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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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vermutlich eine gute Idee. Wenn seine Feinde wussten, dass er heute noch ankam, dann
konnten sie die Bahnhöfe und Flughäfen überwachen lassen. Heckenschützen konnten in Stellung gebracht werden. Er war leicht zu entdecken. Falls er es bis in die Stadt schaffte, konnte er sich eine Waffe aus seinem Schließfach besorgen, aber auch das war möglicherweise schon aufgeflogen. Das Risiko konnte er nicht eingehen, also musste er ohne Waffe auskommen. Er würde seinen Gegnern direkt in die Arme laufen, unbewaffnet, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Es gab nichts, was dafür sprach, das zu tun.
    Aber wenn auch nur die kleinste Chance bestand, dass die Maklerin irgendetwas wusste, was ihm weiterhelfen konnte, dann musste er es erfahren, ganz egal, wie groß das Risiko war. Entweder das, oder immer und ewig auf der Flucht. Seine innere Stimme sagte ihm, dass es eine Falle war, und ganz egal, wie oft er darüber nachdachte, er hatte immer noch das Gefühl, dass er schnurstracks auf einen Hinterhalt zusteuerte. Und zwar freiwillig.
    Wenn er nach Paris zurückging, dann würde er erfahren, was los war, so oder so. Wenn sie die Wahrheit sagte, umso besser. Dann ließ sich alles, was er von ihr erfuhr, dazu nutzen, seinen nächsten Schritt zu planen. Und wenn es eine Falle war, dann wusste er wenigstens mit Sicherheit, dass er ganz auf sich alleine gestellt war. Oder er war tot, und es spielte sowieso keine Rolle mehr.
    Zwei Möglichkeiten.
    Geh nach Paris, oder verschwinde für immer von der Bildfläche.
    Weder das eine noch das andere hörte sich besonders verheißungsvoll an, aber die Vorstellung, den Rest seines Lebens im Fadenkreuz der CIA verbringen zu müssen, war die weniger attraktive.

Kapitel 30
Paris, Frankreich Samstag 00:09 MEZ
    Der krasse Widerspruch zwischen der kargen Schlichtheit des Flughafens Charles de Gaulle einerseits und dem außerordentlich vielschichtigen Leben seines Namensgebers andererseits erschien Victor jedes Mal wieder wie eine bewusste Ironie. Selbst bei allerbester Stimmung kam man sich hier vor wie auf einem langen Marsch ins Nichts. Im Terminal ging es selbst für Mitternacht außergewöhnlich ruhig zu. Nur wenige Menschen standen vor den Anzeigetafeln und studierten mit angespannten Mienen die neuesten Mitteilungen über ihre verspäteten Flüge. Weite Teile von Westeuropa wurden zurzeit von einer stürmischen Schlechtwetterfront heimgesucht. Oder die französischen Fluglotsen streiken mal wieder, dachte Victor.
    Am Flughafen hatte er zwar keinen potenziellen Beschatter entdeckt, aber hundertprozentig sicher konnte er sich trotzdem nicht sein. Hier würde man ihn jedoch bestimmt nicht umbringen, höchstens verhaften. Die Wachleute waren bewaffnet und aufmerksam und würden mit Sicherheit jeden unter Beschuss nehmen, der auch nur andeutungsweise den Versuch machte, eine Schusswaffe zu ziehen. Aber da er keine Waffe dabeihatte, würden zumindest sie ihn in Ruhe lassen. In der Stadt selbst sah das alles wieder ganz anders aus. In einer Stadt, in der Morde an der Tagesordnung waren, würde sein gewaltsamer Tod kaum großes Aufsehen erregen. Aber er hatte nicht vor, sich einfach abschlachten zu lassen. Falls er tatsächlich in eine Falle tappen sollte, dann taten seine Feinde gut daran, mindestens eine ganze Einheit auf ihn anzusetzen.
    Nachdem er die Passkontrolle erfolgreich bewältigt hatte, stieg seine Zuversicht, dass die französischen Behörden nicht bereits auf ihn warteten. Also eine Sorge weniger. Er durfte die
Polizei und die anderen Sicherheitsdienste nicht völlig aus den Augen lassen, aber die Bedrohung Nummer eins, das war im Augenblick die CIA. Er ging direkt zum Ausgang und gab sich gar nicht erst damit ab, irgendwelche potenziellen Verfolger abschütteln zu wollen. Falls er unter Beobachtung stand, würde er das sowieso nicht schaffen, aber je mehr Zeit er hier im Terminal verbrachte, desto leichter machte er es seinen Gegnern. Am besten versuchte er, so schnell wie möglich in die Innenstadt zu kommen. Dort konnte er dann im Gewimmel untertauchen.
    Ohne Zwischenfall gelangte er zum Ausgang und trat durch die Automatiktür. Er rechnete fest damit, beim ersten Schritt ins Freie niedergeschossen zu werden. Der Himmel war schwarz, die Wolken zu drohenden Türmen geballt. Der scharfe Wind attackierte ihn mit beinahe hasserfüllter Wucht, schnitt tief in seine Haut. Es regnete in Strömen, und die Regentropfen prasselten wie ein Kugelhagel auf den Asphalt.
    Hier draußen waren

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