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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Höhlen gezüchtet hat.« Honigglocken, die lieblichen blauen Blumen, aus denen die Droge Aphrodin gewonnen wurde, konnten unter bestimmten Bedingungen auch ohne Sonnenlicht gedeihen. Diese Tatsache machten sich die Schmuggler zunutze, die diese Droge zum Gebrauch als Genussmittel herstellten, obwohl es verboten war. »Er sagt, dass die Gebiete, in denen die Vord am zahlreichsten zu sein scheinen, fast exakt mit den Landstrichen übereinstimmen, in denen es eine Fülle geeigneter Höhlen gibt.«
    Aquitanius lächelte dünn. »Die Felder an der Erdoberfläche waren eine List«, murmelte er. »Etwas, um unsere Aufmerksamkeit zu binden und uns das Gefühl zu verleihen, dass wir Erfolg hätten – um uns so davon abzuhalten, nach dem wahren Ursprung der Überzahl der Feinde zu suchen, bis es zu spät war, etwas zu ändern.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist Invidias Einfluss. Genau ihre Denkweise.«
    Ehren hüstelte und durchbrach damit das unbehagliche Schweigen, das entstanden war.
    »Attis«, sagte Raucus und wählte seine Worte offenbar sorgfältig, »sie hilft der Vordkönigin. Vielleicht aus freiem Willen. Ich weiß, dass sie deine Frau ist, aber …«
    »Sie ist eine Verräterin am Reich«, sagte Aquitanius in ruhigem, unbarmherzigem Ton. »Ob sie sich aus freien Stücken gegen Alera gewandt hat oder nicht, spielt keine Rolle. Sie nützt dem Feind und muss ausgemerzt werden.« Er fuhr sanft mit der Hand durch die Luft. »Wir verschwenden unsere Zeit, meine Herren. Ritter Ehren, was hast du sonst noch zu melden?«
    Ehren konzentrierte sich und beschränkte seinen Bericht auf das Wesentliche. Abgesehen davon, dass Parcia gefallen war, hatte sich wenig geändert. »Die anderen Städte halten durch. Keine Berichte über die Sichtung einer Vordkönigin.«
    »Gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass das Kroatsch den Fieberdorndschungel befallen hat?«
    »Bisher nicht, Majestät.«
    Aquitanius seufzte. »Das, was die Kinder der Sonne zurückgelassen haben, hat uns ja auch fünfhundert Jahre lang von dort ferngehalten. Warum sollte es für die Vord anders sein?« Er warf einen Blick zu Raucus hinüber. »Wenn wir mehr Zeit hätten, könnten wir das irgendwie gegen sie verwenden, da bin ich mir sicher.«
    »Wenn Wünsche Pferde wären …«, knurrte Raucus zur Antwort.
    »Dass es eine abgedroschene Binsenweisheit ist, heißt noch nicht, dass es nicht wahr ist«, sagte Aquitanius. »Fahr bitte fort, Ritter Ehren.«
    Ehren holte tief Luft. Das war der Moment, vor dem er sich schon den ganzen Morgen fürchtete. »Majestät«, sagte er, »ich glaube, ich weiß, wie wir ihr Vorrücken auf Riva bremsen können.«
    Raucus lachte prustend. »Wirklich, mein Junge? Und dir ist gerade erst eingefallen, dass du das erwähnen könntest?«
    Aquitanius runzelte die Stirn. »Sprich offen, Kursor.«
    »Ich habe Berechnungen über die Ausbreitungsrate der Vord in verschiedenen Stadien ihres Feldzugs angestellt und so eingegrenzt, wann sie jeweils am langsamsten und schnellsten vorankommen«, erklärte Ehren. Er räusperte sich. »Ich kann dir die Aufstellungen zeigen, wenn …«
    »Wenn ich kein Vertrauen in deine Fähigkeiten setzen würde, wärst du nicht hier«, antwortete Aquitanius. »Fahr fort.«
    Ehren nickte. »Die Vord haben sich bei ihrem Vormarsch durchs Amaranth-Tal am schnellsten bewegt, Majestät. Und am langsamsten sind sie vorgerückt, als sie die Ödnis von Kalare durchquert haben, und dann das Umland von Alera Imperia.« Er holte tief Luft. »Majestät, wie du weißt, benutzen die Vord das Kroatsch als eine Art Nahrung. Es ist überwiegend eine gallertartige Flüssigkeit unter einer sehr zähen, ledrigen Hülle.«
    Aquitanius nickte. »Und sie können irgendwie kontrollieren, wie die Nährstoffe hindurchströmen. Es ist so etwas wie ein Aquädukt, aber statt Wasser liefert es ihnen ihre Nahrung.«
    »Ja, Majestät. Ich bin der Auffassung, dass das Kroatsch , um wachsen zu können, andere Lebensformen verschlingen muss – Tiere, Insekten, Gras, Bäume, andere Pflanzen und so weiter. Stellt sie euch wie die Kapsel um einen Samen vor. Ohne diese erste Nährstoffquelle kann der Same nicht wachsen, Wurzeln ausbilden oder überhaupt sein Leben beginnen.«
    »Ich kann dir folgen«, sagte Aquitanius leise.
    »Die Ödnis von Kalare war so gut wie frei von Leben. Als das Kroatsch sie erreicht hat, ist seine Ausbreitungsgeschwindigkeit schlagartig gesunken. So auch, als es die Gegend durchquerte, die von den Kräften

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