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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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verheert worden war, die Gaius Sextus entfesselt hatte – noch ein Gebiet, aus dem das Leben so gut wie verschwunden war.«
    »Wohingegen im Amaranth-Tal die Fruchtbarkeit des Bodens und des Landes das Kroatsch sehr gut genährt und es ihm so ermöglicht hat, sich schneller auszubreiten«, murmelte Aquitanius. »Interessant.«
    »Offen gesagt, Majestät«, sagte Ehren, »ist das Kroatsch ein genauso gefährlicher Feind wie jedes der Geschöpfe, die die Vordkönigin hervorbringt. Es erstickt das Leben, ernährt den Feind und dient ihm als Wachtposten – und wer weiß, vielleicht bewirkt es noch mehr, wovon wir nur noch nichts wissen! Zudem wissen wir, dass die Hauptmacht ihrer Truppen nicht ohne das Kroatsch vorrückt, das sie versorgt. Das einzige Mal, als sie es doch getan hat …«
    »… geschah das in Gegenwart der Vordkönigin«, sagte Aquitanius mit funkelnden Augen.
    Ehren nickte und atmete langsam aus. Der Erste Fürst verstand.
    »Wie viel Zeit könnten wir dadurch gewinnen?«
    »Wenn man davon ausgeht, dass meine Berechnungen zutreffend sind und die Ausbreitungsgeschwindigkeit in einem vergleichbaren Grade verlangsamt wird, dann vier bis fünf Wochen.«
    »Was uns Zeit verschaffen würde, mindestens vier weitere Legionen auszurüsten, und es zugleich höchst wahrscheinlich machen würde, dass die Vordkönigin gezwungen wäre, sich zu zeigen, um die Horde über das offene Land zu führen.« Aquitanius nickte mit erfreuter Miene. »Hervorragend.«
    Raucus sah stirnrunzelnd zwischen den beiden hin und her. »Also … Wenn wir das Kroatsch davon abhalten können, sich auszubreiten, dann muss die Vordkönigin persönlich antreten, um gegen uns zu kämpfen?«
    »Im Wesentlichen ja«, sagte Aquitanius. »Die zusätzliche Vorbereitungszeit kann auch nicht schaden.« Er warf Ehren einen Blick zu. »Du hast die Vollmacht der Krone, die nötigen Feuerwirker zu rekrutieren, jeden zu evakuieren, der sich noch in diesem Anmarschkorridor aufhält, und dem Feind den Zugriff auf seine Rohstoffe zu verweigern. Kümmere dich darum.«
    »Worum?«, fragte Raucus.
    »Um das Kroatsch zu bremsen und die Königin zu zwingen, sich zu zeigen«, sagte Ehren leise, »müssen wir es aushungern. Alles, was wächst, verbrennen. Salz auf den Feldern ausstreuen. Die Brunnen vergiften. Sicherstellen, dass das Kroatsch nichts hat, das ihm hilft, zwischen seiner derzeitigen Ausbreitungsgrenze und Riva Wurzeln zu schlagen.«
    Raucus riss die Augen auf. »Aber das bedeutet … Verfluchte Krähen! Das sind beinahe dreihundert Meilen besiedelten Ackerlands, der letzte Rest dessen, was in Alera noch nicht besetzt ist. Du sprichst davon, die besten Anbauflächen niederzubrennen, die wir noch haben. Tausende Wehrhöfe, Städte und Häuser unserer eigenen Leute zu zerstören. Zehntausende zusätzlicher Flüchtlinge zu schaffen.«
    »Ja«, sagte Aquitanius schlicht. »Es gibt viel zu tun. Am besten gehst du gleich an die Arbeit, Ritter Ehren.«
    Ehrens Magen krampfte sich vor Abscheu zusammen. Nach allem, was er durchgemacht hatte, seit die Vord gekommen waren, hatte er mehr als genug von der Zerstörung und den Verlusten gesehen, die der Feind ihnen zugefügt hatte. Wie viel schlimmer würde es sein zuzusehen, wie noch mehr von Alera zerstört wurde – diesmal von seinen eigenen Verteidigern?
    Besonders, da er tief in seinem Innern wusste, dass es ohnehin nichts ändern würde. Was sie auch taten, dieser Krieg konnte nur auf eine einzige Weise enden.
    Aber sie mussten es versuchen. Und es war ja nicht so, als ob die Vord diese Landstriche weniger gründlich zerstören würden, wenn sie kamen.
    Ehren presste die Faust zum Salut aufs Herz und verneigte sich vor dem Ersten Fürsten. Dann drehte er sich um und verließ das Zelt, um das größte Werk planvoller Zerstörung auszulösen, das aleranische Truppen je vollbracht hatten. Er konnte nur hoffen, dass er es nicht für nichts und wieder nichts tat, sondern dass die Verwüstung, die er bald anrichten würde, irgendeinen Zweck erfüllte.
    Allerdings war das, wenn Ehren es recht bedachte, eine ziemlich geringe und blutleere Hoffnung, aber der schlanke kleine Kursor beschloss, sie dennoch zu hegen.
    Schließlich war es die einzige Hoffnung, die er noch übrig hatte.
    Gaius Isana, die theoretische Erste Fürstin von Alera, schlang ihren dicken Reiseumhang etwas fester um sich und starrte durchs Fenster der geschlossenen Windkutsche. Sie mussten jetzt in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat sein, des

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