Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers
tun und nicht >im Namen Amarids, des Gründers des Ordens<. Wir sollten von Amarids Gesetzen als von >den Gesetzen, die den Orden leiten< sprechen. Wenn wir wollen, dass er mit uns spricht, sollten wir nicht als Botschafter des Ersten Magiers auf ihn zugehen.«
Die anderen nickten zustimmend. »Gute Ratschläge«, stellte Baden fest. Dann holte der Eulenmeister tief Luft. »Ich fürchte, das bringt uns zu den finstereren Wirklichkeiten dieser Mission. Sobald wir den Hain betreten, wird Theron wissen, dass wir da sind. Von diesem Zeitpunkt an sind wir in ernster Gefahr. Trahn hat bei der Versammlung bereits angemerkt, dass Theron keinen eigenen Ceryll hat und dass seine Kraft, solange er keinen Zugang zu unseren hat, begrenzt sein könnte. Selbstverständlich wissen wir nicht, ob das wirklich der Fall ist, aber theoretisch klingt es vernünftig, und ich würde empfehlen, dass wir alle unsere Cerylle zurücklassen, ehe wir zu ihm gehen. Dennoch, selbst wenn wir solche Vorsichtsmaßnahmen treffen, bleibt Theron ein sehr gefährlicher Gegner. Beim ersten Anzeichen von echten Problemen müssen wir den Hain verlassen. Soweit wir aus der Geschichte dieses Waldes wissen, erstreckt sich Therons Kraft über diese kleine Baumgruppe hinaus, aber dort ist er vermutlich am stärksten. Wir werden außerhalb des Hains eine bessere Chance haben, einem Angriff Therons zu widerstehen.«
»Möge Arick gewähren, dass es nicht dazu kommt«, murmelte Peredur leise.
»Ich hoffe, er hat dich gehört, alter Freund«, sagte Jessamyn und stand auf. »Aber als Eulenweise und Anführerin dieser Mission muss ich auf alles vorbereitet sein.« Sie warf Baden einen Blick zu. »Ich danke dir, Eulenmeister, für deinen weisen Rat.« Damit hatte sie wieder die Führung übernommen. Baden, der das sofort verstand, nickte und setzte sich. »Ich danke euch allen für eure Kraft und eure Vernunft«, fuhr die Eulenweise fort. »Wir werden all das brauchen können, bevor diese Geschichte vorüber ist. Aber nicht alle in derselben Funktion. Ich bin der Ansicht, dass einige aus dieser Gruppe vor dem Hain warten sollten, während andere hineingehen, nur für den Fall, dass unsere Begegnung mit Theron ... nicht gut verläuft. Es sollte jemand übrig bleiben, um die Nachricht von unserem Versagen zur Großen Halle zurückzubringen.«
Jaryd und die anderen holten tief Luft. Sie hatten alle, wie er begriff, einen weiten Weg zurückgelegt, um sich dem unbehausten Eulenmeister zu stellen. Niemand wollte jetzt noch ausgeschlossen werden.
»Alayna, Jaryd«, fuhr die Eulenmeisterin fort und sah die beiden jungen Leute nacheinander an. »Ich bin sicher, dass ich für uns alle spreche, wenn ich sage, ich würde euch beide gerne zurücklassen. Nicht, weil ich der Ansicht bin, dass es euch an etwas mangelt. Im Gegenteil, ihr macht einen sehr vielversprechenden Eindruck, und ich möchte das gerne für die Zukunft dieses Landes bewahren. Aber Alayna, wir brauchen dein Wissen über Theron. Und Baden hat bereits gesagt, dass die Vision, die du, Jaryd, vor dem Angriff auf Taima hattest, dich schon lange zuvor auf diesen Weg gebracht hat. Arick hat entschieden, dass du bei dieser Sache eine Rolle zu spielen hast, und ich wage nicht, mich seinem Willen zu widersetzen.«
Wenn ihm jemand vor sechs Monaten gesagt hätte, dass er sich einmal über die Nachricht, dass er einen Tag später Therons Hain betreten sollte, freuen würde, hätte Jaryd diese Person für verrückt gehalten. Aber während er Jessamyn zuhörte, verspürte er eine gewaltige Erleichterung. Als er Alayna ansah, bemerkte er dieselbe Reaktion. Sie schaute ihn an, und sie lächelten beide.
Die Euleweise wandte sich ihrem Ersten zu, der neben ihr saß. »Peredur, mein Freund, ich hatte auch gehofft, dich aus der Delegation herauszuhalten, aber Anführer können nicht immer jene beschützen, die sie am meisten lieben.« Sie hob die Stimme. »Baden wird, wie ich schon sagte, für den Orden sprechen. Peredur und ich werden ebenfalls anwesend sein. Ich habe daher entschieden, dass Orris, Sartol und Trahn zurückbleiben werden.«
Orris und Sartol begannen zu protestieren, aber die Euleweise brachte sie mit einer Geste zum Schweigen. Trahn hatte, wie es seine Art war, nichts gesagt, aber Jaryd konnte erkennen, wie die Muskeln am Kiefer des dunkelhäutigen Magiers arbeiteten, als er ins Feuer starrte.
»Ich weiß, dass ihr uns alle drei in den Hain begleiten wollt«, sagte sie beruhigend. »Und bitte glaubt mir, wenn
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