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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mit wilden Elementaren gekommen ist, aber das war angesichts der Zahl der Todesfälle zu erwarten.«
    »Ja«, sagte Aquitanius. Er verschränkte die Arme und betrachtete stumm die Landkarte.
    Ehren ließ den Blick ebenfalls darüberschweifen.
    Alera war ein Land mit weiten Flächen dünn besiedelter oder gänzlich unbewohnter Wildnis zwischen den riesigen Städten der Hohen Fürsten. Elementargewirkte Straßen, die die großen Städte miteinander verbanden, und eine Vielzahl von Wasserwegen bildeten die Lebensadern des Handels und schufen ein natürliches Versorgungsnetz für kleinere Städte, Marktflecken und Dörfer, die sich um sie herum in der Landschaft verteilten. Wehrhöfe und Weiler lagen weit verstreut in den Gegenden zwischen den Dörfern und Städten und versorgten jeweils dreißig bis dreihundert Menschen.
    All das hatte sich geändert.
    Der grüne Sand bedeckte das Herz von Alera und verlief in einem besonders dichten Bogen von der unbewohnten Ödnis, die einmal die Stadt Kalare gewesen war, durch die reichen, fruchtbaren Lande des Amaranth-Tals über den gefledderten Leichnam der Stadt Ceres bis hinauf an die rauchenden Hänge des Vulkans, der jetzt oberhalb dessen aufragte, was einst Alera Imperia gewesen war. Streifen gingen wie die Zweige eines fremdartigen Baums von diesem gewaltigen zentralen Stamm aus und schwollen zu ausgedehnten Gebieten an, die mehrere andere große Städte umgaben – Städte, die sich damit abgefunden hatten, bis zum bitteren Ende zu kämpfen, und stur mehrmonatigen Belagerungen standhielten. Forcia, Attica, Rhodos und Aquitania wurden mittlerweile alle belagert und kämpften gegen die Eindringlinge vor ihren Toren. Den sanft gewellten Ebenen um Placida war es besser ergangen, und dem Kroatsch war es nicht gelungen, näher als auf ungefähr zwanzig Meilen an die Stadtmauern heranzukommen, aber dennoch hatten die dickköpfigen Placider langsam und unwiderruflich an Boden verloren und würden im Laufe einiger Wochen in derselben Lage wie alle anderen sein.
    Antillus und Phrygia im hohen Norden waren bisher vor Angriffen verschont geblieben, aber Säulen aus Kroatsch waren angeschwollen und neu aufgekeimt und wuchsen nun stetig und stumpfsinnig auf diese Städte zu, genauso wie auf Riva im Nordosten – und damit auch auf Ehren ex Cursori. Allerdings musste er zugeben, dass er das möglicherweise etwas zu persönlich nahm.
    »Die Flüchtlinge aus Parcia werden die Lebensmittelversorgung von Rhodos vor eine noch größere Herausforderung stellen«, murmelte Aquitanius schließlich. »Raucus, lass einen Aufruf ergehen, dass wir nach Freiwilligen suchen. Wir schicken jeden Erdwirker, der bereit ist, dorthin zu reisen und mehr Nahrung zu produzieren, nach Rhodos.«
    »Das können wir nicht durchhalten, Attis«, sagte Raucus. »Ja, die Erdwirker können einmal im Monat die Ernte eines ganzen Sommers einbringen, wenn es sein muss, vielleicht sogar noch schneller. Aber es gibt einfach nicht genug Mutterboden innerhalb der Stadtmauern. Sie entziehen ihm das, was die Feldfrüchte zum Wachsen brauchen, viel schneller, als er sich wieder erholen kann.«
    »Ja«, sagte Aquitanius. »Sie können diese Art von Erzeugung nur für ein Jahr durchhalten, allerhöchstens für achtzehn Monate. Aber selbst wenn jedes Dach und Gässchen in Rhodos in eine Anbaufläche umgewandelt wird, bedeutet es eine Belastung, weitere achtzigtausend Bäuche zu füllen. Wenn der Hunger erst einsetzt, werden Krankheiten folgen, und so überfüllt, wie die Stadt ist, werden sie sich davon nie mehr erholen.« Er zuckte elegant mit den Schultern. »Das hier wird alles in weit weniger als achtzehn Monaten entschieden sein, und danach durchbrechen wir die Belagerungen. Bis dahin halten wir so viele wie möglich am Leben. Schick die Erdwirker hin.«
    Raucus legte sich in einem Legionssalut die Faust aufs Herz und seufzte. »Ich verstehe das einfach nicht. Diese Felder, auf denen sie neue Vord züchten. Die Legion Aeris verbrennt sie zu Asche, bevor sie mehr als ein oder zwei Mal ihresgleichen ernten können. Wie kann es da so krähengezeugt viele von den Mistviechern geben?«
    »Darauf«, sagte Ehren, »glaube ich die Antwort zu wissen, meine Fürsten.«
    Aquitanius sah auf und musterte Ehren mit hochgezogener Augenbraue.
    »Ich habe einen Bericht von einem alten Geschäftsfreund von mir aus der Nähe von Forcia erhalten. Er ist ein Aphrodinschmuggler, der mithilfe von Elementarkräften Honigglocken in unterirdischen

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