wälzte seinen massigen Körper aus dem mehr als unbequemen Hotelbett und stellte sich unter die Dusche. Nachdem er sich drei Minuten lang intensiv gewaschen und geschrubbt hatte, trocknete er sich ab und zog sich an. Er hatte nur wenige Stunden geschlafen, genau wie in der ganzen Woche davor, und fühlte sich wie ein Sandsack nach dem Training. Er lief auf Reserve, und die Reserven waren so gut wie aufgebraucht. Als er jünger war, da hatte er alles geschafft, was der Job eben erfordert
hatte, aber irgendwann nach dem Erreichen der Route 35 hatte es angefangen, bergab zu gehen. Und hinter der nächsten Ecke lauerte die Route 40.
    Es wurde alles nicht leichter, weder in Bezug auf den Job noch in Bezug auf seinen Körper. Die Zeit war sein schlimmster Feind. So, wie Alvarez die Dinge sah, war es ein Zeichen von Klugheit zu erkennen, dass man diese Schlacht nicht gewinnen konnte, aber ein Zeichen von Feigheit, wenn man den Kampf nicht trotzdem aufnahm. In dem Versuch, seinem Hirn und seinen Sehnen wieder jugendlichen Schwung zu verleihen, hatte er sich eine halbe Stunde mehr Schlaf gegönnt. Sein gewaltiges Gähnen sagte ihm jedoch, dass die halbe Stunde nicht gereicht hatte. Die Jagd nach Ozols’ Killer war im Sande verlaufen, und er hatte das Gefühl, als würden sie pausenlos nur nach öligen Strohhalmen greifen. Alvarez hatte Anweisung, sich auf die Suche nach demjenigen zu konzentrieren, der die sieben Attentäter auf den Killer angesetzt hatte. Es war bis jetzt gar nicht so schlecht gelaufen. Leichen, Fingerabdrücke

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