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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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es sich vorgestellt hatte. Nur eine Einzelheit blieb, nur eine. Aber sie war der Schlüssel zu allem anderen, und in dieser Sache würde er improvisieren, auf eine Möglichkeit warten müssen, die er dann erkennen und ergreifen würde. Dies war der Teil seines Plans, mit dem er am wenigsten zufrieden war, diese Notwendigkeit, sich von den Ereignissen führen zu lassen. Er zog es vor, nichts dem Zufall zu überlassen, aber das war in diesem Fall unmöglich. Es war allerdings auch egal. In weniger als einem Tag würden sie Therons Hain erreichen - nichts würde ihn jetzt mehr aufhalten können. Er stellte im Kopf ein paar schnelle Berechnungen an: Wenn alles nach Calbyrs Zeitplan verlaufen war, dann hatte der Angriff auf Kaera an einem der letzten Abende stattgefunden. Inzwischen würden sich die Gerüchte von den neuesten Gewalttaten des Ordens schon überall in Tobyn-Ser ausbreiten. Sein Lächeln wurde breiter. Alles lief sehr, sehr gut.
    Sie wussten alle, dass sie bis zum Abend den Hain erreicht haben würden. Dennoch begann dieser Tag nicht anders als die anderen: Alle standen beim ersten Morgenlicht auf, nahmen ein leichtes Frühstück zu sich, und sie ritten los, als die Sonne am Osthimmel erschien. Wie sie am Abend zuvor ausgemacht hatten, ritten Jaryd und Alayna den ganzen Tag zusammen und erzählten einander Geschichten von ihren Dörfern, ihrer Kindheit, ihren Familien. Sie beschrieben einander auch ihre Erfahrungen als Schüler, ebenso wie ihre Bindungen, die sich, wie sich herausstellte, ganz ähnlich zugetragen hatten. Spät am Morgen legten sie am Ufer des Moriandral eine Rast ein. Eine Stunde, nachdem sie ihr Lager abgebrochen hatten, hatten sie bereits begonnen, dem Fluss zu folgen. Jaryd, der neben Alayna saß, bemerkte, dass sie einen Stab mit einem Ceryll an Sattel und Satteltaschen geschnallt hatte.
    »Sartol hat ihn mir kurz nach der Umhangzeremonie gegeben, am letzten Abend der Versammlung«, erklärte sie, als Jaryd sie danach fragte.
    »Meinen Glückwunsch«, erwiderte Jaryd und bewunderte das schön geschnitzte Holz des Stabs und den schimmernden lila Stein, mit dem er gekrönt war. »Er ist sehr schön!« Alayna sah den Stein sehnsüchtig an. »Ja. Ich werde nie den Augenblick vergessen, als er ihn mir gab. Der Stein hatte keine Farbe und kein eigenes Licht, ehe Sartol mir den Stab in die Hände drückte. Und sobald ich ihn berührte, begann er zu leuchten.« Sie schüttelte den Kopf, bewegt von der Erinnerung. »Das werde ich nie vergessen«, wiederholte sie.
    »Warum trägst du ihn dann nicht?«, fragte Jaryd. Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht.« Sie überlegte. »Ich denke, ich bin der Ansicht, dass ich noch viel lernen muss und einfach noch nicht verdiene, ihn zu tragen.« Wieder zuckte sie die Achseln.
    »Du wurdest von der Eulenweisen persönlich auserwählt, dem Geist eines der beiden mächtigsten Männer gegenüberzutreten, die je in diesem Land existierten«, sagte Jaryd. »Ich denke, du hast diesen Stab verdient.« Einen Augenblick sah sie ihn lächelnd an. »Vielleicht hast du Recht«, meinte sie. »Vielleicht sollte ich damit anfangen.«
    »Gut«, erwiderte Jaryd. »Solange du ihn nicht mit in den Hain nimmst.«
    Alayna lachte. »Ich werde versuchen, das nicht zu vergessen.«
    Kurze Zeit darauf stiegen alle wieder in den Sattel und ritten weiter. Jaryd und Alayna blieben auch am Nachmittag zusammen, aber je näher sie dem Hain kamen, desto spärlicher wurden ihre Gespräche, ebenso wie die ihrer Begleiter. Sie kamen an diesem Tag sogar noch langsamer voran als am vorigen. Es wurde heißer, und in der Ferne konnten sie leises Donnergrollen hören.
    Später am Tag, lange nachdem die Sonne ihren Abstieg nach Westen begonnen hatte, wurde der Wald plötzlich lichter, und bald konnten sie auf der anderen Flussseite die Ruinen von Rholde erkennen. Und hinter den verfallenen Gebäuden, hinter dem verwilderten Grasland und den vereinzelten Bäumen stand, auf dem Land, das einmal Therons Zuhause gewesen war, der Hain. Er sah nicht anders aus als der Schattenwald, der auf seiner anderen Seite wieder begann. Er bestand aus denselben riesigen Eichen und Ahornbäumen, er wirkte ebenso dicht und überwachsen. Aber die Macht und die Böswilligkeit, die von diesem Ort ausgingen, waren nicht zu übersehen. Selbst Jaryd konnte sie spüren, obwohl ihm all diese Dinge noch neu waren. Als er den Hain ansah, empfand er eine instinktive, urtümliche Angst, als versuche sein Körper verzweifelt

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