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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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Seite der Seeberge gesehen.«
    »Na, das wird sich ja jetzt ändern.«
    Jaryd drehte sich zu seinem Onkel um und grinste breit. »Das denke ich auch. Wie lange werden wir bis nach Amarid brauchen?«
    Baden überlegte einen Moment und antwortete dann: »Wenn wir gut vorwärts kommen, sollten wir etwa in sieben Wochen da sein, rechtzeitig zum Beginn der Versammlung am Mittsommertag.«
    »Sieben Wochen!«
    »Es ist ein weiter Weg von Accalia zum Heim des Ersten Magiers - quer durch Tobyn-Ser. Ich glaube, es sind beinahe zweihundert Meilen. Und es liegen zwei Bergketten dazwischen.«
    Jaryd starrte wieder das Wasser an. Der Gedanke an eine solche Entfernung entmutigte ihn. Er mochte Baden, und er wollte gerne mehr von Tobyn-Ser sehen, aber die Wanderung dieses Morgens war recht anstrengend und mitunter auch einfach langweilig gewesen. Er wusste nicht, ob er beinahe zwei weitere Monate davon ertragen könnte. Baden hatte offenbar seine Gedanken gelesen. »Es ist noch nicht zu spät für dich, nach Accalia zurückzukehren«, meinte der Magier schlicht. »Aber ich hatte gehofft, diese Zeit zu nutzen, um mit deiner Ausbildung zu beginnen: Ich wollte dir einiges über die Magie und die Geschichte und Traditionen des Ordens beibringen.«
    Jaryd saß lange Zeit schweigend da, starrte den Fluss an und versuchte zu verdauen, was der Eulenmeister ihm gesagt hatte. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Ich will nicht umkehren«, sagte er leise. »Und ich möchte alles lernen, was du mir über die Magie beibringen kannst. Ich dachte nur ...« Er hielt inne, unsicher, wohin ihn seine Gedanken führen würden.
    »Du hättest nur nicht angenommen, dass es so viel Mühe kosten würde, Magier zu werden.«
    Getroffen von diesen Worten, warf Jaryd Baden einen scharfen Blick zu.
    »Ich wollte dich nicht beleidigen, Jaryd«, versicherte der Magier ihm mit weiterhin gleichmütiger Stimme. »Mir ging es ganz ähnlich, als ich zu lernen begann. Wir wollen alle Amarid sein, aber manchmal verlieren wir dabei aus den Augen, welche Arbeit er vor so langer Zeit für uns getan hat. Ich wurde von einer Magierin aufgezogen, und dennoch wusste ich vor meiner Lehre nur wenig über die Falken und Eulen, mit denen ich mich eines Tages verbinden würde. Ich wusste ein bisschen über die Traditionen und Praktiken des Ordens Bescheid, vielleicht mehr, als du im Augenblick weißt. Aber das war nur ein Produkt meiner Erziehung, und selbst mit diesem Vorteil war meine Ausbildung langwierig und schwer. Aber ich kann dir auch versichern, dass es sehr lohnend war. In vielerlei Hinsicht ist die Zeit als Schüler eine Wiederholung der Arbeiten, die Amarid und die anderen frühen Magier geleistet haben. Indem man als Schüler dient, erweist man ihnen und dem Orden seine Hochachtung.«
    Jaryd spürte, wie sein Zorn nachließ, und er war ein wenig verblüfft festzustellen, dass Baden Recht hatte: Er hatte erwartet, es würde einfach sein. Er hatte keine Ahnung von Vögeln oder vom Orden selbst. Er hatte, wie er jetzt begriff, einfach nur erwartet, sich an einen Falken zu binden und sofort zu wissen, wie man ein Magier war. Er tadelte sich nun für diese Dummheit. Dann spürte er, wie die Aufregung, die er zunächst empfunden hatte, als er begriff, dass er ein Sohn Amarids sein könnte, wiederkehrte - sicherlich verändert durch eine klarere Vorstellung dessen, was das bedeutete, aber vielleicht auch intensiver, weil sie trotz dieses Wissens zurückgekehrt war.
    Einen Augenblick später stieß Anla wieder zu ihnen, eine braunweiße Maus in den Krallen, ließ sich auf einem nahe gelegenen Ast nieder und begann, ihre Beute mit dem Schnabel zu zerreißen. Und lange Zeit saßen die drei - Magier, Vogel und Schüler - da und lauschten dem Fluss, genossen ihre Rast und eine kleine Mahlzeit.
    Als Anla sich schließlich den Schnabel an dem Ast säuberte, stand Jaryd auf und sah seinen Onkel an. »Ich könnte jetzt weiterziehen. Du auch?«
    Baden nickte. »Ja, natürlich.«
    Jaryd und der Magier zogen sich die Schuhe an, und als Anla auf Badens Arm flog und der Magier nach seinem Stock griff, schulterte Jaryd wieder seinen Rucksack. »Wann beginnt meine Ausbildung?«, fragte Jaryd, während sie auf den Weg zurückkehrten.
    Baden blieb stehen, sah ihn an, und ein schelmisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Ich glaube, sie hat schon begonnen.«
    Jaryd lächelte schuldbewusst. »So hatte ich das nicht gemeint.«
    »Ich weiß.« Baden lachte. »Die Antwort auf deine Frage

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