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Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden

Titel: Codewort Geronimo - der Augenzeugenbericht zum Einsatz der Navy-SEALs gegen Osama bin Laden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BÖRSENMEDIEN AG
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damals war, was er gerade tat oder wie er sich fühlte, als er die Nachricht hörte. Das ganze Land wurde von einer niederschmetternden Anschlagserie gelähmt. Es war ein Moment, der die Welt veränderte – eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte Amerikas. Die gewaltsamen Entführungen, die Abstürze, die Brände, der sinnlose Tod vieler Menschen, die ständige Drohung, dass es noch schlimmer kommen könnte, ließen die Ereignisse verschwimmen. Selbst jetzt noch, Jahre später, leidet Amerika unter einer Art posttraumatischem Schock durch den 11. September.
    Auf den Straßen von Manhattan herrschte Chaos. Auf den Fluren der Machtzentralen in Washington regierte die Angst.
    Doch Amerikas Tag der Helden und des Leids war noch lange nicht vorüber.
    Um 9.37 Uhr lenkte eine dritte Gruppe von Luftpiraten American-Airlines-Flug 77 ins Pentagon. Alle an Bord befindlichen Personen kamen dabei ums Leben, außerdem 137 Menschen am Boden, die meisten von ihnen Zivilisten.
    Um 9.55 Uhr rebellierten die Passagiere des vierten entführten Flugzeugs, United-Airlines-Flug 93, gegen die Männer, die sie umbringen wollten. Nach einer langen, blutigen Auseinandersetzung verschafften sich die Passagiere mit einem Getränkewagen Zugang zum Cockpit. Während diese tapferen Männer und Frauen mit den Terroristen um die Kontrolle über die Maschine kämpften, drehte sich die Boeing 767 auf den Rücken, ging in den Sturzflug und krachte außerhalb von Shanksville, Pennsylvania, auf ein Feld.
    Die 51 Passagiere und die Besatzung von Flug 93 hatten gezeigt, dass sie ebenso wie die tapferen Feuerwehrleute und Polizeibeamten von New York bereit waren, ihr Leben zu opfern für Menschen, denen sie nie zuvor begegnet waren. Der selbstlose Mut dieser ganz normalen Amerikaner rettete Hunderten, wenn nicht gar Tausenden weiterer Opfer das Leben. Es wird angenommen, dass das eigentliche Ziel von Flug 93 das Kapitol in Washington war.
    In Florida kehrte Präsident Bush im Konvoi zur Air Force One zurück, die auf einer gesicherten Rollbahn am Flughafen von Sarasota auf ihn wartete. Unter Einsatz von Notfall-Startprotokollen für Kriegszeiten hob sich die Air Force One rasch auf 45.000 Fuß Höhe und überflog dann die USA – in Schlangenlinien trug die Maschine den Oberbefehlshaber über 14 Staaten und Teile des Golfs von Mexiko. Erst acht Stunden nachdem jedes andere Flugzeug im Luftraum der Vereinigten Staaten zur Landung gezwungen worden war, kehrte sie nach Washington zurück.
    Der 11. September war die katastrophalste Geheimdienstschlappe in der amerikanischen Geschichte. Bei CIA und FBI hatten sich etliche kleine, an sich belanglose Pannen bei Analysen, Ermittlungen und Informationsbeschaffung summiert und die Systeme zusammenbrechen lassen. Doch die größten Fehler waren ganz oben an der Spitze gemacht worden.
    Am Morgen des 11. September 2001 stand CIA-Direktor George Tenet an der Fensterfront seines Büros im siebten Stock und sah kaum 15 Kilometer entfernt die Rauchwolke aus den Trümmern des Pentagons aufsteigen. Tenet hatte nach dem unerwarteten Rücktritt von John Deutch im Dezember 1996 die Leitung der CIA übernommen. Er war ein politischer Kandidat ohne jede Einsatzerfahrung. Ins Nachrichtendienstgeschäft war er durch seine Arbeit als Referent eines Senators geraten. Nachdem er unter Präsident Bill Clinton dem National Security Transition Team angehört hatte, wurde Tenet zunächst in den nationalen Sicherheitsrat berufen und nach zwei Jahren als stellvertretender CIA-Direktor wurde er dann DCI – Director of Central Intelligence. Seine Laufbahn bei der CIA zeichnete sich aus durch Fehleinschätzungen, Schnitzer und ausgewachsene Debakel.
    1998 war es der CIA unter Tenet nicht gelungen, die mit Lastwagenbomben durchgeführten Doppelanschläge auf die amerikanischen Botschaften in Tansania und Kenia zu verhindern. Am 7. Mai 1999 während des Kosovokrieges wurden mit Zieldaten von der CIA fünf präzisionsgelenkte JDAM-Bomben durchs Dach der chinesischen Botschaft in Belgrad, Jugoslawien, befördert. Drei chinesische Diplomaten kamen ums Leben, über ein Dutzend Menschen wurde verletzt. Am 3. Januar 2003 hatten die CIA-Agenten im Jemen keinen blassen Schimmer von dem versuchten Selbstmordattentat gegen den amerikanischen Zerstörer USS The Sullivans . Im Rahmen einer lächerlichen Aneinanderreihung von Fehlern schlug der erste Versuch al-Qaidas fehl, als ihr mit Sprengstoff überladenes Schnellboot im Hafen unterging. Die vor

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