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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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einem Bombenangriff das ehemalige Hauptgebäude des Shell-Konzerns zu zerstören, aber aus verschiedenen Gründen hatte sich das hinausgezögert.
    Dorthin war der Professor gebracht worden, ohne zu wissen, woher die Gestapo die Informationen über ihn bekommen hatte oder was sie überhaupt über ihn wussten, wie das Verhör vonstattengehen würde und was sie von ihm wollten. Der Tag verging, ohne dass ihm etwas zu essen oder zu trinken gebracht wurde. Er lag die ganze Nacht wach, konnte nicht einschlafen, und auch am nächsten Morgen geschah nichts. Erst spät am Nachmittag hörte er plötzlich das Geräusch eines Schlüssels, und die Tür zu seiner Zelle öffnete sich.
    Zwei Aufseher führten ihn in das darunterliegende Stockwerk und brachten ihn in ein Verhörzimmer, wo man ihnzunächst warten ließ. Er war hungrig, hatte nicht geschlafen und fürchtete um sein Leben. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich die Tür zu dem Raum erneut öffnete. Vier Männer kamen zu ihm herein, zwei uniformierte Gefängnisaufseher und zwei Gestapo-Angehörige in Zivil. Die Wärter hatten die junge Frau zwischen sich, Emma, die er einmal in seinem Büro versteckt hatte. Sie war wieder nach Dänemark zurückgekehrt und dabei der Gestapo in die Hände gefallen. Damit bekam der Professor auch die Antwort auf die Frage, wieso die Gestapo von ihm wusste. Emma war kaum wiederzuerkennen, ihr Gesicht war blutverschmiert, ein Arm schien gebrochen zu sein, die Finger waren zerquetscht. Als sie den Professor sah, flüsterte sie ein Wort, das kaum zu verstehen war.
    »Verzeih.«
    Die Wärter führten Emma wieder hinaus, doch die Gestapo-Leute blieben zurück. Er hatte die Männer nie zuvor gesehen, nahm aber an, dass sie Experten in den berüchtigten Verhörtechniken der Gestapo waren. Sie begannen damit, ihn zu fragen, was er von Beruf sei, was für Verbindungen er zu Island habe, über seine Familienverhältnisse. Sie traten ruhig und gelassen auf. Der eine rauchte und bot ihm eine Zigarette an. Der Professor lehnte dankend ab und erklärte, Schnupftabak zu verwenden. Langsam, aber sicher näherten sich ihre Fragen der Widerstandsbewegung. Sie sprachen Deutsch mit ihm. Der Professor sah keine andere Möglichkeit, als die Wahrheit zu sagen, betonte aber, dass er ihnen kaum Informationen geben könne, da er selbst nur ein Verbindungsmann gewesen sei und diejenigen, die sich mit ihm in Verbindung gesetzt hatten, überhaupt nicht kannte. Er wusste keine Namen, auch über Emma wusste er nichts und genauso wenig über die innere Organisation der Widerstandsbewegung und ihre Aktionen. Er gab zu, Fotos von militärischen Anlagenzeitweilig bei sich aufbewahrt zu haben und sogar auch Flugblätter. Das Dynamit erwähnte er nicht.
    So verging etwa eine Stunde. Die Männer schienen sich für das, was er sagte, nicht sonderlich zu interessieren. Es hatte beinahe den Anschein, als langweilten sie sich. Einmal wurden sie gestört, als die Tür sich öffnete und einer der Aufseher einen niedrigen Tisch mit Werkzeugen hereinrollte. Darauf lagen Messer und Zangen und andere Geräte. Auf dem Regal unter dem Tisch sah er eine große Batterie mit daran angeschlossenen Klemmen.
    »Diese deine Freundin, Emma, so heißt sie doch?«, fragte der eine, der das Verhör leitete. Er trug einen schwarzen Nadelstreifenanzug und eine Krawatte mit Nadel. Der Anzug des anderen war im Vergleich dazu ziemlich schäbig. Wahrscheinlich ist das sein Untergebener, dachte der Professor. Dieser Mann hatte immer noch kein Wort gesagt. »Ich weiß nicht, wie sie heißt«, log der Professor, ohne die Augen von dem Tisch mit den Werkzeugen abzuwenden. »Nein«, sagte der Mann, »selbstverständlich nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass sie den Tag überleben wird, verstehst du? Es sei denn, du hilfst ihr.«
    »Wie sollte ich ihr helfen können?«, fragte der Professor. »Indem du endlich mit diesem dämlichen Geschwätz aufhörst!«, brüllte der Mann auf einmal los. »Indem du aufhörst, dich wie ein Idiot zu benehmen und uns die Hucke vollzulügen! Was glaubst du eigentlich, wer wir sind?! Hältst du uns wirklich für so naiv? Glaubst du, dass wir Zeit darauf verschwenden können, uns deine Lügen anzuhören?«
    Der Mann hatte sich, während er den Professor anschrie, so weit zu ihm heruntergebeugt, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
    »Ich belüge euch nicht«, sagte der Professor und versuchte, ruhig zu bleiben.
    »Was kannst du uns über diese Emma sagen?«,

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