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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Bernard. »Wir zielen auf die Füße .«
    Doroga sah Bernard an und stieß dann ein raues Lachen aus, das bemerkenswerterweise fast genauso wie das Geräusch klang, das der Gargant, wahrscheinlich Wanderer, gerade losgelassen hatte.
    Amara sah Doroga blinzelnd an und verstand plötzlich. Vor Jahren, während der ersten Vordinvasion in genau diesem Tal, hatten sie nach einer Schlacht mit Doroga gesprochen, während der Marat sich um die gewaltigen Tatzenballen seines Garganten gekümmert hatte.
    » Füße «, hatte der Marat gegrummelt. » Ich muss ihm immer helfen, seine Füße zu pflegen. Füße sind wichtig, wenn man so groß ist wie Wanderer.«
    Das war einleuchtend. Diese Geschöpfe, was sie auch waren, mussten ein unvorstellbares Gewicht haben, das ganz auf vier vergleichsweise kleinen Füßen ruhte. Etwas so Großes konnte nicht mühelos mit seiner eigenen Masse zurechtkommen, da war Amara sich sicher. Ein verkrüppelter Fuß würde das Tier vielleicht daran hindern, sich überhaupt zu bewegen.
    Natürlich konnten die Tausenden von Fangschrecken, die als lebendiger Strom um diese Füße herum und manchmal auch darüberliefen, es etwas erschweren, das Ziel zu erreichen. Einer der Hohen Fürsten hätte vielleicht kurzen Prozess damit machen können, aber sie waren alle oben beschäftigt, und die Feuerwirker der Legion waren bereits erschöpft.
    Natürlich … musste man das Tier gar nicht unbedingt verletzen. Man musste sie nur aufhalten, bevor sie die Mauer durchbrachen und Breschen hinterließen, durch die sich der Vordstrom ergießen und die Legionen auf dem Rückzug niederwalzen würde, bevor sie Kaserna erreichen konnten.
    »Bernard«, sagte Amara und fand selbst, dass ihre Stimme dünn klang. »Riva.«
    »Ha«, sagte Bernard. Er wandte sich an Giraldi. »Zenturio, Signalpfeile. Erstens: Fürst Riva soll sich bei mir melden. Zweitens: Allgemeiner Ruf an die Pioniere hierherzukommen.«
    Signalpfeile waren so hell, dass man sie meilenweit sehen konnte. Die Botschaft würde Riva binnen eines Augenblicks erreichen. Er würde etwas länger brauchen, um an die Front zurückzufliegen, aber Amara war sich nicht sicher, wie viel Zeit sie überhaupt hatten .
    Es schien ewig zu dauern, und die Kolosse drängten sich immer näher heran. Die Fangschrecken schienen angesichts der Lage vor Feuereifer verrückt zu werden, so als ob die Kolosse eine Art telepathische Bugwelle vor sich herschoben. Eine Bresche klaffte oben in der Mauer auf, dann noch eine, und Bernard schickte Reservisten hin, um die geschwächten Abschnitte zu verstärken.
    In der Nähe ertönte das Rauschen eines Windstroms, und Riva, in Hosen und ein lockeres, nicht zugeknöpftes Hemd gekleidet, sah sich mit wild zerzaustem Haar verschlafen auf der Mauer um. Er entdeckte Bernard, trat auf ihn zu, hob die Faust zum Salutieren und warf dabei einen Blick hinaus auf die Kolosse. Er erstarrte. »Verfluchte Krähen.«
    »Verfluchte Krähen«, pflichtete Graem ihm bei.
    »Wir brauchen Wasser«, sagte Bernard zu Riva. »Mein Fürst, wir müssen den Boden unter Wasser setzen, und zwar sofort.«
    Riva öffnete und schloss den Mund ein paar Mal und schien sich dann selbst wachzurütteln. »Oh, natürlich. Sie im Sumpf versinken lassen. Aber wir brauchen einen Fluss, um das rechtzeitig hinzubekommen.«
    »Das Bächlein im Tal«, sagte Bernard. »Es ist nicht weit von hier, vielleicht eine Viertelmeile südwestlich.«
    Riva zog die Augenbrauen hoch und nickte. »Möglich, vielleicht. Pioniere?«
    »Unten versammelt.«
    »Gut, gut«, sagte Riva nachdenklich. »Ganz so, als würde man ein Feld bewässern. Nur stärker. Entschuldige mich.«
    Riva sprang von der Mauer in den Hof darunter, federte seinen Sturz mittels Windwirken ab und wandte sich an die Pioniere. Er begann, rasche Befehle zu erteilen. Die Männer sammelten sich in Reihen und knieten sich hin, um die bloßen Hände auf die Erde zu legen. Riva tat vor der Gruppe dasselbe, und mehrere hundert erfahrene Pioniere gingen unter seiner Führung daran, die Erde erbeben zu lassen.
    Es dauerte nicht lange. Einen Moment lang änderte sich nichts, dann begannen angreifende Fangschrecken aufzutauchen, deren Beine unten mit Schlamm bedeckt waren. Die Schlammspritzer reichten ihnen bald weiter und weiter an den Beinen hinauf, aber der Boden vor den Mauern war im Laufe des letzten Tages mehrfach überhitzt worden und mittlerweile zu etwas verbacken, das gehärtetem Ton nahekam.
    »Mehr!«, rief Riva. »Mehr, die Krähen

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