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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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obwohl er seinen Eindruck nicht in Worte fassen konnte. Aber die Feder, die der Magier in der Hand hielt, war genau so, wie Jaryd sie in Erinnerung hatte; es war dieselbe Art Feder, die Leyton Baden an diesem Nachmittag gezeigt hatte. Und abermals sah Jaryd, wie sie in Flammen aufging.
    Dann war es vorbei, und Jaryd saß wieder am Esstisch. Baden hatte seine Hand von Jaryds Stirn genommen, und Cullen und Gayna saßen still da; man hätte nicht sagen können, was sie dachten. Jaryd blinzelte, als er das Zimmer wieder klarer sah, und dann wandte er sich dem Eulenmeister zu. »Ich habe ihn noch einmal gesehen!«, sagte er aufgeregt. »Er hatte einen grünen Umhang, und er hatte einen Stab in der Hand, genau wie ...»Er hielt inne, ernüchtert von Badens Blick. »Es hat nicht sonderlich geholfen, wie?«
    Baden versuchte zu lächeln. »Ein wenig schon«, meinte er, aber er sah nicht danach aus.
    »Aber nicht so viel, wie du gehofft hattest.«
    »Nein«, gab Baden zu.
    Jaryd seufzte. »Das tut mir Leid.«
    Die vier saßen einige Zeit schweigend da. »Warum gehen wir nicht zurück ins Wohnzimmer«, sagte Gayna schließlich, »und ich mache uns vor dem Schlafengehen noch
    einen Tee?« Die Männer stimmten zu und standen auf. Aber als sie ins Wohnzimmer kamen, hörten sie eine Stimme vor dem Haus, und als sie zum Fenster schauten, sahen sie durch die durchscheinenden Vorhänge das Licht vieler Fackeln. Baden hob die Hand, und Jaryd, Cullen und Gayna schwiegen. Dann konnten sie hören, wie jemand in einem Singsangton rief: »Eulenmeister! Eulenmeister!«
    Der Magier sah Cullen fragend an.
    »Leyton, nehme ich an«, sagte der grauhaarige Mann grimmig. »Und seine Freunde.«
    Baden zog die Brauen hoch.
    »Trotz allem, was du heute gesehen hast, Baden, ist er nicht dumm und kann recht überzeugend sein, und er ist bei den jüngeren Leuten beliebt. Du solltest ihn und seinen Einfluss nicht unterschätzen.«
    Der Magier nickte und schien über Cullens Worte nachzudenken. Dann holte er tief Luft. »Nun, ich sollte wohl nachsehen, was er will.«
    Baden hob den Arm für Anla, die ihren Platz nahe der Feuerstelle verließ und zu ihm flog. Dann öffnete der Magier die Haustür und trat in die Nacht hinaus. Jaryd folgte ihm, ebenso wie Cullen und Gayna. Eine kleine Gruppe von Menschen, vielleicht insgesamt dreißig, stand vor dem Haus. Die meisten von ihnen waren Männer, und beinahe alle hatten Fackeln oder Waffen dabei. An ihrer Spitze stand Leyton, der eine Keule in einer, ein Messer in der anderen Hand hielt. Er hatte sich immer noch nicht gewaschen oder andere Kleidung angezogen, und die Wunde an seinem Arm schien immer noch nicht behandelt worden zu sein. Als Leyton sprach, erkannte Jaryd erschrocken, dass der Mann betrunken war.
    »Eulenmeister!«, sagte er mit gekünstelter, spöttischer Höflichkeit und einem ebenso künstlichen Lächeln. »Wie schön, dich wiederzusehen.«
    »Was willst du, Leyton?«, fragte Baden eisig. »Genügt es denn nicht, dass ich mich ein wenig unterhalten möchte?«, fragte der Mann und breitete unterwürfig die Arme aus. Dann nahm er eine bedrohlichere Haltung an. »Wir hatten heute Nachmittag leider keine Zeit, unser Gespräch zu beenden.«
    Der Magier zog in gespielter Überraschung die Brauen hoch. »Ach? Ich war der Ansicht, dass es recht zufriedenstellend endete.«
    »Nun, meine Freunde und ich sind da anderer Meinung.« Alle falsche Demut war von Leyton gewichen, und geblieben waren nur der Zorn und die Bosheit, die Jaryd schon zuvor bemerkt hatte. »Wir glauben dir nämlich nicht, wenn du abstreitest, für das Feuer verantwortlich gewesen zu sein. Und wir wollen dich nicht mehr in unserer Stadt sehen.«
    »Und da seid ihr gekommen, um mich zum Gehen zu überreden?« Badens Tonfall bei diesen Worten war schärfer als Leytons Klinge. »Und wie wollt ihr das machen?« Leyton warf erst Jaryd, dann Cullen und Gayna einen nervösen Blick zu. »Vielleicht würdest du ja gehen, wenn du nicht wüsstest, wo du bleiben solltest«, erklärte er, und er schien nicht mehr ganz so selbstsicher zu sein wie noch einen Augenblick zuvor. »Wenn mit dem Heim deiner Freunde etwas passieren würde ...« Er ließ die nackte Drohung in der Luft hängen.
    Ein unzufriedenes Brummen erklang aus der Menge, die hinter dem Mann stand. »Leyton«, rief eine Stimme, »du hast uns gesagt, dass Gayna und Cullen nichts geschehen wird.«
    »Nur der Magier, hast du gesagt«, meinte ein anderer Mann. »Nur der Magier.« Andere

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