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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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in den Werkstätten der Hofbewohner des Calderon-Tals, gebaut worden. Die meisten Leute in den Mannschaften waren einfache Hofbewohner – beinahe die Hälfte von ihnen waren Kinder , junge Männer, die noch nicht alt genug waren, um ihre Dienstzeit in den Legionen abzuleisten. Die Kugeln, die nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt waren, statt wie Kaltsteine lange zum Kühlen von Nahrung zu dienen, waren ebenfalls im Tal hergestellt worden, und jede Einzelne von ihnen hatte jemanden, der über eine bescheidene Begabung zum Feuerwirken verfügte, vielleicht eine Stunde Arbeit gekostet – oder jemanden mit größerem Talent noch weniger Zeit.
    Was auch geschah, wenn Alera seinen neuesten Feind überlebte, es konnte nicht zu dem zurückkehren, was einmal gewesen war. Nicht, nachdem Hofbewohner die Macht von Cives ausgeübt hatten. Aleras Gesetze schützten die Freien zwar in gewissem Maße, aber sie dienten eindeutig vor allem dazu, die Interessen der Cives zu wahren. Mehr als einmal hatten aleranische Grafen, Fürsten und sogar Hohe Fürsten sich den Aufständen erzürnter Freier gegenübergesehen – Rebellionen, die unweigerlich vom überlegenen Elementarwirken der Civitas niedergeschlagen worden waren. Das war eine durchgehende, unveränderliche Tatsache in der aleranischen Geschichte. Die Civitas herrschte genau aus dem Grunde, dass sie über größere Kräfte als jeder Freie und auch jede Gruppe von Freien gebot.
    Aber all das änderte sich in dem Augenblick, als die Hofbewohner des Calderon-Tals dem Feind einen Schlag versetzten, der der versammelten Hohen Fürsten selbst würdig gewesen wäre.
    Und weniger als eine Minute später taten sie es noch einmal .
    Die Vordkrieger kamen vorwärtsgestürmt, kreischten ihre metallischen Schreie und hämmerten auf die Fundamente der Mauer ein. Ihre Sicheln sausten auf den geglätteten Granit herab, aber anders als die Steine der ersten Mauer hielt das Material dieses Bollwerks ihrem Angriff zäh stand. Legionares auf der Mauer nutzten erbarmungslos die Unfähigkeit der Feinde aus, heraufzuklettern und sie zum Kampf zu stellen. Große Kessel mit kochendem Öl, Wasser oder brennend heißem Sand wurden auf die Fangschreckenkrieger hinabgegossen. Wo solche Behälter nicht zur Verfügung standen, griffen die Legionares auf eine primitivere und verlässlichere Methode zurück: Sie ließen einfach große Felsbrocken auf die Feinde fallen.
    Nach den ersten drei massiven Salven begannen die Onager, zu einer leichteren Arbeit überzugehen. Ihre Ladungen waren jetzt kleiner, und sie warfen seltener. Das war die einzige Möglichkeit, um den begrenzten Vorrat von Feuerkugeln zu strecken. Die Angriffe, die so zustande kamen, waren kleiner, aber für die Vord, die von ihnen getroffen wurden, nicht weniger vernichtend.
    Die Vord brauchten mehrere Minuten, um über die Verwüstung hinwegzustürmen, die die Onager auf dem Feld vor der Mauer angerichtet hatten. Zuerst trafen sie in verstreuten, ungeordneten Grüppchen ein, eifrig auf die Verteidiger der Mauer konzentriert – und von ihnen vernichtet. So blieb es nicht lange. Obwohl Octavians Onager die Vord weiterhin niedermetzelten, schien deren zahlenmäßige Überlegenheit ungebrochen zu sein. Bald drängten sie wieder gegen die Mauer, und wenn sie auch keine Haltegriffe in dem Bollwerk schaffen konnten, so begannen ihre eigenen Toten sich zu Rampen aufzuhäufen, die den Wällen näher und näher kamen.
    Bernard sah zu, wie eine weitere Salve Feuerkugeln über die Mauer segelte, und nickte beifällig. »Bei den großen Elementaren, wenn das mal nicht gewirkt hat!«, sagte er und bedachte seine Frau mit einem schnellen, wilden Grinsen. »Tavi hat gesagt, dass es funktionieren würde, als er mir die Pläne geschickt hat.«
    »Wann war das noch einmal?«, fragte Amara.
    Bernard kratzte sich am Kinn, stützte dann die Unterarme auf eine Zinne und überkreuzte sie locker, wie ein Mann, der über eine Gartenmauer hinweg mit jemandem plaudert. Er nahm diese Haltung absichtlich ein, das war Amara klar. Die Männer um ihn herum sahen immer wieder zu ihm herüber, um festzustellen, wie es um seinen Gemütszustand bestellt war, und er zeigte ihnen eine Maske ruhigen, beinahe lässigen Selbstbewusstseins. »Drei, vier Monate nach der Elinarcus, glaube ich. Aber ich habe sie nicht wieder angesehen, bis er mir von seiner Idee geschrieben hat, die Feuerkugeln als Munition für die Onager zu nutzen. Also habe ich Giraldi einen bauen und

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