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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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möge Arick dich leiten.«
    Alayna wollte sich bedanken, aber bevor sie das tun konnte, kam eine weitere Person auf sie zu, diesmal ein gut aussehender junger Mann, und legte eine weitere Feder in ihren Korb. »Mach deinem Umhang Ehre, Tochter Amarids, und möge Arick dich leiten«, wiederholte er ernst. Inzwischen hatte ein älterer Mann eine Feder in Jaryds Korb gelegt. »Mach deinem Umhang Ehre, Sohn Amarids, und möge Arick dich leiten«, sagte er mit einem Zwinkern und einem Grinsen.
    So ging es auf dem ganzen Weg rund um die Große Halle und durch die Straßen der Stadt bis zu Amarids altem Haus weiter. Auf der gesamten Strecke standen Menschen und jubelten, und die Straßenlaternen brannten nicht. Nur das Licht der Cerylle führte sie, und Jaryd glaubte, nie etwas so Schönes gesehen zu haben wie diese regenbogenfarbene Reihe von Menschen, die sich vor ihm erstreckte. Auf dem Weg näherten sich hunderte von Menschen, Männer, Frauen und Kinder, Jaryd und Alayna, legten Federn in ihren Korb und hießen sie mit dem rituellen Gruß im Orden willkommen. Einige lächelten oder lachten sogar, während andere sich sehr feierlich gaben. Und bis der Orden das kleine Waldgrundstück erreicht hatte, auf dem sich das Heim des Ersten Magiers befand, quollen Jaryds und Alaynas Körbe von Federn unterschiedlichster Größe und Farbe beinahe über. Beginnend direkt am Rand des Grundstücks und den Weg der Prozession zum Haus entlang sah Jaryd Dutzende und Aberdutzende großer, runder Tische im Licht von Fackeln, die an den Bäumen angebracht waren. Krüge mit Wein und Teller mit Braten, Gemüse, Obst, Brot, Käse und Gebäck standen auf den Tischen bereit.
    »An diesem Abend«, sagte Neysa über die Schulter hinweg zu den beiden jüngeren Magiern, »lädt der Orden ganz Amarid ein. Das ist unser Dank dafür, dass die Bürger der Stadt Gastgeber der Versammlung waren.«
    Als Jaryd sich umschaute, bemerkte er, dass die Menge, die zuvor am Straßenrand gestanden hatte, ihnen zum Heim des Ersten Magiers gefolgt war und sich nun singend und lachend um die Tische mit dem Essen verteilte und nach den Weinkrügen griff.
    »Ganz Amarid?«, fragte Jaryd ungläubig.
    »Alle, die herkommen«, antwortet Neysa und betrachtete die Szene amüsiert.
    Auch Jaryd drehte sich noch einmal um und beobachtete, wie die Menschen ihre Plätze einnahmen, und dabei fiel ihm wieder das Gespräch mit Baden vom Nachmittag ein. Vielleicht hatte der Eulenmeister ja Veranstaltungen wie diese gemeint, als er sagte dass der Orden auf seine Weise den Wohlstand, zu dem er durch die Bürger von Tobyn-Ser gekommen war, wieder zurückgab.
    Neysa, Alayna und Jaryd beeilten sich, die anderen Magier einzuholen, die inzwischen Amarids Haus erreicht und begonnen hatten, sich an einem großen, hufeisenförmigen Tisch niederzulassen. Es schien keine Sitzordnung zu geben, wenn auch Jessamyn und Peredur ganz oben an dem U Platz nahmen, und Jaryd bemerkte, dass Trahn und Baden ihm einen Stuhl zwischen sich freigehalten hatten. Alayna ging rasch zu Sartol. Und nachdem Neysa Jaryd noch kurz zu seiner Bindung gratuliert hatte, schloss sie sich ihren Freunden an, und Jaryd machte sich auf den Weg zu Baden und Trahn.
    Sie grinsten, als er ihnen seinen Korb mit den Federn zeigte.
    »Ich habe immer noch Federn, die man mir bei meiner ersten Prozession gegeben hat«, sagte Baden, zog Jaryds Stuhl zurecht und bedeutete dem jungen Mann mit einer Geste, dass er sich setzen sollte. »Ich lasse jedes Mal, wenn ich den Menschen einen Dienst leiste, eine zurück, aber ich habe immer noch genug. Ich sammle die Federn, die Anla verliert, trotzdem«, fügte er hinzu und kraulte das Kinn der braunen Eule, »nur für den Fall, dass ich jemals mehr brauchen sollte. Aber ich glaube nicht, dass das je passieren wird.«
    »Was habt ihr mit den Körben gemacht?«, fragte Jaryd die beiden.
    Trahn lachte leise. »Den Korb gibt man zurück.«
    Jaryd zog die Brauen hoch. »Wie soll ich denn diese ganzen Federn tragen?«
    Baden bedachte ihn mit einem rätselhaften Grinsen. »Ja, wie wohl?«, erwiderte er geheimnisvoll.
    Die blau gewandeten Diener aus der Großen Halle, unterstützt von anderen in roter Kleidung, die sich, wie Jaryd erfuhr, um Amarids Haus kümmerten, brachten Teller mit Essen zum Tisch der Magier. Es gab Geflügel und Lamm, Gemüse und kräftig gewürzte Eintöpfe, die besser schmeckten als alles, was Jaryd je zuvor gegessen hatte. Es gab verschiedene Sorten Brot und Kuchen, eine

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