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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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lautet: >Wann immer du willst. < Ich war heute früh noch nicht sicher, ob du schon bereit warst, nachdem du gerade erst deine Familie verlassen hattest. Aber wir können sofort anfangen, wenn du möchtest.«
    Jaryd nickte. »Gerne.«
    Wieder lächelte Baden. »Also gut«, sagte er, drehte sich um und machte sich wieder auf den Weg.
    Den Rest des Tages unterrichtete Baden Jaryd über das Leben eines Magiers. Er zeigte auf verschiedene Büsche und Bäume und sagte Jaryd, welche essbar waren und welche heilkräftige Eigenschaften hatten, welches Holz zum Bearbeiten geeignet war und welche Pflanzen wertvolle Öle oder gefährliche Gifte enthielten. Er lehrte Jaryd, den rötlichen Falkenbaum zu erkennen, dessen Wurzeln die Magier benutzten, um Wunden oder Krankheiten ihrer gefiederten Gefährten zu heilen, und die wachsartigen, weißen Beeren der Parneswurzel, die zerdrückt für einen Heiltrank verwendet werden konnten. Und er erzählte Jaryd von den Falken und Eulen, die den nördlichen Teil von Tobyn-Ser bewohnten, und beschrieb ihr Aussehen und ihre Gewohnheiten. Jaryd versuchte, so viel wie möglich davon in sich aufzunehmen, knabberte an allen Pflanzen, die Baden als essbar bezeichnete, um sie seinem Gedächtnis besser einzuprägen, und untersuchte auch alle anderen genau. Es fiel ihm allerdings viel leichter, sich zu merken, was Baden ihm über Falken und Eulen erzählte. Er hatte immer die Anmut und Kraft dieser Vögel bewundert, und er war begeistert von dem Gedanken, dass er sich eines Tages an einen von ihnen binden würde. Mitunter lenkte Jaryd die Lektionen durch seine Fragen in die eine oder andere Richtung, aber die meiste Zeit wurden die Gespräche davon bestimmt, was die Landschaft ihnen bot und was sie am Wegesrand fanden.
    Am ersten Abend, nachdem sie das Lager errichtet und etwas gegessen hatten, ließ Baden Jaryd eine Geistesübung durchführen, die, wenn man dem Eulenmeister glauben wollte, helfen konnte, mit einem Vogel zu kommunizieren, wenn für Jaryd die Zeit gekommen war, sich zum ersten Mal zu binden.
    »Es gibt nichts in deinem früheren Leben, was dich auf die Verbindung vorbereiten kann, die du deinem ersten Falken gegenüber spürst«, erklärte der Magier. »Und nichts, was ich dir sagen könnte, würde dieser Sache wirklich gerecht werden.« Er hielt inne und kraulte Anla am Kinn. »Wer ist dein bester Freund, Jaryd?«
    »Royden«, erwiderte Jaryd, ohne zu zögern.
    Baden nickte. »Ja. Ich habe während unserer Zeit in Accalia gespürt, wie nahe ihr euch steht. Ich möchte diese Freundschaft zwischen euch beiden nicht gering achten, aber du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass du deinem Falken sehr viel näher stehen wirst, als du jemals deinem Bruder nahe gestanden hast. Dein Vogel wird eine Präsenz in deinem Geist. Ihr werdet durch diese Präsenz kommunizieren.« Baden schüttelte den Kopf. »Es ist unmöglich, so etwas angemessen zu beschreiben. Es ist wunderbar. Und dennoch birgt es auch Gefahren. Immerhin wirst du zulassen, dass ein wildes Geschöpf deine Gedanken teilt. Du musst lernen, dem Vogel deinen Geist zu öffnen, während du zur selben Zeit eindeutig dein eigenes Bewusstsein behältst. Das ist am Anfang ziemlich schwierig, ja sogar beängstigend. Und wie ich schon sagte, es gibt im Grunde keine Möglichkeit, dich darauf vorzubereiten. Selbst diese Übungen sind nur ein jämmerlicher Ersatz für die eigentliche Erfahrung. Aber sie können hilfreich sein, indem sie dir die geistige Disziplin verleihen, die du brauchst.«
    Der Magier hielt abermals inne und legte noch einen Zweig ins Feuer, bevor er Jaryd wieder ansah. »Wir fangen ganz einfach an: Schließe bitte die Augen und versuche, deinen Geist von allen Gedanken zu entleeren.«
    Jaryd lachte. »Das ist einfach. Meine Schüler machen das die ganze Zeit.«
    »Nein, das tun sie nicht«, korrigierte Baden, nun mit ernster Miene und ernstem Ton. »Sie hängen vielleicht Tagträumen nach, vielleicht lassen sie ihre Gedanken umherschweifen. Aber ich spreche von etwas ganz anderem. Ich möchte, dass du deinen Geist vollkommen leer machst, dass du überhaupt keine Gedanken mehr hast. Das klingt vielleicht einfach, aber ich bezweifle sehr, dass du sofort dazu im Stande sein wirst.«
    Ernüchtert von dem belehrenden Ton des Eulenmeisters nickte Jaryd nur und tat, was man ihm gesagt hatte. Oder zumindest versuchte er es. Die Übung erwies sich tatsächlich als erheblich schwieriger, als er erwartet hätte. Als er zum ersten

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