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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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einfach zu viel. Er war furchtbar müde. Als er im strömenden Regen wieder zu Trahn und Sartol zurückging, wollte er einfach nur noch schlafen und am nächsten Morgen aufwachen und feststellen, dass sie alle immer noch im Schattenwald lagerten, einen Tagesritt von Therons Hain entfernt.
    »Ich kann nicht glauben, dass Orris den Orden verraten hat«, sagte Trahn, als Baden zu den anderen zurückgekehrt war. »Orris würde so etwas niemals tun.« Der Falkenmagier hatte die Fäuste geballt und beäugte Sartol mit unverhohlenem Misstrauen.
    »Orris und ich hatten unsere Differenzen«, sagte Sartol zu Trahn, »aber ich hätte ihm so etwas auch niemals zugetraut.«
    »Könnte es sein, dass du dich geirrt hast, Sartol?«, fragte der Falkenmagier kühl.
    »Nein«, erwiderte Sartol mit tonloser Stimme. »Er hat versucht, mich umzubringen.«
    Baden wusste, dass Trahn Sartol nie hatte leiden können. Er hatte ihm nie vertraut. Nun zeigte sich dieses Misstrauen, das seit dem Beginn der letzten Versammlung gefährlich nah unter der Oberfläche gelauert hatte, deutlich in den Worten des Falkenmagiers. So erschöpft und traurig er war, Baden spürte dennoch, wie er sich die alten Bürden abermals aufhalste. Er hätte gerne um Jessamyn geweint und wäre in Therons Hain geeilt, um dort nach Jaryd zu suchen. Aber stattdessen stand er hier und versuchte, den Frieden zwischen Trahn, seinem engsten Freund, und Sartol aufrechtzuerhalten, dem Eulenmeister, der vermutlich den Orden demnächst durch seine kritischste Zeit seit tausend Jahren führen würde.
    »Vergiss nicht, Trahn«, hörte Baden sich selbst sagen, »dass Orris angekündigt hat, mit Jessamyn sprechen zu wollen, als er uns verlassen hat. Und er war sehr zornig.«
    »Zornig worüber?«, fragte Sartol rasch.
    »Es hat einen weiteren Angriff gegeben«, sagte Baden, »schlimmer als die anderen.«
    »Viel schlimmer«, fügte Trahn bedrückt hinzu. »Orris hat uns gesagt, er wolle mit der Eulenweisen sprechen und fordern, dass wir sofort umkehren und Ursel bei ihrer Suche nach den Verantwortlichen helfen.«
    »Vielleicht hat er sie deshalb getötet«, meinte Sartol. »Vielleicht hat sie sich geweigert und wollte zuerst in den Hain gehen, und Orris hat sie aus Zorn und Enttäuschung getötet.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Baden, und plötzlich hatte er das Gefühl, wieder aus dem düsteren, zähen Nebel herauszukommen, der ihn noch vor einem Augenblick umgeben hatte. »Wenn das der Fall war, wieso sollte er Peredur töten? Wieso sollte er versuchen, Jaryd und Alayna umzubringen? Oder dich, Sartol? Wenn er sie aus Zorn getötet hat, was hätte er davon, den Rest von uns anzugreifen?«
    »Wir waren Zeugen seines Verbrechens«, sagte Sartol. »Vielleicht hat er versucht, sich vor der Strafe zu schützen.«
    Baden schüttelte den Kopf. »Es muss noch mehr geben als das.« Er hielt inne und wandte sich abrupt einer weiteren unverständlichen Einzelheit dieser schrecklichen Nacht zu. »Sartol. Als du zur Baumgruppe gelaufen bist, nachdem Alayna geschrien hatte, hast du da blaues magisches Feuer leuchten sehen?«
    »Blau?«, wiederholte der Eulenmeister nachdenklich. »Nein, nicht dass ich wüsste«, erwiderte er schließlich, »aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass jemand von uns einen blauen Ceryll hatte.«
    »Du hast Recht, es gab keinen. Aber Trahn und ich haben blaues Feuer gesehen, direkt nach Alaynas lilafarbenem.« Baden starrte über die Schulter hinweg ins Unterholz. »Ich möchte mir gerne einmal ansehen, wo ... ich möchte sehen, wo das alles passiert ist.« Er wandte sich Sartol zu. »Aber wenn du willst, werde ich mich erst um diese Wunden kümmern.«
    Sartol nickte und setzte sich ins nasse Gras. Baden kniete sich neben ihn und legte ihm sachte die Hand auf die Brandwunde am Bein, während Trahn begann, an dem Riss über dem Auge des Eulenmeisters zu arbeiten. Nach kurzer Zeit hatten sie die Wunden geschlossen, obwohl die Verfärbung an Sartols Bein, wie Baden wusste, noch ein paar Tage bleiben würde.
    »Danke«, sagte Sartol und kam steif wieder auf die Beine. »Ich danke euch beiden«, wiederholte er und sah Trahn eindringlich an.
    Baden nickte. »Nichts zu danken.« Er holte tief Luft.
    »Kannst du uns jetzt zeigen, wo du Jessamyn und Peredur gefunden hast?«
    Wortlos ging Sartol an Baden und Trahn vorbei und führte sie in die Baumgruppe hinein. Regen fiel immer noch auf die Blätter und Zweige, und Blitze erhellten hin und wieder den Nachthimmel,

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