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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Dach der großen Steinscheune zurückgekehrt, als jemand schrie: »Vord!«
    Sie kamen über den Boden gestürmt und durch den Himmel gesurrt und bewegten sich allesamt in einem verstörenden, geschmeidigen Rhythmus.
    Fidelias belegte sofort sämtliche Ritter Aeris der Freien Aleranischen mit Beschlag – es waren insgesamt drei – und gab ihnen den Befehl, »diese verdammten Käferkerle von meinem Dach fernzuhalten«.
    Die Legionen, die ohne die Verteidigungsstellungen auskommen mussten, an die sie gewöhnt waren, wenn sie gegen eine solche Überzahl kämpften, schlossen ihre Schilde zu einer engen Formation und warteten den Angriff der Fangschrecken ab. Die Vord stürzten vorwärts und erfüllten die Luft mit ihren schrillen Schreien.
    Männer begannen zu sterben.
    Die Vord kletterten in ihrem verzweifelten Bedürfnis, die aleranische Streitmacht anzugreifen, geradezu übereinander; sie zeigten keine Spur des Zögerns, das sie sonst gewöhnlich an den Tag legten, bevor sie eine Schildmauer angriffen. Sie rannten einfach vorwärts, und ein Vord zahlte den Preis dafür, dass sie den Zusammenhalt der Linien brachen, während zwei andere die Schwachstelle ausnutzten, um zuzuschlagen. Die Erste Aleranische Legion teilte, wie Fidelias fand, mindestens so wacker aus, wie sie einsteckte, aber dieser Wechselkurs war angesichts der derzeitigen Marktlage ruinös.
    Das Geräusch von Schritten veranlasste ihn, einen Blick über die Schulter zu werfen, und er sah die Erste Fürstin mit einer Eskorte hartgesottener Gestalten, die Kettenhemden und die schwarzen Schärpen der Windwölfe trugen, auf sich zukommen. Aldrick ex Gladius, ein hünenhafter, muskulöser Mann mit kalten Augen und schwarzem Bart, ging links von Isana, auf der anderen Seite befand sich die glänzende Gestalt Araris Valerians. Aldrick hatte seine Verrückte, Odiana, im Schlepptau, die einen Finger hinten in seinen Gürtel eingehakt hatte. Sie strahlte angesichts der Schlacht ringsum.
    »Herrin«, sagte Fidelias mit finsterer Miene, »du musst das Kampfgebiet sofort verlassen. Ich bestehe darauf, dass ihr auf der Stelle mit euren Windkutschen aufbrecht.«
    »Das können wir nicht«, antwortete Isana gefasst. »Es sind zu viele feindliche Flieger in der Luft. Sie würden sich auf die Kutsche stürzen, bevor sie Fahrt aufnehmen kann, wenn wir jetzt aufzubrechen versuchen.«
    Fidelias schaute zum Himmel empor, an dem es vor mehr Vordrittern wimmelte, als er hätte zählen können. Sie schienen überwiegend damit zufrieden zu sein, dort oben zu schweben, aber ein paar Dutzend setzten der Infanterie zu. Sie stürzten sich herab, um mit ihren sichelgleichen Gliedern über sie herzufallen, sobald sie glaubten, im Vorteil zu sein. Mindestens zwanzig versuchten immer wieder, zum Dach herabzufliegen, aber die Freien Aleranischen Ritter Aeris drängten sie mit Windstößen geschickt vom Ziel ab; sie waren hervorragend aufeinander abgestimmt.
    Fidelias zog in Erwägung, sie an die Erste Fürstin weiterzureichen, um ihre Flucht zu decken, entschied sich aber dagegen. Die Windwölfe hatten bereits mehr als genug Ritter Aeris, um diesen Kniff einsetzen zu können. Männer, die vom festen Boden aus Windstöße schickten, waren eines, aber fremde Windströme durch die Gegend zu schleudern, während Ritter Aeris versuchten, eine Windkutsche in der Luft zu halten, etwas ganz anderes.
    »Wie kann ich helfen?«, fragte Isana.
    Fidelias verzog das Gesicht und sah von ihr zu ihren beiden unmittelbaren Begleitern. Aldrick ex Gladius wirkte völlig unbekümmert. Der große Schwertkämpfer war eine der undurchschaubarsten Personen, die Fidelias je begegnet waren, und es war durchaus möglich, dass der Mann nicht bei klarem Verstand war. Vielleicht verspürte er wirklich keine aufrichtige Besorgnis um den Ausgang des heutigen Tages. Araris dagegen blickte finster drein und musterte Fidelias, als wollte er sagen, er solle gefälligst sofort etwas wegen dieser Frau unternehmen.
    Auf dem Boden unter ihnen rissen die Vord eine gewaltige Bresche in die Schildmauer, die nur dank der Bemühungen der Ritter Terra der Ersten Aleranischen Legion wieder geschlossen werden konnte. Bei den Krähen! Ein weiteres Problem, das er lösen musste, war das Letzte, was er im Moment noch brauchte. »Du kannst lebendig von hier fortkommen und meine verwundeten Cives mitnehmen. Sie werden vielleicht noch gebraucht.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt … Marcus, nicht wahr? Es sind einfach zu viele Vord in

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